Grundschulen brauchen mehr Platz und bessere Dämmung

Leopoldshöhe . Dem ein oder anderen Teilnehmer wurde doch etwas zu warm beim Rundgang durch die Grundschule Nord. Vor der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur führte Schulleiterin Cornelia Schmidt die Ausschussmitglieder durchs Gebäude. Es fehlen Räume. Die Dämmung müsste saniert werden, in einigen Räumen herrschten am frühen Abend noch hochsommerliche Temperaturen. Auch in der Grundschule Asemissen gibt es einen ähnlich großen Platzbedarf. Edina Albrecht stellte im Ratssaal einen ersten Plan für einen Neubau vor.

Sobald die Felix-Fechenbach-Gesamtschule den Anbau beziehen kann, der derzeit gebaut wird, wird sich die Raumlage für die Grundschule Nord etwas entspannen. Dann geht der jetzt von den Fünftklässlern genutzte Gebäudeteil an die Grundschule. Ob das auch angesichts neuer Baugebiete und dem Bedarf an Plätzen für die Offene Ganztagsschule (OGS) reichen wird, ist noch nicht klar absehbar. Ein Ausbau der Grundschule mit einem weiteren Geschoss wäre denkbar, das hatte Fachbereichsleiter Dirk Puchert-Blöbaum bereits mehrfach bestätigt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultur, Christian Kühnel, wertete den Ortstermin als Möglichkeit, sich ein aktuelles Bild von der Situation machen zu können – auch im Hinblick auf die weiteren Ausbaupläne und die energetische Sanierung.

Viel passiert im Keller Der Rundgang zeigte, dass die OGS in verschiedenen Gebäudeteilen verteilt ist. Es gibt für die OGS zwei Küchenbereiche, viel passiert im Keller. Ideal sei das sicherlich nicht, aber &bdquo;wir versuchen, das Beste daraus zu machen“, sagte Cornelia Schmidt. Wie auch aus dem nicht optimalen Raumangebot. Es fehlten Differenzierungsräume und Lagermöglichkeiten für Schulmaterial. Die Größe einiger Klassenzimmer entspreche nicht mehr dem aktuellen Mindeststandard. In dem einzigen Materialraum sind neben ein paar Regalen voller Ordner, Vorlagen und mehr der Kopierer und noch ein Lehrerarbeitsplatz untergebracht. Das Lehrerzimmer nebenan hat 16 Plätze für 25 Lehrerinnen und Lehrer.

Die digitale Ausstattung sei gut, ein paar Tablets mehr könnte die Schule gut gebrauchen, aber im Großen und Ganzen laufe das sehr gut, sagte Cornelia Schmidt. Das digitale Lernen und Lehren an den Smartboards, die seit gut zwei Jahren die herkömmlichen Schultafeln ersetzen, werde immer selbstverständlicher – auch wegen &bdquo;der jüngeren Kollegen“, die das gesamte Kollegium unterstützten.

Neubau in Asemissen In der nachfolgenden Ausschusssitzung stellte Architektin Edina Albrecht vom Fachbereich Bauen, Planen, Ordnung erste Pläne für den Anbau an der Grundschule Asemissen vor. Wie berichtet, konnte die Gemeinde ein 650 Quadratmeter großes Grundstück kaufen, das an den Schulhof und das OGS-Gebäude angrenzt. Für Schule und OGS-Erweiterung bestehe in der Schule im Süden der Gemeinde ein Raumbedarf von sechs Klassenräumen und sechs Räumen für die OGS. Der Vorschlag von Edina Albrecht sieht ein dreigeschossiges Gebäude vor, das an das bestehende angedockt wird und es so Übergänge zwischen Neu- und Altbau gibt.

Ein Kellergeschoss wäre ebenfalls möglich – und sinnvoll, weil es auch der Grundschule Asemissen an Abstell- und Lagerflächen mangele. Die Ebenen in den Obergeschossen hat sie baugleich geplant. Die Klassenzimmer sind außen angeordnet, der Sanitärbereich ist innenliegend vorgesehen, wie ein Mittelblock. Einen knapp 150 Quadratmeter großen Mensaraum mit Küchenbereich hat Edina Albrecht im Erdgeschoss vorgesehen, die Größe reiche aus, wenn im &bdquo;Drei-Schichten-System gegessen wird“.

Bei dem multifunktional nutzbaren Anbau bei der Gesamtschule konnten Fördermittel beantragt werden, die bei herkömmlichen Schulbau nicht gewährt werden. Das sei vielleicht auch eine Option für die Grundschule Asemissen, wenn der Mensaraum ebenfalls eine multifunktionale Ausrichtung bekomme.

Das sagte Andrea Rodekamp, Fachbereichsleiterin Bildung, Soziales auf die Frage nach Fördermöglichkeiten von Jürgen Hachmeister (Grüne). Für die OGS-Erweiterung konnte die Gemeinde bereits Fördermittel für den Kauf des Grundstücks einsetzen. Erste Kostenschätzung für den Anbau in Asemissen: 7,1 Millionen.

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