Verirrter Schwan: Henriette findet in Detmold ein neues Zuhause

Detmold. Ein glückliches Ende haben die Irrwege für einen verirrten Schwans gefunden. Dieser war in Schlangen mit verletzten Füßen durch die Straßen getapst.

Gudrun Lumpp, die Betreiberin des Paderborner Tierhorts &bdquo;Albert Schweitzer“ hatte das Tier im August aufgenommen und aufgepäppelt, nachdem es in Schlangen eingefangen worden war. Ursprünglich stammt der Höckerschwan vom Haverkampsee in Schlangen, der aber dieses Jahr fast komplett ausgetrocknet ist und dem Schwan kein Futter mehr gab. "Wahrscheinlich hat er sich aus diesem Grund, ausgehungert und zu schwach zum Fliegen, auf den Weg gemacht", schildert der Kreis Lippe auf Anfrage.

Höckerschwan muss ausgewildert werden Da es sich bei dem Höckerschwan um einen wild lebenden Vogel handele, musste er wieder ausgewildert werden. Kreis-Mitarbeiterin Theresa Stipp, die in der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Lippe im Bereich Artenschutz tätig ist, suchte in Absprache mit der Biologischen Station Lippe nach einem geeigneten Gewässer, da der Haverkampsee nicht mehr infrage kam. Dabei entschied sie sich für den Meschesee in Detmold, da dieser genug Platz für das Tier biete, um sich zurückziehen zu können und ausreichend Futter, um wieder zu Kräften zu kommen. Zusätzlich sei der See nicht so weit vom ursprünglichen Revier entfernt.

Es wurde ein Termin zur Auswilderung festgelegt und alle Beteiligten informiert. Dieter Kairies, der Tierpfleger des Paderborner Tierhorts, brachte den Vogel am 4. Oktober in einer Transportbox zum Meschesee. Theresa Stipp und die weiteren Beteiligten ließen ihn dort frei.

Vor Ort war auch eine ehrenamtliche Beringerin der Vogelwarte Helgoland, die dem Schwan einen Aluminiumring um den Fuß anbrachte. Der Ring dient vor allem zur weiteren Nachverfolgung des Tieres und ist extra dafür konzipiert, das Tier nicht beim Schwimmen oder anderen Bewegungen einzuschränken. Zusätzlich wurde das Geschlecht des Tieres bestimmt.

Schwan erhält den Namen Henriette Dabei kam heraus, dass es sich um ein Weibchen handelt. Zuvor hatte die Tierschützerin in Unkenntnis des Geschlechts dem Schwan den Namen Heinrich gegeben. Vor Ort einigten sich die Akteure dann auf den Namen Henriette. Henriette fühlte sich laut Kreismitteilung direkt sehr wohl auf dem See und machte einen aktiven und vitalen Eindruck. Nach kurzer Zeit begann sie bereits mit ersten Flugübungen, um die Muskulatur zu stärken.

Ob sie sich auf dem See niederlässt, bleibt abzuwarten, da die Tiere stark an ihr Revier gebunden sind. Zunächst war aber entscheidend, dass der Schwan erst mal in die Freiheit kommt und eine Nahrungsgrundlage hat, um Kräfte zu sammeln und zu entscheiden, ob ein neues Revier gesucht oder dieses angenommen wird.

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