Freizeitbad H2O wird seine Eintrittspreise im März abermals erhöhen

Herford. Wer plant, in diesem Jahr häufiger ins Freizeitbad H2O oder seine Saunawelt zu gehen, der kann Geld sparen, wenn er sich beizeiten Mehrfachkarten kauft. Denn die Freizeit- und Bädereinrichtungen der Herforder Stadtwerke sehen sich durch höhere Kosten insbesondere im Energiebereich gezwungen, ab März die Preise abermals anzuheben.

Einmal gekaufte Mehrfachkarten behalten aber nach Angaben des Leiters der Einrichtungen, Markus Diering, ihre Gültigkeit - laut Homepage drei Jahre. Sie sind übertragbar.

1,1 Millionen Euro Mehrkosten pro Jahr für das H2O kalkuliert "Wir haben die Preise nicht gleich zum 1. Januar angehoben, weil wir sehen wollten, wie der Markt um uns reagiert", sagt Stadtwerkechef Oliver Daun. "Die Kostenveränderung treffen uns wirklich. Aktuell erwarten wir im H2O eine Kostensteigerung für das Jahr 2023 von in Summe 1,1 Mio. Euro."

Dieser Betrag setzt sich nach Dauns Angaben aus folgenden Elementen zusammen: Energiekosten: plus 500.000 Euro, Personalkosten plus 500.000 Euro und Fremdleistungen plus 100.000 Euro. Oliver Daun weiter: "Das führt im Ergebnis zu einer nötigen Eintrittspreisanpassung, die wir voraussichtlich im März 2023 vornehmen müssen. Die einzelnen Auswirkungen auf die Eintrittspreise kalkulieren wir gerade. Bei einer Besucherzahl von 550.000 Gästen wären es im Durchschnitt 2 Euro (netto) pro Besucher.

Tarife werden unter sozialen Aspekten betrachtet "Die Mitbewerber in der Region haben ihre Preise angehoben", weiß Einrichtungsleiter Markus Diering. Das H2O selbst hat im Oktober schon einmal zwischen 50 Cent und 1,50 Euro die Preise erhöht. "Wir müssen unsere gestiegenen Kosten auch an unsere Gäste weitergeben. Wir stecken in der Kosten-Preis-Spirale mittendrin."

Man sehe sich die einzelnen Tarife auch unter sozialen Aspekten genau an. Diering: "Familien mit Kindern sollen auch weiterhin schwimmen gehen können. Wir können aber nicht nur die Saunagänger alles bezahlen lassen." Das kann am Ende bedeuten, dass die Eintrittskarten für einen Tarif um einen und einen anderen Tarif um drei Euro pro Ticket im Preis angehoben werden.

Immer weniger Kinder können schwimmen. Das ist eine Entwicklung, die wegen möglicher Gefahren am und im Wasser auch in Herford Sorgen macht. Die Corona-Pandemie hat das Problem zugespitzt. Die Stadt Herford will mit einem Aktionsplan "O!ben bleiben! Schwimmen lernen für alle" gegensteuern. Ziel ist, dass Kinder am Ende ihrer Grundschulzeit mindestens das Seepferdchen-Abzeichen erlangen.

Schneekabine und Außenwhirlpool abgeschaltet Das H2O hat bereits mehrere Anstrengungen unternommen, um Energie zu sparen. So sind im Saunabereich die Schneekabine und der Außenwhirlpool, der ohnehin saniert werden soll, außer Betrieb. In den Schwitzräumen wurden die Temperaturen um 5 Grad gesenkt.

Im Innnenbereich hat man Luft- und Wassertemperaturen um je 2 Grad gesenkt. So ist die Wassertemperatur im Spaßbadbereich von 30 auf 28 Grad gesunken, im Sportbereich von 28 auf 26 Grad.

Ältere Leute und Kinder frieren eher "Die Reaktionen sind unterschiedlich", sagt Markus Diering. "Sportschwimmer finden das für sich oft genau richtig. Ältere Leute und kleine Kinder merken schon eher, dass es kälter ist und sagen auch, dass sie sich schon darauf freuen, wenn es wieder wärmer wird. In der Sauna lässt sich mit der Luftfeuchtigkeit gegensteuern.

Das H2O hatte im vergangenen Jahr 470.000 Besucher. Vor Corona waren es 530.000 bis 560.000. Markus Diering ist dennoch zufrieden, denn im ersten Quartal gab es noch coronabedingte Einschränkungen: "Sonst war es ein fast normales Jahr."

Im zweiten Quartal lag das H2O sogar über Vergleichszeiträumen vor Corona. Auch September und Oktober waren stark. "Im Dezember war es ruhiger als gewöhnlich. Da macht sich die Inflation bei den Leuten wohl bemerkbar", meint Diering.

Verschiedene Tarife Eine H2O-Tageskarte für Erwachsene kostet derzeit noch 15,50 Euro, eine Zehnerkarte 139,50 Euro. Kinder zahlen 11,50 Euro bzw. 103,50 Euro. Die Familienkarte für zwei Eltern und zwei Kinder kostet 44,50 Euro, am Familientag (Donnerstag) nur 36 Euro.

Für Vielschwimmer gibt es günstigere Trimm-Dich-Tarife (60 Minuten) und Sporttarife (120 Minuten) in Einzel, 50er und 100er-Karten. Beispiel: Die 50er Karte Trimm-Dich kostet Erwachsene 238 Euro. Die Tageskarte in der Saunawelt kostet für Erwachsene noch 30 Euro, die Zehnerkarte 270 Euro. Wie sich diese Preise im Einzelnen verändern werden, wird sich also in den nächsten Wochen zeigen.

Wie sich die Preise in den Freibädern und in der Eishalle in der jeweils kommenden Saison entwickeln werden, ist noch nicht klar. Die Eishalle hatte im Kalenderjahr 2022 mit 65.000 Eisläufern weniger Zuspruch als in "normalen" Jahren mit 70.000 bis 80.000. "Im Januar und Februar hatten wir noch Maskenpflicht", sagt Diering. "Das war nicht jedermanns Sache." Dennoch sei er auch hier zufrieden.

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