Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Spannung und Vorfreude auf das große Finale des LZ-Cups

Tim-Malte Gut und Dietmar Welle

  • 0
Zweikampf in der Zwischenrunde: Die Fans fiebern im Hintergrund mit. - © Paul Cohen
Zweikampf in der Zwischenrunde: Die Fans fiebern im Hintergrund mit. (© Paul Cohen)

Kreis Lippe. Die Zwischenrunde um den LZ-Cup für lippische Hallenfußballer ist gelaufen. Das bisherige Fazit ist eindeutig: Das Interesse steigert sich von Jahr zu Jahr, die sportlichen Darbietungen befinden sich wie immer im Gemischtwarenbereich. Doch auf Exzellenz kommt es offenbar nicht an. Emotionalität ist gefragt, Leidenschaft und da rückt die Qualität im Stellenwert zuweilen in den Hintergrund.

„Es ist doch immer wieder schön, wenn man alte Bekannte trifft und sich austauschen kann. Das ist einmal im Jahr der Fall beim LZ-Cup", so Erich Gnade, lippisches Fußball-Urgestein, der sich im Kreise seiner Kumpels immer wieder so richtig wohl fühlt. Dass Gastgeber SV Wüsten in einigen Teilbereichen seines lukullischen Angebots „ausverkauft" signalisierte, spricht Bände und deutet auf den Massenandrang hin.

Wilfried Giehler - © Kai Hahn
Wilfried Giehler (© Kai Hahn)

Ähnlich sah es auch in Detmold aus. Am Nachmittag der LZ-Cup-Zwischenrunde strömten die Zuschauer in die Detmolder DBB-Halle, um ihre Teams zu unterstützen, oder um als neutraler Zuschauer das Kräftemessen der Mannschaften aus dem FuL-Kreis Detmold zu begutachten.

„Die Halle ist voll und die Zuschauer fiebern alle mit. Das ist doch eine tolle Resonanz, dafür dass es nur eine Zwischenrunde ist", erklärte Fußball-Fan Uli Wilkens (57). Dem schloss sich Mark Capelle (38) an: „Die Stimmung ist super gut. Wichtig finde ich auch, dass das Catering durch den Ausrichter SF Berlebeck-Heiligenkirchen mit Brötchen, Kuchen, Bratwürstchen und Chicken Nuggets besser als noch in der Vorrunde ist." Das Niveau der Spiele war nach der Auffassung des neutralen Beobachters Fritz Böger (60) „Okay". Diesen Eindruck bestätigte auch Oliver Großmann (52), der dem TuS WE Lügde die Daumen drückte: „Für mich stechen nur der Post-TSV Detmold und die SG Hiddesen-Heidenoldendorf heraus."

Auch Fußballästhet Rolf Everding (85), ehemaliger Fußballspieler beim TSV Detmold, hob die beiden Gruppensieger am Nachmittag hervor. Außerdem freute er sich über das hohe Tempo im Futsal light und die offensive Spielausrichtung der Teams: „Es sind so viele Tore wie noch nie gefallen. Dadurch wurden aber auch große Unterschiede zwischen den Teams sichtbar, ansonsten könnten keine 10:0- oder 8:0-Ergebnisse auftreten. Beeindruckend finde ich die hohe Technik am Ball von einigen Spielern. So etwas wäre zu Zeiten von Uwe Seeler nicht denkbar gewesen."

Robin Strate (25) aus dem Augustdorfer Fanblock glaubt an den erneuten Turniergewinn seines FCA: „Wir haben die Mission Titelverteidigung angenommen. Wie letztes Jahr sind wir über das Entscheidungsspiel zum Finale nach Lemgo gekommen. Dort werden wir FCA-Fans wieder Vollgas geben."

Überrascht waren die Zuschauer über den Auftritt des A-Liga-Zweiten Fortuna Schlangen, der nicht in Bestbesetzung auflief und letztendlich ohne einen Zähler ausschied. „Schlangen ist ein Aushängeschild des lippischen Fußballs. Sie spielen draußen auf dem Feld Top-Fußball, da sollte man sich hier, in einem prestigeträchtigen Wettbewerb, anders präsentieren", sagte Mark Capelle. „Überraschend war für mich auch, dass der SV Diestelbruch-Mosebeck nicht wirklich zum Zug gekommen ist", ergänzte Fritz Böger.

„Der LZ-Cup hat sich enorm entwickelt, dazu ist er wichtig für den Sport in der Region. Dass das Finale nun in der Phoenix-Contact-Halle ausgetragen wird, macht es für die Spieler und Zuschauer noch attraktiver", erklärte Mark Capelle. „Es ist ein besonderes Privileg, in der Endrunde vor fast 4000 Zuschauern aufzulaufen. Gerade für junge Spieler ist das eine tolle Erfahrung", fügte Oliver Großmann hinzu. Auch Wilkens schwärmt: „Die Endrunde wird wohl wieder ausverkauft sein, da man dort emotionalen und guten Fußball geboten bekommt. Das Turnier ist eine gute Idee, die in der Zukunft weiter verfolgt werden muss."

Wilfried Giehler pfeift nicht mehr

50 Jahre ist Wilfried Giehler als Schiedsrichter aktiv gewesen. Nun hängt er die Pfeife an de Nagel und gibt auch die Arbeit im Kreisschiedsrichterausschuss nach mehr als 30 Jahren auf. Das verlautbarte am Rande der LZ-Cup-Zwischenrunde in Detmold. In seiner Laufbahn ist er bis in die Landesliga aufgestiegen und stand in der Verbandsliga an der Linie. Von der Tribüne verfolgte er die Leistungen der sechs Schiedsrichter, von denen er selbst noch einige ausgebildet hat. Giehler ist seinem Verein TuS Schieder in den Jahren immer treu geblieben.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.