Drei TBV-Spieler sind Kapitäne in ihren Nationalteams

Lemgo. Von wegen, Pause. Obwohl in der Bundesliga eine Woche lang Stillstand herrschte, lagen die Protagonisten alles andere als auf der faulen Haut. Der TBV Lemgo Lippe stellte sieben Nationalspieler ab, die Rhein-Neckar Löwen tourten sogar mit neun Profis durch Europa. Beim Aufeinandertreffen am Mittwoch in der SAP-Arena (Anwurf 19.05 Uhr) müssen beide Teams quasi aus dem Stand ihre Qualitäten abrufen.

Welche Nationalspieler waren wo? Kurios: Mit Bobby Schagen (Niederlande), Gedeon Guardiola (Spanien) und Jonathan Carlsbogård (Schweden) führten gleich drei TBV-Akteure ihre Nationalteams als Kapitäne aufs Feld. Bei den Schweden, die zweimal gegen Polen (31:24, 32:28) gewannen, wurde Peter Johannesson zudem als &bdquo;Man of the match“ ausgezeichnet. Im Team des Vize-Weltmeisters mischte auch Albin Lagergren von den Löwen mit. Österreichs Lukas Hutecek sammelte mit 35:30 und 21:30 gegen Tschechien total unterschiedliche Erfahrungen. Bjarki Mar Elisson trainierte im Lehrgang der Isländer gemeinsam mit Ymir Örn Gislason. Außerdem waren für die Löwen Niclas Kirkeløkke (Dänemark), Benjamin Helander (Finnland), Mait Patrail (Estland), Ilija Abutovic (Serbien) und Kristjan Horen (Slowenien) auf Reisen. Lukas Zerbe hatte bei seiner Deutschland-Premiere nur kurz Kontakt mit Juri Knorr und Jannik Kohlbacher, die mit leichten Infekten nach dem Länderspiel in Luxemburg wieder abrückten.

Welche Aufgaben hat Florian Kehrmann in der Zwischenzeit verfolgt? Das bevorstehende Mammutprogramm mit 15 Spielen in sechseinhalb Wochen bedarf einer exakten Vorbereitung. Auch die Kaderplanung wird konkreter. Zudem weilte der TBV-Coach von Freitag bis Montag auf einem Mastercoach-Workshop in Magdeburg, um unmittelbar nach seiner Rückkehr am Sonntag wieder mit einer Kleingruppe das Training beim TBV aufzunehmen. Eine konzentrierte Spielvorbereitung war somit erst gestern Nachmittag möglich. Doch Löwen-Coach Klaus Gärtner erging es ganz ähnlich.

Warum haben die Rhein-Neckar Löwen nur einen Punkt mehr als der TBV? &bdquo;Die Liga ist halt verdammt ausgeglichen. Beim BHC haben die Löwen mit dem letzten Wurf den Ausgleich kassiert, dafür hatten sie beim 30:29 in Wetzlar am Ende Glück“, beobachtete Kehrmann. HBW Balingen-Weilstetten wurde zuletzt mit 34:23 glatt an die Wand gespielt. Neben diversen Verletzungen sowie dem überraschenden Europacup-Aus gegen Benfica Lissabon mussten zwischenzeitlich einige Spieler coronabedingt in Quarantäne, weshalb das Leipzig-Spiel ausfiel. &bdquo;Doch zuletzt war ein Formanstieg erkennbar. Die Löwen verfügen halt immer noch über eine verdammt große internationale Erfahrung“, hat Kehrmann speziell vor dem Rückraum mit Lagergren, Kirkeløkke, Knorr, Schmid oder Nilsson großen Respekt. Neben den einstigen DHB-Pfeilen Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki sind die Löwen auch am Kreis gleich dreifach gut besetzt. Kohlbacher, Gislason und Horzen sind allesamt Nationalspieler. Gleiches gilt für Gedeon Guardiola, der acht Jahre für die Löwen ackerte und dessen Trikot seit einem Jahr unter der Decke der SAP-Arena hängt.

Auszeichnung für Finn Zecher

Die Leistungen des TBV Lemgo Lippe finden überregional viel Beachtung. Nachdem Jonathan Carlsbogård im September zum &bdquo;Spieler des Monats“ in der HBL gewählt wurde, fiel die Wahl im Oktober nun auf Torhüter Finn Zecher. Mit 38,2 Prozent der abgegebenen Stimmen landete er deutlich vor seinem Teamkollegen Lukas Hutecek (15,6 Prozent). Mit Gedeon Guardiola erhielt ein weiterer TBV-Akteur 4,2 Prozent. Auf den weiteren Plätzen landeten Niclas Ekberg (THW Kiel, 15,5 Prozent), Hampus Wanne (Flensburg, 9,7 Prozent), Omar Ingi Magnusson (Magdeburg, 9,5 Prozent) und Michael Damgaard (Magdeburg, 7,3 Prozent). Finn Zecher stand in den vier Spielen im Oktober 1:41 Stunden im Tor und brachte es auf 33 Paraden, was einer Fangquote von 37,5 Prozent entsprach

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