TBV ballert die Müdigkeit weg

Stuttgart. Nur 19 Tore in Flensburg. Dafür 48 Stunden später 40-facher Torjubel in Stuttgart. Der TBV Lemgo Lippe bewegte sich zum Ausklang der &bdquo;Monsterwoche“ zwischen den Extremen. So staunten die pandemiebedingt nur 750 zugelassenen Besucher in der stylischen Porsche-Arena über insgesamt 77 Treffer, die beim 40:37 (18:17) des TBV über den TVB einen neuen Liga-Höchstwert bedeuten.

Weitere Zahlen Ein Blick auf die Wurfquote vermittelt das Gefühl, dass es ein Spiel ohne Abwehrreihen war. Mit 79:77 Prozent war Stuttgart im Angriff sogar noch einen Tick besser. Bei den Torhütern lagen beide Teams mit nur sieben Paraden gleichauf. Als erster Bundesligaspieler in dieser Saison erreichte Bjarki Mar Elisson die Ü-100-Kategorie in der Torjägerliste. Er verwandelte alle fünf Strafwürfe und steht nun bei 107 Treffern.

Die Reaktionen

&bdquo;Das tut weh“, gab Stuttgarts Trainer Roi Sanchez unumwunden zu. &bdquo;Wir hatten vermutet, dass Lemgo müde ist. Aber wir selbst hatten zu viele Schwierigkeiten in der Abwehr. Mit 40 Gegentoren ist es in der Bundesliga unmöglich, zu gewinnen. Der TBV hat sehr schlau gespielt. Die Schlagwürfe von Kogut und Carlsbogard konnten wir einfach nicht verteidigen“, zollte der 37-jährige Spanier, der vier Jahre Co-Trainer in Hannover und zuletzt drei Jahre beim FC Barcelona war, dem TBV &bdquo;großen Respekt“. Auch Florian Kehrmann war beeindruckt, was seine Schützlinge im vierten Spiel in sieben Tagen noch im Tank hatten: &bdquo;Wir haben überragend auf den Punkt gespielt.“ In Zahlen übersetzt bedeutet das: lediglich vier technische Fehler in den gesamten 60 Minuten – derart präzise hat ein Lemgoer Team selten gespielt. Der Spielverlauf

Mit 3:1 erwischten die Schwaben den besseren Start. Als Jonathan Carlsbogård per Schlagwurf zum 7:7 ausglich (13.), war der TBV endgültig &bdquo;on fire“. Die erste Führung zum 11:10 besorgte Gedeon Guardiola per Gegenstoß (20.). Vom Anfang der zweiten Hälfte erarbeiteten Drei-Tore-Plus zehrte Lemgo, als die vom explosiven Ungarn Egon Hanusz angetriebenen Hausherren zur Attacke bliesen – die Führung aber hielt. &bdquo;Ausschlaggebend waren unsere Steals, die den Unterschied machten“, fühlte sich Kehrmann besonders an die Phase vom 30:29 zum 33:29 (49.) erinnert, als Gedeon Guardiola hinten zweimal entscheidend zuschnappte. Mit 9:4 Steals hatte der TBV ein ähnliches hohes Plus wie bei 5:0 Gegenstoßtreffern. Auch die Stuttgarter Versuche, mit einer doppelten Manndeckung gegen Suton und Carlsbogård den TBV aus der Spur zu bringen, liefen ins Leere. Der starke Andrej Kogut und seine Mitspieler behielten jederzeit die Kontrolle. Mit 40 Treffern wurde die ausnahmsweise wenig prickelnde Abwehrleistung einfach überspielt.

Auffälligkeiten Beim Offensivspektakel geizten beide Teams nicht mit spektakulären Treffern. Stuttgarts Isländer Kristjansson traf gleich zweimal per Kempa. Ein Sonderlob verdiente sich beim TBV Frederik Simak, der am Kreis wie ein klassischer Center agierte. Super, wie Simak den Ball mit einer Hand fing und zum 21:18 verwandelte.

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