1000 Zweikämpfe und weitere Ausfälle: So ringt der TBV Lemgo Lippe den BHC nieder

Lemgo. Das war ein verdammt hartes Stück Arbeit für den TBV Lemgo Lippe. Mit einem extrem dezimierten Kader hielt der lippische Handball-Bundesligist am Donnerstagabend den weiterhin punktlosen Bergischen HC mit 28:25 (13:14) in Schach.

Vor einer Bewertung der speziell in der ersten Hälfte äußerst zähen Partie verdienen einige Personalien Erwähnung. Neben Jan Mudrow (Kreuzbandriss) fehlten wie in Hamburg auch Hendrik Wagner (Bauchmuskelverletzung) und Adam Nyfjäll (Knie). Beim Abschlusstraining knickte mit Frederik Simak ein dritter Innenblocker und Kreisläufer um. Weil sich zudem noch Tim Suton den Fuß vertrat, brach Trainer Florian Kehrmann das Training nach 53 Minuten vorzeitig ab.

Gerade mal drei Minuten waren vor 3981 Zuschauern gespielt, als die schlechten Nachrichten fortgesetzt wurden. Bei seinem Treffer zum 2:1 trat Samuel Zehnder auf den Fuß von Yannick Fraatz und verließ sofort mit schmerzverzerrtem Gesicht das Feld. Den Gang in die Kabine trat der an den Bändern im linken Fußgelenk verletzte Linksaußen bereits zur Pause mit Gehhilfen an.

&bdquo;Wir wussten, dass es schwer wird. Aber wir wollten uns nicht hinter unseren personellen Problemen verstecken. Unser Kader ist immer noch gut und voller Selbstbewusstsein“, sagte Tim Suton, der als Kapitän eindrucksvoll voran ging und nach seinen neun Treffern am dichtesten umlagert war von den jungen Autogrammjägern.

Vier Drittligaspieler im Kader Um seinen &bdquo;Durchspielern“ wenigstens minimale Verschnaufpausen zu ermöglichen, schickte Florian Kehrmann ab der 13. Minute nach und nach Meeno Carstensen, Moritz Sundermann und Sadik Herseklioglu sporadisch auf die Platte. Beim 7:10 (21.) drückte der TBV-Coach zum ersten Mal den Buzzer, denn gleich dreimal kam der BHC in Unterzahl zu Torerfolgen.

Nach dem 13:14 zur Pause nutzten die Unparteiischen beim ersten Angriff der zweiten Halbzeit nach einem Suton-Wurf zum ersten Mal die neue Torlinientechnik. Der vermeintliche Ausgleich zählte nicht, weshalb der TBV bis zum 18:19 hinterherlief (42.). &bdquo;Wir mussten nun noch mehr zusammenrücken. So haben wir Feuer reingebracht und die Halle mitgenommen“, freute sich Niels Versteijnen, der von Zehnder die Verantwortung vom Punkt übernahm und fünf von sechs Siebenmetern verwandelte.

Doch der Bergische HC ließ sich auch vom Lemgoer 23:21 nicht schocken und glich zum 23:23 aus (51.). Dank Urh Kastelic, der ab der 20. Minute einhütete, hatte sich der TBV ein klares Plus bei den Torhüterparaden erarbeitet. Und vorne suchte Power-Man Tim Suton die Entscheidung. Doch richtig durch war die Partie erst nach Willeckes Kreistreffer zum 27:25, sowie dem Siebenmeter von Versteijnen zum 28:25 (59.). Für die Schlusspointe war, analog zum HSV-Spiel, Constantin Möstl verantwortlich, der noch einen Siebenmeter von Beyer abwehrte. &bdquo;Als wir das Spiel gedreht hatten, waren wir abgezockt genug, um uns die Führung nicht mehr nehmen zu lassen“, sagte Tim Suton.

Trainer Florian Kehrmann war sichtlich stolz: &bdquo;Das war Einsatz, Leidenschaft und Spieler, die über das Ziel hinausgegangen sind. Was Lukas Hutecek, Tim Suton und Joel Willecke hinten und vorne abgerissen haben war unglaublich. Die haben Tausende Zweikämpfe geführt.“

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