Ein europäischer Hochkaräter gastiert beim TBV

Lemgo. Trotz der am Ende deutlichen 27:32-Niederlage beim Bergischen HC ist für den TBV Lemgo Lippe am Sonntag in der Handball-Bundesliga mehr möglich gewesen. Das Team von Trainer Florian Kehrmann schaffte es trotz einer Aufholjagd im zweiten Abschnitt aber nicht mehr, die Partie zu drehen. Die Hypothek des 11:17 zur Pause war zu hoch. &bdquo;Es gab zwei, drei Situationen, in denen die Begegnung noch hätte kippen können“, fand TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike. Nun nimmt das Team das achte Gruppenspiel in der European-League gegen HBC Nantes in den Fokus (Dienstag, 20.45 Uhr, Phoenix-Contact-Arena). Das Spiel in Solingen: Erst in der sechsten Minute gelang der erste Feldtreffer, beim 2:7 (10.) reagierte Kehrmann mit einer Auszeit und war stinksauer. Mit wuchtigen Worten gelang es ihm, seine Mannschaft wach zu rütteln. Mit dem 6:8 von Gedeon Guardiola (17.) meldete sich der TBV zurück, doch die Probleme in Abwehr und Angriff lösten sich nicht in Luft auf. &bdquo;In der Pause blieb der Trainer ganz ruhig, uns war allen klar: So kann es nicht weitergehen“, berichtete Bjarki Mar Elisson, neben Gedeon Guardiola ein Lemgoer Aktivposten. Die Aufholjagd begann, Kehrmann probierte, mit einer weiteren Auszeit beim 20:24 (48.) sein Team auf die Schlussminuten einzustimmen: &bdquo;Wir sind jetzt dran.“ Mit Sieben gegen Sechs im Angriff übte der TBV zusätzlichen Druck aus. Doch in der Schlussphase lief den Lemgoern die Zeit davon. Zweimal landete der Ball im leeren Tor. Europameister Jonathan Carlsbogard erzielte nur einen Treffer. &bdquo;In einigen Situationen müssen wir uns schlauer anstellen“, fand Zereike.

Das Spiel gegen Nantes: An die Franzosen haben die Lipper gute Erinnerungen. Das Hinspiel gewann der TBV mit 28:27 (12:10). Daran gilt es nun, im Rückspiel anzuknüpfen. Nach den Niederlagen in Gudme (Dänemark) und Lissabon (Portugal) würden die Lemgoer dennoch mit einem Sieg zu Nantes aufschließen. Unter den ersten vier Teams geht es nur noch um eine gute Platzierung für das Achtelfinale. Jörg Zereike: &bdquo;Wir treffen auf einen europäischen Hochkaräter, Nantes gehört zur Creme de la Creme, sorgte auch schon in der Champions-League für Furore. Doch im Hinspiel haben wir gezeigt, dass wir sie schlagen können – vor einer Topkulisse. So etwas hatte ich vorher noch nicht erlebt.“

Flug-Probleme: Später als geplant reiste HBC Nantes an. Der Wind machte dem Team am Sonntag einen Strich durch die Rechnung, es ist in einem Detmolder Hotel untergebracht.

Die personelle Situation: Der TBV tritt mit dem gleichen Kader wie in Solingen an. Andrej Kogut (Corona) und Lukas Hutecek (Knöchel) fallen weiter aus.

Tickets und Pokalspiel

Für das Europapokalspiel gegen Nantes gibt es noch Restkarten. 1500 Zuschauer sind derzeit in der Phoenix-Contact-Arena zugelassen. TBV-Sprecher Lennart Hundertmark: &bdquo;750 Karten sind für Sponsoren und Dauerkarteninhaber vergeben, vermutlich wird auch die Tageskasse noch öffnen. Wir empfehlen einen Kauf der Tickets über unsere Internetseite. Die Karten kosten zwischen 10 und 20 Euro.“Das ausgefallene Pokal-Viertelfinale gegen MT Melsungen findet nun am Sonntag, 6. März, ab 18.30 Uhr in Lemgo statt. Dafür reist der TBV bereits am Donnerstag, 3. März, zum Bundesliga-Spiel bei Hannover-Burgdorf. Für die Pokalpartie sind – Stand jetzt – alle Karten verkauft. Tickets kämen nur auf den Markt, wenn sich die Corona-Schutzverordnung des Landes ändern sollte.?(slu)

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