Lemgo. „Wir hatten gehofft, dass wir zunächst zuhause antreten, damit ,Flo (meint Trainer Florian Kehrmann, die Red.) und ich beim Legendenspiel dabei sein können. Die Nummer des Präsidenten der Spanier habe ich mir schon geben lassen, rufe jetzt erstmal die EHF und dann ihn an. Vielleicht können wir das Heimrecht tauschen, das Legendenspiel findet auf jeden Fall wie geplant statt." So hatte sich Jörg Zereike, Geschäftsführer des TBV Lemgo Lippe, zur Auslosung der EHF-European-League geäußert. Die Lipper sollten am 27./28. August in Spanien bei BM Logrono La Rioja antreten, die Entscheidung am 3./4. September in Lemgo fallen. Doch in den Gesprächen fand Zereike nun offenbar eine bessere Lösung. Erst Europapokal, dann Legendenspiel "Vermutlich klappt es mit dem Heimrechttausch", sagte am Sonntagvormittag Lennart Hundertmark, Sprecher des TBV, auf LZ-Anfrage. Die Planungen sehen nun vor, dass das Team von Trainer Florian Kehrmann am Samstag, 27. August, ab 15 Uhr BM Logrono La Rioja in der Phoenix-Contact-Arena empfängt, das Legendenspiel steigt bekanntlich drei Stunden später im Lemgoer Handballtempel. Das Rückspiel soll am Samstag, 3. September, in Spanien stattfinden. Anwurf: 19 Uhr. "Auf diese Lösung läuft es wohl hinaus", so Hundertmark. Das Legendenspiel ist bereits ausverkauft. Lærke in Torlaune Am Samstagabend bestritten die Lemgoer ein erstes Testspiel. Beim Benefizspiel bei der TSG Harsewinkel gewann der TBV mit 42:24. In Torlaune war der dänische Neuzugang Emil Lærke. Mehr als 800 Zuschauer folgten der Einladung und erlebten einen emotionalen Abend. Für den an Knochenmark-Krebs erkrankten Levi (12 Jahre) konnte eine stolze Summe gesammelt werden. Für einen echten Gänsehaut-Moment sorgten die 800 Zuschauer im Harsewinkler „Hasenbau" bereits vor dem Anwurf: Minutenlang applaudierten sie dem zwölfjährigen Levi, der seit einigen Monaten gegen den Krebs kämpft und sprachen ihm auf diese Weise ihre große Unterstützung zu. Dankbar für den starken Zusammenhalt zeigte sich auch Levis Vater, der sich für den Rückhalt bedankte. „Wir machen derzeit natürlich eine megaschwere Zeit durch, aber wir sind extrem dankbar, für die große Unterstützung, die uns zuteil wird. Wenn ich sehe, wie viele heute Abend gekommen sind, weiß ich, dass ich mich auf alle verlassen kann. Das ist extrem wichtig für Levi, meine Familie und mich", richtete sich Lutz Wilhelm an die Organisatoren und Zuschauer. Im Anschluss rückte schließlich das Handballspiel in den Vordergrund, teilte Hundertmark mit. Levi, der von TBV-Busfahrer Rüdiger Felski bereits mit dem Mannschaftsbus von zuhause abgeholt wurde und mit dem gesamten Team zur Halle anreisen durfte, nahm während des Spiels zwischen Isaías Guardiola und TBV-Physiotherapeutin Katharina Weking auf der Lemgoer Bank Platz. Von dort konnte er die Begegnung aus der ersten Reihe verfolgen und erlebte eine furiose Anfangsphase der neu formierten Lemgoer Mannschaft. Schnell setzten sich Emil Buhl Lærke und Co. auf 11:4 ab, stießen jedoch auf enorme Gegenwehr der Hausherren, die ihr eigenes handballerisches Können immer wieder unter Beweis stellten. Nach 27 Minuten verkürzte die TSG auf 17:11. Die Halbzeitpause nutzten die Zuschauer, unter die sich auch viele Lemgoer Fans gemischt hatten, bei hohen Temperaturen für ein kühles Getränk. Schließlich kam der komplette Erlös aus dem Eintrittskartenverkauf sowie dem Getränke- und Essensverkauf Levi zugute. Auch die Versteigerung von zwei spielgetragenen Trikots von Tim Suton und Lukas Zerbe sowie eines Polohemds von Florian Kehrmann brachte noch einmal mehr 400 Euro ein.Alle TBV-Neuzugänge trugen sich in die Torschützenliste ein und deuteten dabei bereits an, dass sie die Lemgoer Mannschaft in der Saison 2022/23 definitiv verstärken werden. Treffer Nummer 40 erzielte Kreisläufer Thore Oetjen.