Darum hat sich der TBV beim 31:34 in Göppingen nicht belohnt

Göppingen . Drei der vergangenen vier Duelle endeten Unentschieden. Und auch am Mittwochabend roch es zwischen Frisch Auf Göppingen und dem TBV Lemgo Lippe lange Zeit nach einer erneuten Punkteteilung. Doch am Ende standen die wacker kämpfenden Lipper beim 31:34 (12:14) mit leeren Händen da.

3200 Zuschauer in der EWS-Arena erlebten am zweiten Spieltag eine intensive und hochspannende Auseinandersetzung, in der die Gäste mit Urh Kastelic den besten Spieler der Partie stellten. Der neue TBV-Keeper war an alter Wirkungsstätte hochmotiviert und glänzte mit 16 Paraden. Mit allein zehn erfolgreichen Abwehrversuchen hielt Kastelic den TBV in der ersten Hälfte überhaupt erst im Rennen. Denn Göppingen vergab mehrere klare Chancen und hätte zur Pause locker mit fünf Toren führen müssen.

Versteijnen verletzt sich Doch Lemgo ließ sich nicht abschütteln und schaffte nach dem 9:12 in der 25. Minute durch Niels Versteijnen den Anschluss zum 11:12. Allerdings musste der 22-jährige Niederländer diese Aktion teuer bezahlen. Im Duell mit Marcel Schiller verknackste er sich sein Sprunggelenk und verfolgte die komplette zweite Hälfte mit hochgelegtem Fuß plus Eisbeutel von der Bank.

Mit einem gut aufgelegten Lukas Hutecek als Strippenzieher bot Lemgo den Württembergern auch in der zweiten Hälfte mutig die Stirn und hatte beim 16:16 (35.) durch Zerbe den Gleichstand geschafft. Es hätte so schön sein können, wenn doch nur auch die Abwehr mal zugeschnappt hätte. Hinten bekam der TBV über die gesamte Partie einfach keinen Zugriff. Allerdings war Frisch Auf auch schwer auszurechnen, da Trainer Hartmut Mayerhoffer teilweise komplette Blockwechsel im Rückraum vornehmen konnte. Für Sarac, Kneule und Lindenchrone Andersen kamen schnell mal Ellebaek, Malus und David Schmidt, der dem TBV mit seiner Explosivität in der Schlussviertelstunde mächtig einheizte. In diesen Personalien machte sich klar bemerkbar, dass Frisch Auf mit einem um zirka 3 Millionen Euro höheren Etat als der TBV arbeitet.

Schagen bringt Schwung in den Rückraum Ab der 45. Minute hatte Kehrmann genug von seiner 6:0-Abwehr und versuchte es mit einer 5:1-Deckung sowie dem Sieben-gegen-Sechs-Spiel. Auf Halbrechts brachte Bobby Schagen mit drei Treffern eine neue Klangfarbe ins TBV-Orchester. Auch ließ Kehrmann beim 29:30 mit zwei Kreisläufern (Guardiola und Simak) angreifen. Doch nun entschieden die berühmten Kleinigkeiten. Zunächst lief Schiller nach einem Fehlpass von Laerke zum 31:29 aufs leere Lemgoer Tor. Zwar verkürzte der Däne danach sofort auf 31:30, blieb nach dem 30:32 durch Kozina aber im Block hängen (57.). Dann spielte Simak bei einem Konter nicht sauber ab. Noch einmal fintierte Schagen zum 31:32 (58.). Doch als Kozina im Tiefflug zum 33:31 für Frisch Auf traf, nützte dem TBV auch eine offene Deckung nichts mehr.

TBV-Trainer Florian Kehrmann wurmte vor allem die schwache Abwehrleistung: &bdquo;Als das Spiel in der 53. Minute Spitz auf Knopf stand, fehlten uns Abwehraktionen, die uns Ballgewinne verschafften. Es fehlten auch Gegenstöße. Beim Sieben-gegen-Sechs, das eigentlich gut geklappt hat, passieren dann Fehler, die bestraft werden. Und dann ist man am Ende drauf angewiesen, dass man jeden Ball reinmacht."

Kurz und knapp

FA Göppingen: Rebmann, Sego; Kneule (1), Duarte, Lindenchrone Andersen (5), Sarac (5), Ellebaek (3), Schiller (7/4), Röller,Goller (1), Guliksen (2), Hermann, Kozina (4), Malus (1), Schmidt (5).

TBV Lemgo Lippe: Kastelic, Zecher; Hutecek (4), Zehnder (7/3), Brosch (2), I. Guardiola (1), Simak (1), Laerke (3), Schagen (3), Blaauw (n.e.), Schwarzer (n.e.), Suton (1), Zerbe (4), Versteijnen (3), G. Guardiola (2).

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