Hannover-Held Ebner: "Meine Beine waren platt"

Hannover. Die Mini-Serie des TBV Lemgo Lippe ist gerissen: Das Team von Trainer Florian Kehrmann unterlag am Samstagabend in der Handball-Bundesliga mit 25:29 (15:16) beim TSV Hannover-Burgdorf. Die Hansestädter stellten dabei nicht unbedingt die schlechtere Mannschaft, doch immer wieder scheiterten Suton, Zehnder, Laerke & Co. an TSV-Keeper Domenico Ebner. Teilweise war es unfassbar, was die Lemgoer an Möglichkeiten liegen ließen. Ebner parierte 19 Bälle und kam auf eine Fangquote von 45 Prozent.

Die personelle Lage: Wie im Vorfeld angekündigt rückte Timon Mühlenstädt, der am Mittwoch im Pokal wegen seiner Ausbildung gefehlt hatte, an die Seite von Stammkeeper Finn Zecher. Leon Goldbecker stand nicht im Kader. Urh Kastelic feuerte das Team an, war mit Andreas Sukop und TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike nach Hannover gefahren. Am heutigen Montag steht die OP für den 26-jährigen Slowenen auf dem Plan. Dafür reist er nach Pforzheim, wo sein Außenmeniskusriss im rechten Knie in der Arcus-Sportklinik operiert wird. &bdquo;Wir lange er ausfällt, steht noch nicht fest", so TBV-Sprecher Lennart Hundertmark.

Die ersten Eindrücke: Die jüngsten Erfolge hatte Samuel Zehnder, Außenspieler des TBV, im Vorfeld &bdquo;als Zeichen, dass wir uns immer besser finden", gedeutet und ergänzt: &bdquo;Wir können und wollen viele Punkte holen." Zwar brachte Emil Buhl Lareke die Lipper in Front, doch bis zur Pause lief Lemgo ab dem 1:2 einem Rückstand hinterher. Denn: Die Gäste erlaubten sich drei Ballverluste und vier Fehlwürfe in Folge. TBV-Coach Florian Kehrmann reagierte beim 1:5 und ließ ab der elften Minute im Sieben-gegen-Sechs angreifen. Finn Zecher parierte seinen ersten Ball erst in der 16. Minute und half damit seinen Vorderleuten, die sich im Match zurückmeldeten. Immer wieder gelang der Anschlusstreffer, mit dem 15:16 durch Zehnder kurz vor dem Seitenwechsel war die Partie völlig offen. Beim 5:10 – der zweite Treffer ins leere TBV-Gehäuse – hatte der Rückstand noch fünf Tore betragen.

Die entscheidende Phase: Sie spielte sich schon direkt nach Wiederanpfiff ab: Lemgo schaffte es, Ebner heiß zu schießen. Der Schlussmann entschärfte eine Top-Möglichkeit nach der anderen. Es dauerte fast siebeneinhalb Minuten, ehe Niels Versteijnen das 16:20 markierte. Ähnlich wie im ersten Abschnitt folgte eine bessere Phase der Gäste, die beim 18:20 (41.) und 19:21 (42.) nur noch zwei Tore im Hintertreffen lagen. Aber dann drehte Ebner erneut auf, nach dessen 14. Parade versuchte Florian Kehrmann noch, mit einer weiteren Auszeit (19:24, 48.)) gegenzusteuern und stellte zurecht fest: &bdquo;Wir müssen ein Tor machen, Hannover fällt vorne nicht mehr viel ein." Aber schlechte Abschlüsse und ein Fehlpass von Laerke mündeten in der deutlichen Niederlage.

Stimmen: &bdquo;Wir haben es vorne sehr gut gemacht bis zur Chance, dann scheitern wir zu oft am Torwart", meinte Lukas Hutecek. Am Ende sei es &bdquo;dann schwer, nochmal zurück zu kommen". Matchwinner Ebner jubelte: &bdquo;Nach der ersten Hälfte waren meine Beine platt, die Ruhe in der Pause tat mir gut." Lemgos Geschäftsführer Jörg Zereike analysierte: &bdquo;Mit dem Sieben-gegen-Sechs machen wir eigentlich alles richtig, lassen aber die Chancen liegen. Wir besaßen mehr Möglichkeiten als Hannover und verlieren trotz der vielen schlechten Abschlüsse nur mit vier Toren. In der ersten Hälfte waren wir ebenbürtig, dann lassen wir einfach zu viel liegen."

Kurz und knapp

TSV Hannover-Burgdorf: Ebner (1), Quenstedt; Vujovic (4), Roscheck, Mävers (1), Uscins (1), Kuzmanovski, Steinhauser, Michalczik (4), Kulesh (1), Edvardsson (2), Gerbl (6/5), Brozovic (6), Fischer (2), Feise (1), Büchner.

TBV Lemgo Lippe: Mühlenstädt, Zecher; Huteczek (2), Zehnder (5/1), Brosch (1), I. Guardiola (1), Simak (1), Laerke (2), Schagen(1), Blaauw (n.e.), Schwarzer (n.e.), Suton (4), Zerbe (4), Versteijnen (3), G. Guardiola (1).

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