TBV Lemgo Lippe fährt mit zwei Meister-Löwen nach Mannheim

Lemgo . Jeder, der am Donnerstag das intensive OWL-Derby gegen GWD Minden verfolgt hat, dürfte zumindest eine leise Ahnung davon bekommen, was Handball-Bundesligist TBV Lemgo Lippe am Sonntag um 14 Uhr in der SAP-Arena erwartet. Dass die mit 17:5 Punkten bestens in die Saison gestarteten Rhein-Neckar Löwen Philipp Ahouansou bis zum Saisonende an GWD Minden ausgeliehen haben, verdeutlicht das gewaltige Potenzial des Meisters von 2016 und 2017.

Neun Tore schenkte Ahouansou dem TBV bei seinem zweiten Einsatz für GWD ein – doch bei den Löwen gibt es für den 19-jährigen Junioren-Nationalspieler an Positionskonkurrenten wie Lukas Nilsson und den beiden Zugängen Olle Forsell Schefvert (Wetzlar) und Halil Jaganjac (RK Nexe) kein Vorbeikommen. Die Nordbadener haben sich unter dem nach zehn Jahren vom BHC nach Mannheim gekommenen Trainer Sebastian Hinze neu erfunden und Klubweltmeister SC Magdeburg am Mittwoch ein 32:32 abgetrotzt. Erst mit einem Buzzer-Beater in der Schlusssekunde rettete Magnus Saugstrup dem SCM wenigstens einen Zähler. Überragender Akteur in der Getec-Arena war mit acht Toren der Schwede Albin Lagergren, dessen Kreise es für die TBV-Abwehr einzugrenzen gilt.

Hutecek leistet viel Gutes Doch davor ist Trainer Florian Kehrmann vermutlich nicht bange. &bdquo;Wir haben sehr ordentlich verteidigt“, war der TBV-Coach von seiner teilweise komplett neu aufgestellten Defensive äußerst angetan. Neben Tim Suton (rote Karte) brach mit Frederik Simak schon nach wenigen Minuten eine weitere Stütze wegen Rückenproblemen weg. &bdquo;Ich hoffe, dass es nur eine Blockade ist, die sich wieder lösen lässt“, meinte Kehrmann, der beim 30:27 über GWD Minden aber auch im kontrolliert von Lukas Hutecek aufgebauten Angriff viel Gutes sah. &bdquo;Uns sind insgesamt nur sechs technische Fehler unterlaufen“, hob der Coach einen weiteren außergewöhnlichen Wert heraus.

Ihre Entwicklungsfortschritte wollen die Lemgoer nun auch in der SAP-Arena unter Beweis stellen. Zwei Spieler freuen sich auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: Gedeon Guardiola, dessen Trikot nach acht Jahren bei den Löwen sogar unter der Hallendecke hängt, und Borko Ristovski. Gemeinsam wurden sie 2016 Deutscher Meister. Auch seinerzeit hatte sich der Nationalkeeper aus Nordmazedonien im November 2015 von US Creteil transferieren lassen. Mit seinem ersten Heimspiel in der Phoenix-Contact-Arena war Borko Ristovski sehr zufrieden: &bdquo;Das war ganz anders als gegen Kiel. Im Derby hatten wir viel mehr Druck, denn es ging um wichtige Punkte, mit denen wir nun hoch gehen in der Tabelle.“ Dass er ihn in der 39. Minute für Finn Zecher zwischen die Pfosten beorderte, war für Florian Kehrmann ein Glücksfall. &bdquo;Bei Borko muss man den richtigen Moment erwischen. Er braucht erst zwei, drei Bälle, um das Spiel zu lesen. Dann ist er da.“

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