TBV Lemgo Lippe feiert höchsten Sieg seit einem Jahr

Lemgo. Passend zum 1. Advent hat sich der TBV Lemgo Lippe die ersten Dominosteine und Kekse der Vorweihnachtssaison redlich verdient. Das 34:27 (17:16) über den HC Erlangen ist der höchste Sieg seit einem Jahr.

Im vergangenen Dezember putzten die "Kehrmänner" Frisch Auf Göppingen mit 34:26 von der Platte. Das wäre auch gestern Abend möglich gewesen, doch Steinerts vierter Siebenmeter und Jeppssons fünfter Rückraumtreffer gestalteten das Ergebnis für die Franken noch annehmbar. 3583 Zuschauer in der Phoenix-Contact-Arena erlebten eine intensive körperliche Auseinandersetzung, in der die "Blue Boys" bewusst blaue Flecken riskierten. "Gerade die jungen Spieler haben sich nicht geschont und sind immer wieder in die Zweikämpfe gegangen", lobte Trainer Florian Kehrmann den couragierten Auftritt. Den vorauseilenden Ruf einer körperbetonten Mannschaft untermauerten die Erlanger, die sieben Zeitstrafen kassierten sowie zum krönenden Schluss noch eine rote Karte gegen Lutz Heiny einstecken mussten (58.).

Top-Schiedsrichter mit Top-Leistung Doch der TBV ließ sich zu keiner Zeit einschüchtern. Zumal auch Deutschlands Top-Gespann an der Pfeife eine schnelle Auffassungsgabe und ein gutes Gespür entwickelten. Zunächst wogte die Partie hin und her, mit leichten Vorteilen für die Gäste. Nach dem 4:7 (13.) fand die Lemgoer Abwehr mehr und mehr zueinander und freute sich in der 24. Minute beim 14:13 durch Samuel Zehnder über die erste Führung. Eingeleitet wurde sie durch die erste Lemgoer Torhüterparade des Tages, die Borko Ristovski gelang. Der 40-jährige Nordmazedonier war in der 19. Minute für den diesmal glücklosen Finn Zecher gekommen und sollte in der zweiten Hälfte mit einigen Wirkungsparaden noch eine wichtige Rolle spielen. Nach dem 14:15 durch einen Konter von National-Kreisläufer Tim Zechel (28.) eröffnete Emil Buhl Laerke mit Stil von Lucky Luke mit einem fulminanten Hüftwurf zum 16:16 die wichtigste Phase für den TBV. Unterbrochen durch die Halbzeitpause legten die Lipper einen blitzsauberen 6:0-Lauf zum 21:16 hin (38.), wobei sie nicht nur in dieser Phase zwei Zeitstrafen des HC Erlangen nahezu perfekt bestrafte. Die zwei vergebenen Siebenmeter von Samuel Zehnder gegen Bertram Obling fielen somit nicht ins Gewicht.

Versteijnen setzt den Hebel an Dennoch pirschten sich die Franken noch einmal auf 24:20 (45.) heran. "Da hätte es nochmal eng werden können. Doch wir haben im Sieben-gegen-Sechs gute Entscheidungen getroffen", zeigte sich Kehrmann hoch zufrieden. Nun setzte Niels Versteijnen mit vier Toren binnen vier Minuten den Hebel an.

Besonderen Eindruck hinterließ zudem Lukas Zerbe, der von seinem Trainer explizit in der Pressekonferenz gelobt wurde: "Ich freue mich, dass unser Kapitän so vorweg gegangen ist." Nachdem der TBV-Rechtsaußen vor einer Woche in Berlin keine so gute Wurfquote hatte, gelangen ihm gestern einige wichtige Treffer. Zudem hechtete er sich mehrfach in die Bälle, veredelte einen genialen Steal zum 12:11 oder verwandelte zum 27:21 einen wichtigen Siebenmeter. "Luki hat der Mannschaft heute viel Sicherheit gegeben", war Kehrmann begeistert.

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