TBV-Kreisläufer Jan Brosch blendet Sentimentalitäten aus

Lemgo . Die Spielplangestalter der HBL meinen es zum Jahresende nicht wirklich gut mit dem TBV Lemgo Lippe. Die restlichen drei Partien bis zur Winterpause sind allesamt auswärts angesetzt – weshalb ein für den Zuschauerschnitt wichtiges Weihnachtsspiel &bdquo;flöten“ geht. Am kürzesten ist die Anreise zum ASV Hamm-Westfalen ( Anwurf 19.05 Uhr ), auf der die Lipper am Donnerstag von einer Hundertschaft TBV-Fans begleitet werden.

Eine spezielle Partie ist es für Jan Brosch, der von 2013 bis 2022 neun Jahre für den ASV spielte und heute erstmals seit seinem Abschied im Frühjahr wieder in der seit Tagen ausverkauften Westpress-Arena auftaucht. Begleitet wird er auf der Tribüne von seinen Eltern, seiner Frau Hanna sowie dem sechs Monate alten Töchterchen Ida. &bdquo;Ich kenne da noch sehr viele“, erwartet Jan Brosch im Vorfeld ein großes Hallo. Mit Markus Fuchs, Felix Hertlein, Fabian Huesmann und Marian Orlowski stehe er noch regelmäßig im Kontakt.

Zintel-Rückkehr tut ASV gut Ob sich das ASV-Spiel nach seinem Wechsel zum TBV gravierend verändert hat? Brosch winkt ab. &bdquo;Der Kreisläufer hat nicht so eine extrem wichtige Bedeutung. Und meine Aufgaben in der Abwehr hat nun ein anderer übernommen.“ Gut tue seinem Ex-Klub jedoch die Rückkehr von Björn Zintel, mit dem er drei Jahre lang zusammenspielte. Die Rückkehr aus Balingen war für Zintel mit einer monatelangen Schulterverletzung verbunden. Dass der 26-jährige Spielmacher seit zwei Wochen wieder fit ist, habe die Statik beim ASV verändert. &bdquo;Es ist ein anderes Spiel geworden: viel strukturierter, ruhiger und klarer mit deutlich weniger technischen Fehlern als noch zu Saisonbeginn“, hat Jan Brosch beobachtet.

Dass er im Sommer mit 30 Jahren den Sprung in die Bundesliga wagte, hat Jan Brosch nicht bereut. Und auch Trainer Florian Kehrmann fühlt sich bestätigt: &bdquo;Jan macht es überragend. Er ist genau der Typ, den wir brauchen. Zudem ist er dabei, sich weiter zu entwickeln, um ein noch wichtigerer Faktor für uns zu werden.“ Der mittlerweile 31-jährige Hüne gibt das Kompliment gerne zurück: &bdquo;Ich fühle mich in Lemgo sehr wohl, weil ich schon sehr früh von ,Flo Vertrauen erhalten habe. Mit Gede teile ich mir die Aufgaben auf. Dieses 50:50 Prozent ist mein Ding. Vorne im Angriff fehlt mir noch etwas die Bindung. Doch nach und nach wird es mit der Abstimmung im Angriff immer besser.“

Erstes Spiel in Kiel und gleich ein Sieg Vor dem letzten Hinrundenspiel hat er wegen Krankheit lediglich die Partie beim SC Magdeburg verpasst. Bei 15 Einsätzen gelangen ihm 24 Treffer. Darunter zwei beim sensationellen Auswärtscoup in der Wunderino-Arena. Brosch: &bdquo;Der 33:32-Sieg beim THW Kiel war ähnlich wie unser Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt ein absolutes Highlight. Während der TBV da seit 20 Jahren nicht gewonnen hat, fahre ich zum ersten Mal nach Kiel und darf gleich einen Sieg feiern.“

Ähnliches würde er auch gerne heute Abend nach der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte sagen, wo der TBV letztmalig im August 2018 in der ersten Runde des DHB-Pokals mit 31:25 gewann. Beim bislang einzigen Bundesligaduell in der Westpress-Arena quälten sich die Lemgoer vor elfeinhalb Jahren zu einem 28:28 bei der damaligen HSG Ahlen-Hamm. Als Tabellenvorletzter stieg der Aufsteiger sofort wieder ab, was auch zum Zusammenbruch der Kooperation mit der Ahlener SG führte.

Letzter Strohhalm für Hamm Das war alles noch vor der Zeit von Jan Brosch, der seinerzeit für die SG Massen in der Bezirksliga spielte und für den es heute keine Sentimentalitäten gibt. &bdquo;Wir möchten gerne einen guten Jahresabschluss erreichen“, sagt Brosch und freut sich auf einen heißen Kampf. &bdquo;Für den ASV ist es so etwas wie der letzte Strohhalm. Schon zu Saisonbeginn war klar, dass man gegen den TBV gewinnen muss. Doch auch für uns ist es ein Muss-Spiel.“

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