Bielefeld. Wenn am 30. April der Startschuss zum 51. Hermannslauf fällt, dann liegt eine der größten Herausforderungen bereits hinter den Läuferinnen und Läufern: die Vorbereitung. Bei Wind und Wetter und vor allem niedrigen Temperaturen zu trainieren, erfordert einen starken Willen. Da hilft es, bei der Auseinandersetzung mit dem inneren Schweinehund nicht allein zu sein. In immer mehr Städten in Ostwestfalen-Lippe gibt es spezielle Hermannslauf-Vorbereitungskurse, manche indes seit vielen Jahren. Bielefeld Unter dem Namen „Teuto Run and Fun“ machen Sonja Kley und ihr Mann Detlef bereits im neunten Jahr Läuferinnen und Läufer fit für den „Hermann“ und den Rennsteiglauf. „Wir haben schon den Anspruch, die Leute besser zu machen, aber die Zielzeit steht bei uns nicht im Vordergrund“, sagt die Bielefelderin. Ihr Angebot richte sich nicht nur an Läufer, sondern auch an Wanderer. Bis zu zehn Trainer begleiten die verschiedenen Gruppen, die an Sonntagen ab 10 Uhr auf wechselnden Strecken in Ostwestfalen-Lippe bis zu 2:15 Stunden unterwegs sind. „Wer möchte, kann auch mittwochs ab 18.30 Uhr an unserem Intervalltraining auf der Bahn in Werther teilnehmen“, wirbt Kley. An vier Freitagen würden zudem Bergintervalle trainiert, und montags werde Gymnastik via Zoom angeboten. 95 Euro beträgt die Kursgebühr – das für Teuto Run and Fun schon traditionelle Buffet nach dem Lauf inbegriffen. Gütersloh Niemand liebt den „Hermann“ so sehr wie Ingmar Lundström vom Active Sportshop Gütersloh, und keiner coacht mehr Läuferinnen und Läufer auf ihrem Weg zum Teutoklassiker. „Wir haben 2008 mit 32 Leuten angefangen, inzwischen sind es jährlich rund 200“, sagt der Sieger von 1999. Etwa die Hälfte seiner Schützlinge seien Wiederholungstäter, rund 35 Prozent Frauen. Seit Ende November läuft die Vorbereitung, jeden Sonntag ab 9 Uhr findet von wechselnden Startorten aus ein langer Lauf statt, aufgeteilt nach Tempo in acht Gruppen, mit insgesamt 16 Trainern. „Man kann sich noch anmelden, allerdings sollte man schon 90 Minuten am Stück laufen können“, sagt Lundström. In der Kursgebühr von 139 Euro sind ein Trainingsplan, Busfahrten, Bewirtung und wöchentliche Motivationsmails enthalten. „Wenn jemand orthopädische Schwierigkeiten bekommt, helfen wir mit unserem Netzwerk und vermitteln Orthopäden oder Physiotherapeuten“, betont der Laufcoach. Detmold/Paderborn Mit Marcus Biehl veranstaltet ein weiterer Hermannslaufsieger seit Jahren Vorbereitungsläufe für den „Hermann“. An den ersten drei Sonntagen im März, immer um 10 Uhr, starten der Filialleiter des Detmolder Laufladens Endspurt und sein Team von wechselnden Punkten aus auf die Trails des Teutoburger Waldes. „Wir lassen niemanden im Wald stehen, aber unser Angebot richtet sich explizit an Läuferinnen und Läufer, die unter drei Stunden ins Ziel kommen wollen“, betont Biehl. Eine Einheit werde traditionell von Oerlinghausen zur Sparrenburg und wieder zurück führen – Verpflegung inklusive. Am 26. März stehe dann zum Abschluss der Lippe-Trail (21,1 Kilometer) in Horn-Bad Meinberg auf dem Programm. „Wir nehmen für unsere Vorbereitungsläufe keine Teilnahmegebühr, sondern stellen am Ende eine kleine Spendendose auf“, sagt Biehl. Minden Erstmals bietet ab diesem Jahr der Mindener Laden „Absolute Run – Laufsport Andreas“ ein Vorbereitungsprogramm für den Hermannslauf an. „Wir beginnen am letzten Wochenende im Januar“, sagt Inhaberin Petra Benecke, die den „Hermann“ selbst schon gelaufen ist. Gecoacht werden die Kursteilnehmer von den beiden ambitionierten und erfahrenen Trailläufern Günter Masbruch und Bettina Drewes. Drei Gruppen (Ziel: 2:45 Stunden, 3:30 Stunden und Hauptsache ankommen) gibt es, die sich jedes Wochenende zu einem bis zu 25 Kilometer langen Lauf treffen, mindestens einmal auf der Hermannslauf-Strecke. „Wir erstellen Trainingspläne, bieten Yoga sowie Athletiktraining an und die Teilnahme an unserem dienstäglichen Lauftreff“, sagt Petra Benecke. 139 Euro kostet der Kurs, jeweils Produkttests von Trailschuhen, Bekleidung und Verpflegung inbegriffen.