Lemgo. Am vergangenen Montag hatte der TBV Lemgo Lippe die Abgänge der Guardiola-Zwillinge Isaías und Gedeón (beide 38 Jahre) öffentlich gemacht, genau eine Woche später meldete der heimische Handball-Bundesligist den ersten externen Zugang für die neue Saison. Statt Gedeón Guardiola heißt künftig Leo Petrovský der zweite Kreisläufer der Lipper. Der 30-jährige Tscheche wechselt vom Zweitligisten TuS N-Lübbecke zum TBV und bildet dann das Duo mit Jan Brosch. Bei den Hansestädtern unterschrieb Petrovský einen Vertrag bis Juni 2025. Das sagen die TBV-Verantwortlichen zum Zugang: „Mit Leo wechselt ein absolut gestandener Spieler in unsere Reihen, der in seiner Zeit beim Bergischen HC und beim TuS bereits Erfahrung in der ersten Liga sammeln konnte. Er kann sowohl im Innenblock, als auch im Angriff agieren, und ich bin überzeugt, dass er in der nächsten Spielzeit gemeinsam mit Jan Brosch ein sehr gutes Duo bilden wird. Leo passt super in unser Spielsystem", sieht Trainer Florian Kehrmann (45) die Kreis-Position für die Saison 2023/24 gut besetzt. TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike (44) sieht es so: „Leo hat in den gemeinsamen Gesprächen mit uns einen guten Eindruck hinterlassen. Wir sind der Meinung, dass er nicht nur sportlich, sondern auch menschlich gut in unser aktuelles Team passt und freuen uns, ihn ab der nächsten Spielzeit in unserem Trikot spielen zu sehen." Das sagt der 2,02 Meter große Zugang vom TuS N-Lübbecke zu seinem Wechsel: „Ich freue mich sehr, in Lemgo erneut die Chance zu bekommen, mich in der stärksten Liga der Welt zu beweisen. Zukünftig das Trikot eines so traditionsreichen und etablierten Vereins wie dem TBV zu tragen, macht mich stolz. Ich freue mich schon unheimlich auf Fans und Mannschaft", strahlte Petrovský nach der Vertragsunterzeichnung: „Bevor es soweit ist, habe ich jedoch noch große Ziele mit dem TuS. Ich hoffe, dass ich mich mit einem erneuten Aufstieg verabschieden kann und wäre glücklich, mit dem TBV in der nächsten Spielzeit auf den TuS zu treffen. Dafür werde ich bis zum Ende alles investieren." Petrovský trägt beim TuS N-Lübbecke derzeit die Nummer 48, für den Tabellendritten der zweiten Liga erzielte er in der laufenden Saison 37 Tore. Fakten zum Zugang: Der 70-fache tschechische Nationalspieler begann seine Karriere im Alter von acht Jahren in seiner Geburtsstadt Frýdek-Místek. 2012 zog es ihn zu Talent Pilsen, wo er in jungen Jahren zweimal die tschechische Meisterschaft feierte. Nach einer Station beim polnischen Erstligisten KS Azoty-Pulawy (2015 bis 2017) wechselte Petrovský in die stärkste Liga der Welt und lief fortan in 80 Pflichtspielen (101 Tore) für den Bergischen HC auf. Zur Saison 2020/21 kam der 2,02-Meter-Hüne nach Ostwestfalen und unterschrieb einen Vertrag beim Zweitligisten TuS N-Lübbecke. Mit den Lübbeckern gelang ihm in seiner Premierensaison der Aufstieg, ehe im Jahr darauf der direkte Wiederabstieg folgte. Mit der tschechischen Nationalmannschaft nahm Petrovský an der Weltmeisterschaft 2015 in Katar sowie der Europameisterschaft 2018 in Kroatien teil und erzielte in bislang 70 Spielen 169 Treffer. Die TBV-Planungen: Bekanntlich ersetzt Leve Carstensen im Sommer auf dem linken Flügel Kian Schwarzer, der den Verein verlässt. Alle anderen Spieler des aktuellen Kaders besitzen noch einen Vertrag über das Saisonende hinaus, am längsten ist Tim Suton (bis 2026) gebunden. Der Abgang von Lukas Zerbe mit Ablauf seines Vertrages im Sommer 2024 zum THW Kiel steht bereits fest. Fehlt noch ein Ersatz für Isaias Guardiola. „Wir sind da in Gesprächen, das ist die einzige Personalie, die es derzeit noch zu klären gilt", sagt Jörg Zereike: „Wenn wir mit den Planungen durch sind, schauen wir weiter nach vorne, alles Step-by-Step." Nächstes Spiel: Der THW Kiel gastiert am Sonntag, 26. Februar, in der Phoenix-Contact-Arena. Anwurf der Bundesliga-Partie ist um 16.05 Uhr. Die Partie ist seit Wochen mit 4520 Zuschauern ausverkauft. Am Dienstag bittet Trainer Florian Kehrmann wieder zum Training, am Montag genossen Hutecek, Zerbe und Co. einen freien Tag.