TBV feiert After-Work-Party gegen die Rhein-Neckar Löwen

Lemgo . Partytime an der Playa del Lüttfeld. Mit einer über weite Strecken berauschenden Leistung hat der TBV Lemgo Lippe die Rhein-Neckar Löwen mit 33:30 ( 19:14 ) aus den Angeln gehoben.

Bereits in der ersten Auszeit von Trainer Florian Kehrmann in der 28. Minute schallte der Karnevals-Kracher &bdquo;Viva Colonia“ durch die Phoenix-Contact-Arena. Da führte der TBV 18:12 und legte durch Leve Carstensen mit dem 19:12 die höchste Führung nach.

Als der Vorsprung bis zum 33:27 stabil blieb, schob die Hallenregie nach dem sechsten Treffer von Lukas Zerbe bereits in der 55. Minute mit &bdquo;Der Zug kennt keine Grenze“ den nächsten Malle-Hit nach. Die meisten der 4341 Zuschauer erhoben sich und ließen sich ihre gute Laune auch von den drei wertlosen Löwen-Toren zum 33:30-Endstand nicht verderben.

Geschäftsführer ist hoch zufrieden &bdquo;Das war eine super Leistung. Wir haben vieles auf den Punkt gespielt und eine überragende Deckung gestellt. Auch die Rückwärtsbewegungen waren überragend. Dadurch konnten die Löwen selbst kaum Tempotore erzielen“, zeigte sich Geschäftsführer Jörg Zereike hoch zufrieden.

Die Löwen, die das Hinspiel noch deutlich mit neun Toren Differenz für sich entschieden hatten, mussten gestern Abend allerdings zwei gravierende Ausfälle verkraften. Nationalspieler Jannik Kohlbacher fehlte aufgrund einer Zerrung, während Albin Lagergren mit einer Gehirnerschütterung in Mannheim blieb. Beim TBV saß Kian Schwarzer bereits wieder mit kompletter Sportkleidung neben der Bank und pushte zusammen mit dem in Zivil zuschauenden Samuel Zehnder seine Teamkollegen bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Doch nach dem 1:3-Rückstand schalteten die TBV-Akteure selbst rasant zwei Gänge hoch. Küsste Jan Brosch mit seinem Heber über Mikael Appelgren beim 3:3 das Publikum wach, so explodierte bei der ersten Führung zum 4:3 die Stimmung endgültig. Tim Suton hatte einen wunderbaren Kempa für Niels Versteijnen aufgelegt.

Showtime der Guardiola-Twins Es begann eine Phase, in der dem TBV bis auf einen Siebenmeterfehlwurf nahezu alles gelang. Emil Buhl Laerke traf gleich mit seiner ersten Fackel zum 10:7. Dann parierte Finn Zecher einen Strafwurf von Uwe Gensheimer. Nach einer Viertelstunde begann dann die Guardiola-Showtime. Gedeon Guardiola, der von 2012 bis 2020 an allen Titelgewinnen der Löwen beteiligt war und dessen Trikot unter der Hallendecke der SAP-Arena hängt, zermürbte die Gäste mit drei Kreisläufertreffer binnen drei Minuten. Da wollte sich Zwillingsbruder Isaias nicht lumpen lassen und legte das 16:11 und 17:11 nach. &bdquo;Das hat von der ersten bis zur letzten Minute super Spaß gemacht“, frohlockte Lukas Hutecek, der das Duell der Spielmacher gegen Juri Knorr für sich entschied.

Auch Lukas Zerbe war begeistert: &bdquo;Wir kommen, wie gegen Hannover, gut ins Spiel. Aber wir wollten die Löwen auch sofort unter Druck setzten, damit sie gleich ins Überlegen kommen, denn sie reisten ja mit zwei Niederlagen an.“

Kehrmann schwärmt von "toller Teamleistung" Von einer Pokal-Frühform wollte TBV-Trainer Florian Kehrmann zwei Wochen vor dem großen Handball-Fest in Köln noch nichts wissen. &bdquo;Wir haben das genutzt, was uns stark macht: Die Halle hat unglaublichen Druck ausgeübt. So konnten wir uns in der ersten Halbzeit phasenweise in einen Rausch spielen. Zudem haben wir auch sehr gut verteidigt und im richtigen Moment Stockfehler gemacht, so dass die Löwen nicht ihr gefürchtetes Tempospiel aufziehen konnten. In der zweiten Halbzeit war mir klar, dass die hohe Effektivität im Angriff nicht reichen würde. Wir mussten weiter eine gute Abwehr stellen. Jeder hat heute seinen Job erfüllt. Es war eine wirklich tolle Teamleistung.“

Löwen-Coach Sebastian Hinze sah den entscheidenden Unterschied in der ersten Hälfte: &bdquo;Die Tordifferenz resultierte aus dem Tempospiel, wo wir nach einfachen Ballverlusten in Konter gelaufen sind. Die Hypothek, mit der wir in die zweiten Halbzeit gehen, war einfach zu hoch. Mit unserem Auftreten bin ich einverstanden. Doch offensiv waren wir zu fehleranfällig.“

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