Platz vier beim Final Four: TBV ist gegen Flensburg chancenlos

Köln. 2021 gab es in Hamburg eine Handball-Sensation, die ist beim Final Four des Deutschen Handball-Pokals am Wochenende in Köln ausgeblieben. Der TBV Lemgo Lippe, 13. in der Bundesliga und Champion vor zwei Jahren in diesem Wettbewerb, verkaufte sich vor 20.000 Zuschauern in der Lanxess-Arena sehr teuer, musste sich am Samstagabend aber dem Deutschen Meister SC Magdeburg im Halbfinale mit 31:33 (13:17) geschlagen geben. &bdquo;Natürlich ist die Enttäuschung groß, wir haben uns den Ar... aufgerissen. Jeder will gewinnen. Um den Favoriten zu schlagen, brauchst du aber auch das nötige Quäntchen Glück, technische Fehler vom Gegner und mehr Torwartparaden“, meinte TBV-Spielmacher Lukas Hutecek.

&bdquo;Es machte unglaublich viel Spaß" Trotz der Niederlage fand Hutecek auch positive Worte – für die Atmosphäre in der Halle und die TBV-Fans: &bdquo;Es machte unglaublich viel Spaß, vor dieser Kulisse zu spielen. Es war mega.“ Tim Suton stellte fest: &bdquo;Magdeburg war ein bisschen besser, wir hätten früher auf zwei Tore rankommen müssen, dann hätten wir vielleicht noch unsere Chance bekommen.“

In den ersten 22 Minuten war der TBV dem SCM auf Augenhöhe begegnet, mit einem 130-Kilometer/Stunde-Hammer sorgte Emil Buhl Laerke für das 11:11 (22.). Doch zur Pause hieß es 13:17. Trainer Florian Kehrmann: &bdquo;Das war eine hohe Hypothek, es fehlte das Momentum. Wenn du so eine Begegnung für dich entscheiden willst, müssen ein, zwei Spieler über sich hinaus wachsen – am besten ein Torwart, weil er Tore verhindert. Aber die Qualität des Gegners ist sehr hoch.“ Und Geschäftsführer Jörg Zereike wusste: &bdquo;Die Schützen kamen sehr nah dran an unser Tor, da war es schwer für die Keeper.“ Vor allem gegen den Tordrang von Kristjansson (9 Tore) und Smits (12/4) fand der TBV keine Antwort. &bdquo;Dass zudem Philipp Weber wieder dabei war, tat den Magdeburgern gut“, analysierte Kehrmann: &bdquo;Meine Jungs haben einen super Job gemacht. Glückwunsch auch an die Ausrichter zu diesem tollen Event und den SCM, der verdient gewann.“

Lemgo wirft alles rein Im zweiten Abschnitt hatte Lemgo nochmal alles reingeworfen, kam aber erst 50 Sekunden vor Schluss auf zwei Tore ran. Bitter war, dass nach einer Kastelic-Parade (insgesamt nur sechs, Zecher eine) gegen Musche dann doch noch das 29:33 durch Smits fiel. Vorher hatte sich Hutecek einen Fehlpass erlaubt.

&bdquo;Wir jammern nicht, freuen uns auf das Spiel um Platz drei“, kündigte Kehrmann am Samstagabend an. Lukas Hutecek meinte: &bdquo;Die kurze Regenerationszeit ist wahrscheinlich schon ein Problem, aber das kriegen wir hin.“ Gegen die SG Flensburg-H., die im Halbfinale klar gegen die Rhein-Neckar Löwen verlor (31:38), sind die Lemgoer beim 23:28 im Spiel um Platz drei jedoch chancenlos gewesen. &bdquo;Wir kamen überhaupt nicht gut rein, machen es in der 5:1-Deckung zwar ordentlich, aber vorne unterlaufen uns viel zu viele technische Fehler und Fehlwürfe. Die SG kam zu einfachen Toren“, analysierte Florian Kehrmann.

Gleich fünf Fehlwürfe von der Marke Bitter: Gleich fünf Siebenmeter ließen Zehnder (2), Zerbe, Schagen und Verstejnen liegen. Im Flensburger Tor wuchs Kevin Möller über sich hinaus und kam auf 16 Paraden. Kein Wunder, dass es bei der Ehrung für den besten Spieler Pfiffe aus der SG-Kurve gab. Denn die Auszeichnung ging an Johannes Golla. Für alle Flensburger gab es Medaillen, für den TBV Applaus. Jörg Zereike: &bdquo;Es war ein tolles Event, im nächsten Jahr sind wir gerne wieder dabei.“

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