Dieser Mannschaft drückt jeder TBV-Handballer die Daumen

Lemgo . Zwei unterschiedliche Mannschaften – ein gemeinsamer Markenkern. Der TBV Lemgo Lippe und das Team HandbALL ziehen fest an einem Strang. Das wurde einmal mehr am Sonntagabend deutlich, als TBV-Chefcoach Florian Kehrmann in seine Analysen vom sauber herausgespielten 29:24 über den TVB 1898 Stuttgart Gedanken an die parallel um den Drittligaverbleib kämpfende Reserve anfügte.

Der Live-Ticker aus Schwetzingen lief noch, als Kehrmann auf &bdquo;eine nicht so einfache Trainingswoche“ zurückblickte. Was auch schon vor dem Anpfiff in der Aufstellung abzulesen war. Der TBV bot lediglich elf Feldspieler auf, während Stuttgart trotz der Ausfälle seiner beiden etatmäßigen Linkshänder Jerome Müller und Jan Forstbauer mit 14 Feldspielern antrat. Den Part von Co-Trainer Matthias Struck als &bdquo;Live-Video-Analyst“ auf der Bank übernahm Alexander David.

Kleiner Kader schweißt zusammen &bdquo;Die Jungs haben die Situation super angenommen. Wir wussten, dass wir einen kleinen Kader haben. Das hat zusammengeschweißt und spricht für das Konstrukt THL “, hofft Kehrmann, &bdquo;mit allen Spielern, die beide Mannschaften betreffen, die Saison gut zu Ende zu bringen“.

Niko Blaauw und Thomas Houtepen trugen zeitgleich beim 38:31 bei der HG Oftersheim/Schwetzingen dazu bei, dass die THL-Hoffnungen auf den Klassenerhalt weiter leben. Drei Tage zuvor, bei der Himmelfahrtstour nach Bayreuth, half zudem Finn Zecher als Torhüter aus. Wobei THL zwischen den Pfosten eigentlich die kleinste Not hat, wie die Top-Leistung von Leon Goldbecker (21 Paraden) am Sonntag beweist. Doch schon vor einigen Wochen, als Zecher im Drittliga-Endspurt erstmals im Dunstkreis des Perspektivteams auftauchte, wurde diese Personalie auch als Einschüchterungsversuch für die Gegner eingestuft.

"Das ist für mich keine Strafe" Ob er auch am Pfingstsamstag um 18 Uhr gegen den TV Kirchzell seine Expertise im Drittligateam einbringen wird, ist derzeit noch offen. &bdquo; Strucki fragt mich jedes Mal, ob ich mitspielen kann. Wenn die Jungs Hilfe brauchen, dann mache ich das gerne. Für mich ist das keine Strafe“, sagt Finn Zecher. Die Rollenverteilung ist dabei klar kommuniziert. &bdquo;Leon Goldbecker fängt immer an. Er hat eine gute Qualität. Und wenn er seine Leistung bringt, gibts keinen Grund zur Veränderung. Auch ich kann ja nicht mehr machen, als Bälle zu halten“, sagt Finn Zecher. Zudem gibt es im THL-Team auch noch einen Timon Mühlenstädt , der sich jedoch im Sommer zum TuS Spenge umorientiert.

Auf der Position, wo THL nach dem Kreuzbandriss von Thore Oetjen am meisten der Schuh drückt, ist allerdings keine Unterstützung von den Profis möglich. Sowohl Gedeon Guardiola (38) als auch Jan Brosch (31) haben die Altersgrenze überschritten. Gleichwohl ist das Interesse der Bundesligacracks am Drittligahandball groß. Lukas Zerbe, Gedeon Guardiola oder Frederik Simak wurden wiederholt in der Wineo-Arena gesichtet. Und auch Niels Versteijnen gilt als echter Fan. &bdquo;Die zweite Halbzeit haben Niels und ich nach dem Stuttgart-Spiel im Live-Stream in der Kabine verfolgt“, verrät Finn Zecher, der im enorm wichtigen Spiel gegen den einen Punkt besser gestellten TV Kirchzell in jedem Fall am Inselweg vor Ort sein wird. &bdquo;Entweder als Zuschauer oder als Spieler.“

Zehnders Freunde Hoch im Kurs bei den jugendlichen TBV-Fans steht Samuel Zehnder , der in seiner ersten Bundesligasaison nach 24 Einsätzen bereits auf 138 Treffer kommt. Auch der 23-jährige Linksaußen fand, dass &bdquo;alle funktioniert haben. Es war eine starke Teamleistung von uns.“ Zehnder war beim Schweizer-Treffen der effektivste Eidgenossen. Da die Stuttgarter Lukas Laube und Samuel Röthlisberger am Kreis positioniert sind, &bdquo;begegnet man sich auf dem Spielfeld ja nicht so oft“, meinte der Lemgoer Flügelflitzer, der seine Landsleute als &bdquo;gute Typen“ charakterisiert. Lukas Laube, der im Februar vorzeitig von GC Amicitia Zürich in die Porsche-Arena wechselte, sei sogar ein guter Freund. &bdquo;In den Jugendmannschaften haben wir uns über viele Jahre ein Zimmer geteilt. Er war Kapitän und ich der Vize-Kapitän“, erinnerte sich Samuel Zehnder , der in den restlichen drei Begegnungen mit dem TBV weiterhin Vollgas geben will. &bdquo;Es gibt kein Spiel, das wir nicht gewinnen können.“

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