Tim Suton hängt sogar Mathias Gidsel ab - jetzt wartet ein „Monster“ auf den TBV-Kapitän

Lemgo. Es ist ein Pokal-Knaller mit extrem kurzer Zündschnur. Von Null auf Hundert kämpfen der TBV Lemgo Lippe und der VfL Gummersbach heute ab 19 Uhr um den Einzug ins DHB-Pokal-Viertelfinale.

Heizten die Lipper die Atmosphäre vor zwei Monaten, beim 31:25 in der Liga, mit den Vertragsverlängerungen von Lukas Hutecek und Niels Versteijnen vor dem Anpfiff an, so müssen die über 4000 Zuschauer heute aus dem Stand &bdquo;on fire“ sein.

Eine Gute-Laune-Vorlage hat ihnen während der Länderspielpause Tim Suton serviert, der in der HBL mit 33 Prozent zum &bdquo;Spieler des Monats Oktober“ gewählt wurde. &bdquo;Eine kleine Auszeichnung, über die ich mich sehr gefreut habe. Denn neben einem Fan-Voting flossen ja auch die Stimmen der Trainer und Kapitäne aller Bundesligaklubs mit ein“, sagt Suton. In den fünf Jahren, in denen es diese Wahl gibt, ist der TBV-Spielführer erst der dritte Lemgoer Akteur nach Jonathan Carlsbogård und Finn Zecher (beide 2021), dem diese Ehre zuteil wurde.

Suton: &bdquo;Es ist schön, dass auch von außen honoriert wird, wenn jemand über sich hinauswächst. Denn eigentlich kann man ja guten Gewissens jedes Mal Mathias Gidsel wählen. Ein Vorteil für mich war sicherlich, dass wir mit dem TBV im Oktober eine gute Rolle gespielt haben. Deshalb kann die gesamte Mannschaft stolz sein.“Dass Lemgos Erfolgsserie ausgerechnet im letzten Oktober-Spiel in Melsungen riss, empfand Suton nicht als tragisch: &bdquo;Unsere Leistung war gut. Kämpferisch und von der Einstellung her passte es. Deshalb war das auch kein Dämpfer.“

Training mit Team HandbALL In der Länderspielpause haben Suton & Co. viel mit dem THL-Team trainiert und sich sukzessive auf den Pokalfight vorbereitet. &bdquo;Das wird nicht einfach. Gummersbach hat einen Top-Kader aufgebaut. Aber wir sind auch gut drauf und können auf dem Punkt da sein.“

Der VfL stellte mit Köster, Schluroff, Häseler und Kiesler gleich vier Akteure fürs DHB-Team. Von den Länderspielen gegen Island hat Tim Suton aber nicht viel mitbekommen, statt dessen eine kleine Auszeit mit seiner Familie im Centerpark im Sauerland genossen. Dass der in der Abwehr herzlich zupackende DHB-Debütant Tom Kiesler nach einem Lob von Andreas Wolff nun bundesweit als &bdquo;Monster“ abgefeiert wird, kann Suton nachvollziehen. &bdquo;Er ist unangenehm zu spielen. Aber ich mag seine zupackende Art. Kiesler hat es verdient, beim Nationalteam dabei zu sein, wo er eine große Rolle spielen kann. Gegen ihn alleine ist es schwer. Aber Handball lebt vom Zusammenspiel, und mit unseren passsicheren Angriffen werden wir Lösungen finden.“

Jan Mudrow im Blick In den eigenen Reihen hat Tim Suton auch einen besonderen Blick auf Jan Mudrow, der in Kassel bei zwei Siebenmetern sein Comeback feierte. &bdquo;Jan ist ein Junge, der viel aufsaugt und sich gerne Rat von erfahrenen Spielern holt. Er ist kein Talent, das irgendwann mal Freude bereitet, sondern hat jetzt schon Bundesliganiveau. Aber nach seiner Kreuzbandverletzung, die nicht klassisch war, braucht er natürlich noch etwas Zeit“, weiß Suton und fiebert dem heutigen K.o.-Spiel entgegen: &bdquo;Dass wir zuhause spielen, ist ein riesen Punkt. Es wird sehr schwer und ein enges Spiel. Aber wir haben schon gezeigt, dass es geht. Und die Zuschauer werden uns dabei eine große Hilfe sein.“

Starke Leistung von Versteijnen Erst am Dienstag kehrten Bobby Schagen und Niels Versteijnen von der Golden League in Trondheim zurück, wo die Niederlande nach zehn Versteijnen-Toren beim 37:33 über Norwegen Platz zwei belegten. Die Alpenflieger mit den Österreichern Constantin Möstl und Lukas Hutecek (27:31 gegen Ungarn) und den Schweizern Samuel Zehnder und Joel Willecke, die erstmals mit 30:28 gegen Kroatien siegten, landeten schon am Montag. TBV-Trainer Florian Kehrmann freut sich zudem über Fortschritte bei Adam Nyfjäll.

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