Was war da denn los? Irritationen am Kampfgericht bei TBV-Sieg in Leipzig

Leipzig. Vier Siege in Folge – der Sprung auf Rang neun. Beim TBV Lemgo Lippe lief es in den vergangenen Wochen. Am Mittwochabend legte das Team von Trainer Florian Kehrmann noch einmal nach, mit 33:30 (14:16) setzten sich die Lipper beim SC DHFK Leipzig in der Quarterback-Immobilien-Arena durch. Eine ganz entscheidende Rolle spielten dabei Lukas Hutecek und Tim Suton.

Hutecek und Suton stark Die beiden Rückraumspieler des TBV rissen nach dem Seitenwechsel die Partie an sich. Der 22-jährige Österreicher Hutecek lenkte die Partie und warf ganz wichtige Tore, als die Schiedsrichter vor Zeitspiel warnten. Sein 32:30, als der Ball über den Pfosten ins Leipziger Tor sprang, bedeutete schließlich die Vorentscheidung. Tim Suton hatte zunächst überhaupt nicht in die Begegnung gefunden. Seine ersten vier Würfe verfehlten alle ihr Ziel. Folge: Leipzig setzte sich erstmals mit zwei Treffern ab, gespielt waren beim 4:2 gerade mal wenige Minuten (7.). Und dann kassierte Suton auch noch in der Schlussphase des ersten Abschnitts seine zweite Zeitstrafe. Florian Kehrmann setzte erstmal auf Thomas Houtepen (20.). Aber der 27-Jährige ließ sich nicht unterkriegen, am Ende standen sieben erfolgreiche Abschlüsse in Folge.

Einen Sahnetag erwischte Keeper Urh Kastelic, der die gesamten 60 Minuten auf der Platte stand. Mit 15 Paraden stellte er die Torhüter der Leipziger, Sæverås (keine Parade) und El-Tayar (8) klar in den Schatten. Vor dem 32:30 von Hutecek blieb Kastelic Sieger gegen Sunnefeldt. Trainer Florian Kehrmann reagierte mit einer zweiten Auszeit und teilte seinen Jungs mit: &bdquo;Wir holen uns das Ding.“ Gesagt, getan. Nach dem Treffer von Hutecek gab es dann Irritationen am Kampfgericht, denn Leipzigs Coach Runar Sigtryggsson bat zur nächsten Auszeit, die ihm aber gar nicht mehr zustand. Lemgo bekam also den Ball, Lukas Zerbe machte den berühmten Deckel drauf. Erstmals auf den Buzzer hatte Sigtryggsson nach dem 7:6 von Gedeon Guardiola gedrückt (13.), es blieb die einzige Führung der Gäste bis zum 24:23 durch Suton (46.). Nach den Unterbrechungen des SC-Trainers in der 38. Minute – Lemgo hatte gerade ein zwischenzeitliches 14:17 zum 18:18 ausgeglichen – und in der 52. Minute waren seine Möglichkeiten erschöpft. Entscheidend für den Lemgoer Sieg war dieser Fehler nicht mehr. Somit lagen die Lipper nur einmal mit drei Treffern vorne – am Ende.

Grüße an die Großmutter Was war entscheidend für den Sieg? Samuel Zehnder, der 8/4 Treffer markierte, konnte es nicht so richtig beantworten: &bdquo;Wir waren konzentriert, und die Torhüterleistung passte. Wir werfen drei Treffer mehr.“ Theoretisch kann der TBV am letzten Spieltag nun sogar noch auf Rang sechs springen. &bdquo;Das habe ich nicht auf dem Schirm“, gab der Schweizer zu: &bdquo;Wir wollen so oder so gegen Berlin gewinnen.“ Am Sky-Mikro sendete er mit einem Schmunzeln Grüße an seine Großmutter, die jedes TBV-Spiel schaut.

Kurz und knapp SC DHFK Leipzig: Sæverås, El-Tayar; Wiesmach (3), Ernst (1), Witzke (8), Krzikalla (1/1), Binder (2), Klima (3), Ivic (3), Preuss (1), Sunnefeldt (3), Gebala (4), Matthes (1), Leun, Sajenev, Heitkamp.

TBV Lemgo Lippe: Zecher (n.e.), Kastelic; Hutecek (5), Zehnder (8/4), Brosch (2), I. Guardiola (1), Simak, Laerke (n.e.), Blaauw (n.e.), Schwarzer (n.e.), Suton (7), Zerbe (4), Versteijnen (4), G. Guardiola (2), Runge (n.e.), Houtepen.

Letztes Saisonspiel: Der TBV empfängt am Sonntag ab 15.30 Uhr die Füchse Berlin.

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