Hamburg. Mächtig was los am Freitagabend in der Freien und Hansestadt Hamburg. 56.100 Zuschauer feiern den 1:0-Sieg der HSV-Fußballer über Fortuna Düsseldorf. Und keine 10 Kilometer entfernt von der Sylvesterallee bezwingt zeitgleich auch der kleine HSV in der Handball-Bundesliga seinen Westrivalen TBV Lemgo Lippe in Winterhude mit 37:33 (18:17). Dabei war es bis fünf Minuten vor Schluss ein zähes Ringen zweier nahezu gleichwertiger Mannschaften. Nach dem 31:31 durch den fünften Treffer von Lukas Hutecek (54.) setzte sich der Handball Sport Verein Hamburg in den folgenden 120 Sekunden vorentscheidend auf 34:31 ab, weil Casper U. Mortensen seinen vierten Siebenmeter sicher verwandelte, nach einem technischen Fehler von Hutecek zum 33:31 auf und davon lief (was das insgesamt elfte Tor des 33-jährigen Dänen war) und der bärenstarke Jakob Lassen mit seinem siebenten Treffer zum 34:31 traf. Niels Versteijnen verkürzte in Unterzahl zwar noch einmal auf 32:34, doch nach Wellers Heber über Urh Kastelic starteten in der 57. Minute bereits die Feierlichkeiten unter den 2988 Zuschauern für den vierten Sieg in Folge der HSV-Handballer. Theilinger überzeugt auch im Angriff Überraschend hatte TBV-Trainer Florian Kehrmann in der ersten Hälfte mit Nicolai Theilinger im Angriff für Niels Versteijnen begonnen. Und der 31-jährige Schwabe, der bis Juni noch an der Elbe spielte, bot mit vier Treffern eine vielversprechende Leistung an der Krochmannstraße. Theilinger, dessen Kernkompetenz bislang hauptsächlich in der Torverhinderung bestand, erzielte zum 5:4 in der neunten Minute auch die erste Gästeführung. Zu wenig machte der TBV Lemgo Lippe nach 14 Minuten aus einer doppelten Überzahl. Nach einer Zeitstrafe gegen Dominik Axmann hatte sich Jogi Bitter einen Wechselfehler erlaubt. Doch nach dem 9:7 durch Lukas Zerbe fing sich der TBV postwendend einen frechen Hüftwurf von Mortensen aus dem Rückraum. Beim kurzen Wechsel in der zweiten Halbzeit übernahm dann der frische Niels Versteijnen den Angriffspart von Theilinger auf Halbrechts und sorgte mit vier Treffern für Druck. Elf technische Fehler Abgesehen von elf technischen Fehlern (gegenüber vier beim HSV) war der Angriff dennoch nicht das Lemgoer Hauptproblem. Beide Abwehrreihen bekamen in der zäh umkämpften Partie mit vielen Eins-gegen-eins-Situationen nur selten Zugriff. „Am Ende hatten wir hinten drei, vier Aktionen mehr, die uns den Sieg gebracht haben“, analysierte der starke HSV-Rechtshänder Dominik Axmann den Hamburger Sieg. Die Statistik wies für beide Teams hohe Wurfquoten aus. Dass Hamburg bei 82 Prozent stand und der TBV sogar bei 83 Prozent, lag auch an den Fangquoten der Torhüter. Sowohl das Duo Kastelic/Zecher als auch die HSV-Keeper Bitter/Vortmann verbuchte insgesamt jeweils nur sechs Paraden.