Göppingen-Opfer unter sich - So will der TBV Lemgo Lippe die Kurve kriegen

Lemgo . Verlässliche Prognosen sind in der Handball-Bundesliga nahezu unmöglich. Dass am Sonntag um 16.30 Uhr zwei &bdquo;Göppingen-Opfer“ in der Phoenix-Contact-Arena aufeinandertreffen, hätten vor einer Woche vermutlich die wenigsten erwartet. Da verlor der SC DHfK Leipzig, der zwischenzeitlich einen Acht-Tore-Rückstand aufholte, daheim mit 33:35 gegen die vermeintlich kriselnden Schwaben, die drei Tage später mit dem 31:25-Pokalsieg beim TBV Lemgo Lippe gleich noch einen zweiten Auswärtssieg nachlegten.

Pokal-Nachlese Während sich Leipzig im DHB-Pokal mit 33:25 beim VfL Lübeck-Schwartau behauptete, trugen die blau-weißen Herzen Trauer, nachdem der Lemgoer Pokalweg in den vergangenen drei Jahren jeweils bis ins Final Four führte. Trainer Florian Kehrmann, der auf der Pressekonferenz &bdquo;die fehlende Geilheit auf den Pokal“ hinterfragte, hat inzwischen seinen Frieden mit dem Ausscheiden gefunden. &bdquo;Auch für die Fans ist es schade. Aber in den vergangenen Jahren haben wir überperformt. Es ist eben nicht selbstverständlich, dass wir immer ins Halbfinale kommen.“

Blick voraus Noch bevor Kehrmann seine Jungs am Donnerstagmorgen zum Auslaufen auf den Wall schickte, wurden in der Kabine die Geschehnisse vom Vortag aufgearbeitet. Gegen Leipzig fordere er von seinem Team, &bdquo;von der ersten Sekunde an voll da zu sein, mit viel Leidenschaft die Zweikämpfe anzunehmen und das Publikum so direkt voll mitzunehmen. Das wird unsere Hauptaufgabe sein“, sagt der TBV-Coach, der einen ähnlich intensiven Schlagabtausch wie gegen Göppingen erwartet.

Leipziger Allerlei 3:9 Punkte nach sechs Spielen entsprechen nicht dem Selbstverständnis des Sport-Clubs der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK). Doch ein zweiter, etwas genauerer Blick auf das Torverhältnis von 0 zeigt, dass die Sachsen allesamt ganz enge Partien absolvierten. &bdquo;Leipzig hat in den letzten Spielen sicherlich auch etwas Pech gehabt“, stellte Florian Kehrmann bei der Analyse vom 29:31 gegen die Füchse, 27:28 in Melsungen, 34:35 in Hamburg oder dem 27:27 gegen Magdeburg fest. Zugleich lobt der TBV-Coach die &bdquo;hohe Qualität in einem individuell sehr gut besetzten Kader. Vor allem mit Franz Semper haben sie noch einmal richtig Qualität dazugewonnen.“ Neben dem Nationalspieler, der nach drei Jahren in Flensburg in die Messestadt zurückkehrte, verstärkte der SC DHfK seinen Kader mit dem italienischen Nationaltorhüter Domenico Ebner (Hannover), Moritz Strosack (Balingen-W.) und Andri Mar Runarsson. Der gerade 21 Jahre alt gewordene Sohn von Trainer Runar Sigtryggsson rückt verstärkt in den Blickpunkt, nachdem sich Luca Witzke gegen Göppingen eine Muskelverletzung im Oberschenkel zuzog. Im Pokal in Lübeck glänzte der flinke Runarsson mit sieben Treffern. Doch die Leipziger haben auf der Spielmacherposition mit dem erfahrenen Simon Ernst und dem isländischen Linkshänder Viggo Kristjansson noch einiges mehr zu bieten. Insgesamt stehen gleich zehn aktuelle Nationalspieler im Kader der Sachsen, die für ihr rasantes Umschaltspiel bekannt sind. &bdquo;Was wir da raushauen, ist Wahnsinn“, legt Domenico Ebner auch Sonntag großes Augenmerk aufs Tempospiel. &bdquo;Nachlegen müssen wir aber bei der Härte in der Abwehr“, fordert der Keeper.

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