So will Kehrmann die Köpfe der TBV-Profis frei bekommen

Lemgo. Nach sechs Niederlagen in Folge wartet am Sonntag (Anwurf: 15 Uhr) auf den TBV Lemgo Lippe die schwere Aufgabe beim THW Kiel. Kurios: Trotz der Negativserie rangieren die Schützlinge von Trainer Florian Kehrmann nur drei Zähler hinter dem Rekordmeister der Handball-Bundesliga.&bdquo;Die 8:8 Punkte des THW müssen wir alle etwas relativieren. Kiel hat gegen Flensburg, Magdeburg und Melsungen verloren. Wir wissen alle, dass diese Mannschaften enormes Potenzial besitzen. Überraschend ist für mich lediglich das Aus im Pokal gewesen“, sagt Kehrmann.

&bdquo;Die Jungs haben sehr fleißig trainiert" Das Team um den ehemaligen Lemgoer Spieler Filip Jicha (trug von 2005 bis 2007 den TBV-Dress) hatte gegen Wetzlar ein 31:32 einstecken müssen und schied somit genauso in der dritten DHB-Pokal-Runde aus wie die Lemgoer. Der TBV hatte bekanntlich gegen Göppingen verloren. Unter der Woche galt es nun, die jüngste 21:26-Niederlage in der Bundesliga gegen FrischAuf aufzuarbeiten. &bdquo;Die Jungs haben sehr fleißig trainiert, sie arbeiten an sich. Es ist wichtig, dass wir uns nun auf Kiel vorbereiten“, sagt Kehrmann: &bdquo;Kiel spielt eine sehr variable Abwehr, agiert in der 6:0 offensiv und defensiv, deckt aber auch 5:1. Zudem müssen wir auf das Sieben gegen Sechs des THW in der Offensive vorbereitet sein.“ Nach der Niederlage gegen Göppingen hatte Kehrmann angekündigt, dass es nun darum gehe, den Kopf wieder frei zu bekommen. Was heißt das konkret? &bdquo;Wir haben gut trainiert und gute Gespräche geführt.“ Um das Selbstvertrauen zu stärken, hatte Geschäftsführer Jörg Zereike angekündigt: &bdquo;Wir wollen das Positive herausstellen.“ Für Kehrmann war das &bdquo;eine sehr gute Abwehr. Wir waren sehr griffig. Zudem gelang es uns, viele Torchancen herauszuspielen. Leider ist es uns nicht gelungen, diese zu verwerten. Deshalb haben wir das Spiel verloren.“

Selbstvertrauen könnte einigen Lemgoer Spielern die Nominierung für ihre Nationalmannschaften geben. Mit Samuel Zehnder (Schweiz), Lukas Hutecek (Österreich), Bobby Schagen, Niels Versteijnen und Thomas Houtepen (alle Niederlande) sind fünf TBV-Spieler Ende Oktober und Anfang November im Rahmen der Nationalmannschaftswoche mit ihren Teams unterwegs. Für TBV-Linksaußen Zehnder, der gegen Göppingen nur einen Treffer erzielte, steht Anfang November eine Teilnahme am Vier-Länder-Turnier in Tunesien auf dem Programm. Dort trifft er unter anderem auf TBV-Spielmacher Lukas Hutecek. In Tunesien geht es für &bdquo;Huti“ im Rahmen der Kempa-Trophy zudem gegen den Gastgeber und gegen Portugal. Für die Niederländer Schagen, Versteijnen und Houtepen stehen drei Testspiele im Rahmen der Golden League an. In Bergen (Norwegen) treffen sie zur Vorbereitung auf die Europameisterschaft auf Spanien, Gastgeber Norwegen und Dänemark.

Zerbe ist nicht nominiert Nicht im Kader der Deutschen Nationalmannschaft steht Lukas Zerbe. Bundestrainer Alfred Gislasson gab Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen) und Timo Kastening (MT Melsungen) auf dem rechten Flügel den Vorzug. Zerbe wechselt im Sommer bekanntlich zum THW, hatte der LZ gesagt: &bdquo;Für mich ist das ein Spiel wie jedes andere. Bei unserem Sieg in Kiel in der vergangenen Saison stand mein Wechsel auch schon fest.“ Ab Sommer werde er sein Wirtschaftswissenschaften-Studium, das er derzeit in Lemgo macht, auf ein Fernstudium umstellen, so Zerbe.

TBV-Spielmacher Lukas Hutecek geht optimistisch in die Partie gegen den THW: &bdquo;Wir haben keinen Druck, in der Favoritenrolle ist Kiel. Das war in den vergangenen Wochen anders.“ Der Stratege stuft die Situation als &bdquo;schwierig“ ein: &bdquo;Du versuchst dich abzulenken – ich bin viel spazieren gegangen und habe mit meiner Familie telefoniert –, denkst aber immer wieder an die aktuelle Situation. Ein Sieg würde mir und der Mannschaft so richtig gut tun, um die Stimmung wieder zu heben.“ In der Champions League musste Kiel sich am Donnerstagabend dem norwegischen Titelträger Kolstad Handball mit 30:34 (16:19) geschlagen geben. Es war die erste Niederlage des THW im fünften Spiel der Königsklasse.

Satte Rabatte Bei den drei kommenden Heimspielen dürfen sich die Fans des TBV auf satte Rabatte freuen. Während beim Duell gegen den TVB Stuttgart (Donnerstag, 26. Oktober, 19 Uhr) zunächst Studierende profitieren, genießen mit dem November-Doppelpack-Ticket für die Begegnungen gegen den Bergischen HC (Donnerstag, 16. November, 19 Uhr) und den Aufsteiger ThSV Eisenach (Donnerstag, 30. November, 19 Uhr) auch alle weiteren Fans einen Preisvorteil. Weitere Infos auf:www.tbv-lemgo-lippe.de

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