Das Jawort gibt es in Blomberg vor dem Herzschlagfinale

Blomberg . Die Handballerinnen des Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe haben den sensationellen Lauf der HSG Bensheim/Auerbach stoppen können. Am Abend gewannen sie vor 803 begeisterten Zuschauern an der Ulmenallee mit 28:26 (13:13). Die vom Zeitpunkt her überraschende Nachricht gab es bereits unmittelbar vor dem Anpfiff. Denn in einem Trailer auf der Videowand verkündete die HSG die Vertragsverlängerung von Trainer Steffen Birkner. Er bleibt bis 2026.

Erst am Nachmittag hatte der Coach seinen neuen Vertrag unterzeichnet. &bdquo;Die Gespräche sind gut gewesen, und sportlich haben wir uns in den vergangenen Jahren gut weiterentwickeln können. Meine Familie und ich fühlen uns wohl", sagte Steffen Birkner, der im sechsten Jahr bei der HSG tätig ist. Auch künftig sei es ihm wichtig, dass &bdquo;wir weiter ambitioniert agieren und jungen Leuten eine Chance geben".

Wiedersehen mit Ziercke Für Geschäftsführerin Franziska Rautauoma ist die Vertragsverlängerung ein logischer Schritt. Sie meinte zudem: &bdquo;Wir freuen uns, die erfolgreiche Arbeit mit Steffen Birkner fortzusetzen."

Anschließend stand der sportliche Vergleich im Vordergrund, bei dem es unter anderem ein Wiedersehen mit Mia Ziercke gab. Die 19-Jährige war erst vor Saisonbeginn von Blomberg nach Südhessen gewechselt. &bdquo;Es ist schon ungewohnt, ein wenig komisch, ich habe fast die Hälfte der Jugendzeit hier verbracht. Und jetzt kehre ich als Gegner ins Wohnzimmer zurück", gab die Linksaußen zu, sSchon lange vor dem Spiel aufgeregt gewesen zu sein.

Bensheims Führung Ziercke wurde auf der Tribüne von ihrer Familie und Freunden aus Blomberg unterstützt. Die sahen ein von Beginn an hochintensives Spitzenspiel, in dem die Gäste sich beim 11:7 (18.) gar schon eine Vier-Tore-Führung erspielt hatten. Doch angetrieben von den lautstarken Fans im &bdquo;Hexenkessel" Ulmenallee kämpften sich die Gastgeberinnen in die Partie und hatten beim 12:11 durch Lisa Rajes (27.) die erste Führung seit dem 1:0 erzielt.

Kühne kommt spät Beide Mannschaften warfen alles in die Waagschale. So brachte Nieke Kühne die HSG beim 13:12 erneut in Front. Ausgerechnet Kühne. Obwohl die Rückraumspielerin zurzeit ihre Grundausbildung zur Sportsoldatin absolviert, stand sie auf der Platte. Beiratsvorsitzender Jens Genge höchstpersönlich hatte den Youngster nach Dienstschluss aus Hannover abgeholt. Rund eine halbe Stunde vor Anpfiff waren beide an der Ulmenallee angekommen.

Die von viel Kampf geprägte Partie blieb auch nach dem Halbzeit-Gleichstand ungemein spannend. Nach dem 15:14 übernahm zunächst Bensheim wieder die Führungen, ehe es zu einem echten Herzschlagfinale kam. Dem 26:24 (55.) ließ der Gast den erneuten Ausgleich folgen, bevor Ona Vegue mit dem einzigen HSG-Siebenmeter und Alexia Hauf mit ihren Tor zum 28:26 alles klarmachten. Der Rest war großer Jubel.

Dank an die Fans &bdquo;Wir wollten unbedingt. Das Publikum hat uns sehr gut unterstützt, das hat uns einen zusätzlichen Push gegeben. Das war ganz wichtig. Ich denke, wir haben beste Werbung betrieben", sagte die überragende Kreisläuferin Steffi Kaiser, die alle ihre sechs Tore im zweiten Durchgang erzielte. Zusammen mit Zoe Ludwig, die in der Schlussphase wichtige Bälle abwehrte, avancierte sie zur besten Spielerin ihres Teams.

Wobei Trainer Steffen Birkner auch das Geburtstagskind Laetitia Quist lobte, die Nationalspielerin wurde 22 Jahre jung. &bdquo;Sie hat über 60 Minuten geackert. Aber: Jede Spielerin hat ihren Teil zu diesem Sieg beigetragen. Dieser Erfolg tut gut, vor allem die Art und Weise. Ich bin unheimlich stolz", analysierte der Coach unmittelbar nach dem Schlusspfiff.

Kurz und knapp HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith (1.-44.); Rüffieux (3), Kynast (n.e.), Quist (2), Ruwe (1), Frey (1), Kühne (1), Hoberg (4), Rajes (3), Vegue (2/1), Tietjen (2), Michalczik (2), Kaiser (6), Hauf (1).

HSG Bensheim/Auerbach: Fehr, van Beurden; Berger, Hurst (6), Kockel, Dekker (4), Soffel (1), Agwunedu (4), Friedberger (6/5), Naidzinavicius (4/1), van Gulik, Kretzschmar (1), Ziercke, Ewald.

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