34:34 - Darum reichte es für den TBV im Weihnachtsspiel gegen den HSV nicht zum Sieg

Lemgo. Der Grad zwischen &bdquo;O du fröhliche" und &bdquo;O du schreckliche" war schmal. Sehr schmal. Auf der letzten Rille kamen der TBV Lemgo Lippe und der Handball Sport Verein Hamburg am späten Samstagabend ins Ziel und teilten sich zum Jahresausklang mit 34:34 (17:18) geradezu salomonisch die Punkte.

4520 Zuschauer in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Phoenix-Contact-Arena erlebten von Beginn an eine höchst intensive Partie, die mit zunehmender Spielzeit auf einen regelrechten Abnutzungskampf hinauslief. Während die Hamburger neben Kreisläufer Andreas Magaard, Dominik Axmann (Kreuzbandriss) auch auf Jacob Lassen (Knie) verzichten mussten, fiel beim TBV kurzfristig Jan Brosch (Patellasehne) aus. Für ihn rückte Oleksii Tomashevskyi in den Bundesligakader auf, behielt aber ebenso wie Leve Carstensen, Lukas Zerbe und Thomas Houtepen seinen Sweater bis zum Schluss über. Der HSV zog das Spiel sogar mit nur sieben Feldspielern durch. Kaum zu neutralisieren war dabei Dani Baijens, dem 13 Treffer an seiner alten Wirkungsstätte gelangen.

Zehnder ist Lemgos bester Schütze Der TBV benötigte sechs Minuten bis zu seinem ersten Treffer, den Samuel Zehnder per Siebenmeter erzielte. Der Schweizer war am Ende mit 10/5 Toren der wirkungsvollste Lemgoer Spieler in einer zerfahrenen Partie mit vielen Schwankungen. Nach dem 12:11 (21.) durch den starken Leos Petrovsky (6) übernahm wieder der HSV das Kommando und führte beim 13:16 in der 26. Minute mit drei Toren. Bis zur Pause kämpfte sich der TBV aber wieder auf 17:18 heran.

Der zweite Abschnitt begann mit einem Schock für den TBV, als Niels Versteijnen nach einem Foul von Leif Tissier auf die rechte Schulter knallte. Der Holländer verkürzte mit schmerzverzerrtem Gesicht anschließend zwar auf 18:19 (33.), rannte danach jedoch sofort zur Bank und kehrte bis zum Schluss nicht mehr aufs Spielfeld zurück. Wie stark das Schultereckgelenk in Mitleidenschaft gezogen ist, müssen nähere Untersuchungen zeigen.

Kastelic steigert sich Es sah nicht gut aus für den TBV, als Dani Baijens zum 20:23 traf oder Casper Mortensen den Ball zum 24:27 ins verwaiste Lemgoer Tor schleuderte (45.). War es über weite Strecken eine Partie mit wenig Torhüterparaden, so steigerte sich nun Urh Kastelic, der mit acht Paraden deutlich besser als Jogi Bitter (3) und Jens Vortmann (2) war. Mit Lukas Hutecek, der sich zwischenzeitlich ungewöhnlich viele technische Fehler erlaubte, und Tim Suton bekamen die Lemgoer in den letzten Minuten noch einmal Wind unter die Flügel. Auch Emil Buhl Laerke sorgte für Druck aus dem Rückraum.

Mortensen behält die Nerven Als Samuel Zehnder auch seinen fünten Siebenmeter sicher versenkte, war der TBV vier Minuten vor Schluss mit 32:31 plötzlich wieder im Vorteil. Doch der HSV hatte sich nach der desaströsen 28:43-Horror-Show gegen den SC Magdeburg viel vorgenommen und hielt auch nach zwei weiteren Suton-Treffern entschlossen dagegen. Dani Baijens holte 48 Sekunden vor Schluss den Siebenmeter heraus, den Casper Mortensen zum 34:34 vollstreckte. Lemgos finaler Wurf war Emil Buhl Laerke vorbehalten, der unter Behinderung jedoch am Fuß von Jogi Bitter scheiterte.

&bdquo;Zwei Punkte wären heute nicht unbedingt verdient gewesen", zeigte sich TBV-Trainer Florian Kehrmann mit dem Unentschieden zufrieden. Ebenso wie sein langjähriger Kumpel Torsten Jansen (&bdquo;Ein gerechtes Ergebnis"), der die Punkteteilung auch als Geschenk zu seinem 47. Geburtstag annehmen konnte.

TBV Lemgo Lippe: Kastelic, Zecher; Hutecek (1), Theilinger (1), Zehnder (10/5), Simak (1), Laerke (3), Tomashevskyi (n.e.), Schagen (4), Carstensen (n.e.), Suton (4), Zerbe (n.e.), Versteijnen (4), Houtepen, Petrovsky (6).

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