Berlin. Festung Max-Schmeling-Halle! Vor dem Duell mit dem TBV Lemgo Lippe sind die Füchse Berlin in der eigenen Spielstätte in dieser Saison ungeschlagen gewesen, lediglich beim 29:29 gegen Göppingen gab der Hauptstadtklub einen Zähler ab. Diese Serie setzten die Füchse am Samstagabend in der Handball-Bundesliga fort: Beim 26:30 (11:15) war für die Lipper, die eine gute Leistung boten, nichts zu holen. Letztmals verloren die Berliner im Dezember 2022 zuhause. „Es macht Riesenspaß vor dieser Kulisse" „Der TBV spielt extrem unangenehm", hatte Berlins Paul Drux vor der Partie gesagt. Und TBV-Kapitän Lukas Zerbe meinte: „In Berlin zu spielen, ist immer cool, es macht Riesenspaß vor dieser Kulisse. Vielleicht können wir den Gegner ein bisschen ärgern." Das klappte nicht wirklich. Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste nur beim 13:15 (33.) mal auf zwei Treffer heran, nicht einmal lagen sie in Front. Im 5. Spiel in den vergangenen 14 Tagen für die Gastgeber kamen die Füchse recht schleppend auf Touren. In der Abwehr standen die Lipper zunächst gut, das Rückzugsverhalten passte. Nach dem 3:3 von Zerbe in der Folge des zweiten Steals (erst Simak, dann Zerbe, 7.) blieben die Gäste aber einige Minuten ohne Treffer. Beim 3:7 (15.) betrug der Rückstand erstmals vier Treffer, beim 9:14 (28.) und 10:15 (30.) sogar noch ein Tor mehr. Frederik Simak verkürzte vor dem Seitenwechsel noch einmal. Wie beim jüngsten Coup gegen die Rhein-Neckar Löwen hatte TBV-Trainer Florian Kehrmann in der Startformation wieder auf Theilinger und Laerke gesetzt, Hutecek und Versteijnen blieben zunächst draußen. Neben Problemen in der Offensive – Suton verwarf dreimal in Folge – verzeichneten die Gäste ein klares Minus auf der Torhüterposition: Zecher blieb in den ersten 19 Minuten ohne Parade, Kastelic hielt vor dem Seitenwechsel einen Ball. „Wir müssen eine gute Abwehr stellen, dann kriegen wir unsere Chance", meinte Niels Versteijnen im Dyn-Interview. In die zweiten 30 Minuten startete Lemgo, das auf das Seiben-gegen-Sechs setzte, hervorragend. Mit Treffern von Hutecek, der gekonnt Regie führte und am Ende mit fünf Toren bester Lemgoer Schütze war, und Brosch baute der TBV Druck auf. Doch auf den 2:0-Lauf folgte ein 0:3. Fortan betrug der Rückstand immer mindestens drei Treffer. „Das Überzahlspiel des Gegners bereitete uns Probleme" „Die Berliner spielen klasse Handball, haben individuelle Spitzenspieler. Über weite Strecken haben wir es gut gemacht, aber die Füchse waren zu abgezockt", analysierte Frederik Simak, der im Dezember 2020 aus der Hauptstadt ins Lipperland gewechselt war. In der Deckung gelang es nicht, den dänischen Nationalspieler Mathias Gidsel zu kontrollieren. Der meinte nach seinen zehn Toren (Quote über 70 Prozent): „Das Überzahlspiel des Gegners bereitete uns Probleme. Wir hatten uns darauf vorbereitet, haben es aber nicht gut gemacht. Zuhause müssen wir Lemgo schlagen, das haben wir geschafft. Die zwei Punkte sind wichtig, auch wenn die Leistung nicht so gut war." Für Berlins Trainer Jaron Siewert zählen „im Febraur und März nur Siege, die müssen wir holen. Neben Kiel spielt der TBV das beste Sieben-gegen-Sechs in der Liga." Lemgos Samuel Zehnder bedauerte, dass „wir keine Phase im Spiel hatten, wo wir uns herankämpfen können". Berlin habe seinen Stiefel „60 Minuten runtergespielt, sie machen wenige Fehler." Kurz und knapp Füchse Berlin: Kireev, Milosavljev; Darj (1), Tollbring (4), Andersson (5), Nowak, Lichtlein (3), Lindberg (4/2), Gidsel (10), Freihöfer, Sauter, av Teigum, Kopljar, Marsenic (3), Drux. TBV Lemgo-Lippe: Zecher, Kastelic (20.-30.); Hutecek (5), Theilinger, Zehnder (3/1), Brosch (4), Battermann, Simak (4), Laerke (4), Schagen (n.e.), Carstensen (n.e.), Suton (1), Zerbe (3), Versteijnen (2), Petrovsky. Zuschauer: 7808