Aus Lemgo in die beste Mannschaft der Welt - das hat Tim Hornke im Lipperland gelernt

Lemgo . Vom Champions-League-Spektakel hat sich in den vergangenen Tagen auch der TBV Lemgo Lippe in seinen Bann ziehen lassen. Am Sonntag um 18 Uhr kündigt sich ein weiterer Handball-Knüller direkt vor der Haustür an. Mit dem SC Magdeburg stellt sich, so der TBV-Pressedienst, &bdquo;die aktuell beste Mannschaft der Welt“ in der Phoenix-Contact-Arena vor. Und eine der wichtigsten Konstanten im Team des dreimaligen Klub-Weltmeisters ist mit Tim Hornke ein Ex-Lemgoer.

Der 33-jährige Rechtsaußen stürmte von 2014 bis 2019 für den TBV und war in allen fünf Spielzeiten Lemgos bester Torschütze. In 165 Bundesligapartien gelangen ihm 891/387 Treffer. Auch aktuell läuft es für &bdquo;Horni“ beim SC Magdeburg bestens. Die Datenbank der HBL wirft vor der Rückkehr in die restlos ausverkaufte Phoenix-Contact-Arena bei 28 Einsätzen 87/13 Tore bei einer Wurfeffektivität von 75 Prozent aus. Nach der Knie-Operation des Schweden Daniel Pettersson ist der gebürtige Hannoveraner konstant hochtourig unterwegs und wurde von der HBL sogar zum besten Spieler der Liga im Februar gekürt.

Einschlafen fällt schwer

Trotz des eng getakteten Terminkalenders nahm sich Tim Hornke gestern Vormittag Zeit für einen kurzen Austausch mit der LZ-Sportredaktion. Und war dabei noch immer etwas geflasht von dem unglaublichen Champions-League-Viertelfinale gegen Kielce, welches erst im Siebenmeterwerfen mit 27:25 entschieden wurde. &bdquo;Erst gegen 2.30 Uhr habe ich zur Ruhe gefunden. Gerade nach 20.45 Uhr-Spielen fällt mir das Einschalfen schwer. Dann liegt man die halbe Nacht im Bett und ist noch völlig aufgekratzt“, schildert der äußerlich stets so coole Tim Hornke sein handballerisches Apres-Feeling.

In Lemgo will der SCM nun den nächsten Schritt zur Titelverteidigung machen, was nach dem Super-Globe und dem DHB-Pokal der dritte Titel der Saison wäre. &bdquo;Es sind noch sechs Spiele und alle sagen, uns würden vier Siege reichen. Doch wir haben schon alles erlebt und es gibt keine leichten Spiele“, stellt sich Tim Hornke am Sonntag auf harten Widerstand ein.

Wechsel war richtig

Der 2019 – ein Jahr vor dem ursprünglichen Auslaufen seines Vertrages – vollzogene Wechsel nach Magdeburg sei genau richtig gewesen. In direkter Nachbarschaft zu den Schwiegereltern bauten Tim und Julia Hornke ein Häuschen, in dem sich neben dem inzwischen fünfjährigen Luca auch der zweieinhalbjährige Mica wohl fühlt. &bdquo;Es war eine gute Entscheidung. Sportlich hat es sich beim SCM richtig gut entwickelt. Und privat ist es eine riesige Entlastung, wenn wir unsere Jungs mal bei Julias Eltern vor Ort parken können. Und für meine Eltern ist es von Hannover aus auch nicht weit.“

Den TBV im Herzen

Gleichwohl möchte er die fünf Jahre in Lemgo nicht missen. &bdquo;Zweimal war die Situation im Abstiegskampf ja extrem. Wir standen teilweise ein halbes Jahr permanent unter Druck. Da ging es nicht darum zu gucken was geht, sondern wir mussten in Flensburg punkten – was uns auch gelungen ist. Auch beim SCM haben wir in jedem Spiel Druck. Aber das ist anders. Im Abstiegskampf handelt es sich um negativen Druck. Dass man dabei auch gute Leistungen liefern kann, hat mich sehr geprägt“, sagt Tim Hornke, der den TBV noch immer im Herzen trägt. Viel Zeit zum Fernsehstudium habe er zwar nicht. &bdquo;Aber wenn drei Spiele gleichzeitig laufen, entscheide ich mich immer für das TBV-Spiel.“

Und auch Bad Salzuflen, wo er im Juni 2015 seine Julia heiratete, hat es ihm noch immer angetan. &bdquo;Zuletzt waren wir vor drei Jahren zum Weihnachtstraum da. Danach fehlte etwas die Zeit. Aber wir werden wiederkommen, denn wir fühlen uns Bad Salzuflen noch immer verbunden“, verspricht Hornke.

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