Obmann Grundmann im Interview: Deshalb geht bei Post die Post ab

Detmold. Was ist gerade beim Post-TSV Detmold los? Der Fußball-Landesligist setzte sich am Sonntag nach einem unglaublichen 7:1 bei Tabellenführer TuS Lohe selber an die Spitze, und im Westfalenpokal hat das Team um das Trainer-Duo Andre Schröder und Markus Rüschenpöhler am heutigen Mittwoch die Chance, die dritte Runde zu erreichen. Gegner ist ab 19.30 Uhr Liga-Konkurrent SC Herford. Für den Sieger geht es gegen den Regionalligisten SV Rödinghausen.

Michael Grundmann, Obmann der Postler, zeichnet seit Jahren für den sportlichen Bereich verantwortlich. Im LZ-Gespräch bezog der 37-Jährige zu aktuellen Themen Stellung.

Was haben Sie beim Blick auf die Landesliga-Tabelle am Sonntagabend gedacht?

Michael Grundmann: Eine schöne Momentaufnahme. Wir sollten den Super-Start richtig einordnen. In unserer ersten Landesliga-Saison kamen wir auch hervorragend rein und gewannen dann kaum noch Spiele. Unser Ziel ist es weiter, die Klasse zu sichern, der Vorsprung beträgt derzeit acht Punkte auf die gefährliche Zone. Das ist wichtig.

Besteht die Gefahr, nun abzuheben?

Beim Trainerteam und bei mir nicht, bei der Mannschaft ist die Gefahr natürlich groß. Die Spieler könnten mit dem Träumen anfangen und denken, dass nun alles von alleine geht. Da werden wir gegensteuern. Klar ist aber auch: Wir können gegen jeden Gegner mithalten, und den Schwung aus den ersten vier Spielen wollen wir mitnehmen.

7:1 in Lohe beim Duell &bdquo;David gegen Goliath", wie es Trainer Andre Schröder im Vorfeld beschrieben hatte. Wie haben Sie dieses besondere Spiel erlebt?

Nach dem vierten, fünften, sechsten und siebten Treffer habe ich mich gefreut ohne Ende. Dass wir nach dem 2:1-Anschlusstor gleich das 3:1 machten – grandios. Trotzdem war ich im zweiten Abschnitt zunächst noch sehr nervös und dachte: &bdquo;Das kann es doch noch nicht gewesen sein." Lohe verfügt über eine gute Truppe, im Fußball kann viel passieren. Nach dem 6:1 wusste ich: Es ist alles klar.

Kellerkind im vergangenen Jahr, nun Spitzenreiter und auch im Pokal gegen Delbrück weiter – was ist am Werresportplatz passiert?

Wir haben an den richtigen Stellen den Hebel angesetzt. Ich hatte mich riesig gefreut, dass fast alle frühzeitig ihre Zusage gaben. Denn ich wusste: Wir haben eine starke Truppe. Wichtig war, dass wir vielen Kickern klar machen, dass sie keine Jugendspieler mehr sind, dass sie nun Verantwortung übernehmen müssen. Leon Hellmeier und Robin Jöstingmeier präsentieren sich in einer anderen Form, sie machen es sehr gut. Julian Jobstmeier und Enis Cömert fehlten lange, auch Marco Mescheder ist wieder voll dabei. Dazu kommt: Im Abschluss haben wir mehr Glück, nutzen unsere Möglichkeiten besser. Und wenn wir in Führung gehen, ist es für jeden Gegner schwer, weil wir viele sehr schnelle Spieler haben.

An wen denken Sie?

Lehbrink, Jobstmeier, Hellmeier, Jöstingmeier, Rüskaup. Die ersten Ergebnisse sprechen für die Offensive und die Defensive. Die Jungs treten selbstbewusst auf, profitieren von den Erfahrungen auf dem vergangenen Jahr.

Der Kader soll in der Breite nicht so stark sein. Ihre Einschätzung?

Wir haben 15 bis 17 Leute, die Landesliga-Niveau haben. Zudem binden wir jetzt schon unsere A-Jugendlichen wie Emil Freitag, Lasse Weise und Lino Friedrich mit ein. Alle drei haben auch die Spielberechtigung für die erste Mannschaft. Ich traue allen drei Spielern den Sprung in die Landesliga zu. Diesen Weg werden wir auch in den nächsten Jahren weitergehen.

Welche Rolle spielt die Entscheidung, mit Markus Rüschenpöhler nun einen gleichberechtigten Partner an die Seite von Trainer Andre Schröder gestellt zu haben?

Eine sehr große. Für Andre ist Markus eine große Erleichterung, er trägt nicht mehr die alleinige Verantwortung. Sie verteilt sich nun auf vier Schultern. Für die Jungs gibt es keine Ausreden mehr, die Trainer sehen alles. Markus und Andre sind fußballverrückt, so etwas habe ich selten erlebt. Wir verfügen über das beste Trainerteam Lippes.

Nun steht das Westfalenpokal-Spiel vor der Tür. Welche Bedeutung besitzt es?

Es ist ein zusätzliches Geschenk, wir freuen uns darauf. Herford verfügt über unfassbar viel Geld, ich sehe es in den Top drei der Liga. Wir dürfen keine 5 Prozent nachlassen. Priorität genießt aber die Liga – ganz klar. Ich denke, dass das Trainerteam etwas rotieren wird.

Sie haben den gesamten lippischen Fußball ganz gut im Blick. Ihre Gedanken?

Einige Bezirksliga-Ergebnisse geben Grund zur Sorge, wenn sich Mannschaften wie der SV Werl-Aspe, TuS Ahmsen und TuS Asemissen zweistellig abschlachten lassen. Der Fehlstart der SG Hiddesen-Heidenoldendorf in der A-Liga ist eine Überraschung. Und bei den SF Berlebeck-Heiligenkirchen scheint nach dem Abstieg nicht mehr viel los zu sein. Neue Leute bedeuten nicht immer einen Schritt nach vorne. Die Abgänge der Trainer Jan Trockel und Jan Schaper sowie Obmann Matthias Kuhlmann konnte der Verein nicht kompensieren.

Spiel gegen Herford Der SC Herford hatte in der ersten Runde des Westfalenpokals beim TuS Dielingen mit 3:2 gewonnen, in der Liga verbuchte das Team bisher sieben Punkte. Beim FC Bad Oeynhausen gab es zum Auftakt ein 0:1. Zuletzt trennten sich die Herforder 1:1 vom VfL Theesen. Die Postler gewannen nur in Minden nicht (1:1).

Obmann Grundmann im Interview: Deshalb geht bei Post die Post ab

Pfeilschneller Post-Torjäger: „Mein Ziel ist es, die Torjägerkanone nach Lippe zu holen!“

Schiedsrichter-Gespann übersieht ein Tor: Der Post-TSV Detmold scheidet aus

Am Abend der Klos-Offensive: Post-Obmann Grundmann holt sich dieses „Ja“

Lippes beste Mannschaft seit 25 Jahren: Bei Post-TSV Detmold findet auch Hansi Flick Gehör

Tatsächlich: Der Post-TSV Detmold stürzt den Tabellenführer und feiert dritten Heimsieg

Ein Geniestreich: Deshalb punktet der Post-TSV Detmold dreifach

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus