Schiedsrichter-Gespann übersieht ein Tor: Der Post-TSV Detmold scheidet aus

Detmold. Nach dem 0:1 (0:0) des Post-TSV Detmold in der ersten Runde des Fußball-Westfalenpokals gegen FSC Rheda hat es ganz viele Diskussionen gegeben. Fakt ist: Die Detmolder schieden völlig unverdient aus, zeigten gegen den Westfalenligisten eine starke Leistung. Doch die Schützlinge der Trainer Markus Rüschenpöhler und Andre Schröder müssen sich auch an die eigene Nase fassen. Vor dem Tor des Tages durch Luis Sievers (60.) hörte fast die gesamte Detmolder Mannschaft auf, Fußball zu spielen. Hintergrund: Posts Maximilian Reckendorf und Engin Güney von Rheda lagen nach einem Zweikampf am Boden.

Schiedsrichter Florian Greger, der bestimmt auch im Nachgang noch über viele Szenen nachdenken wird, sah keinen Grund, die Begegnung zu unterbrechen. Und Rheda spielte ihn nicht ins Aus. Bei der Flanke standen gleich drei Gästespieler frei vor Post-Keeper Tim Bukowski, der meinte: &bdquo;Ich wusste gar nicht, wer ihn jetzt nimmt.“ Sievers traf aus kurzer Entfernung ins rechte Eck. Rüschenpöhler analysierte: &bdquo;Keine Frage, das war naiv von uns. Aber Fair-Play sieht anders aus.“

Nach Jöstingmeiers Schuss zappelt das Netz Ganz bitter für die Postler: Drei Minuten vor dem Treffer hatte Robin Jöstingmeier einen Pass von Lutz Hanewinkel geklaut und war alleine aufs Tor gelaufen. Aus rund 16 Metern traf der Mittelfeldmann die Unterkante der Latte, von da sprang der Ball ins Tor. Aber weder Greger noch sein Assistent erkannte das. &bdquo;Ich muss mir 100-prozentig sicher sein, und mein Kollege schaut schräg auf die Szene“, argumentierte der Unparteiische nach Spielschluss gegenüber Schröder und Rüschenpöhler. Dass das Netz wackelte, hatten beide offenbar nicht wahrgenommen. Alle Postler wussten, dass ihnen wohl ein Tor geklaut wurde.

Die rund 300 Besucher am Werresportplatz sahen einen Pokalfight, der früh seinen ersten Aufreger hatte: Joel Weber langte zu, die ganze FSC-Bank sprang auf und forderte die Rote Karte. Der Stürmer kam mit Gelb davon – vertretbar. Kurz darauf stand Weber wieder im Blickpunkt, als er nach einem Steilpass des überragenden Maximilian Reckendorf verzog (14.).

Kein Elfer für Post Riesig war die Möglichkeit für Marco Rüskaup, dessen Kopfball aus kurzer Entfernung ebenfalls das Ziel verfehlte (14.). Reckendorf hatte geflankt. Nach einem Foul an Weber hätte es wohl Strafstoß geben müssen (26.). &bdquo;Nach der Attacke von Joel in der Anfangsphase dachte ich, der Schiri ist jetzt mit sich im Reinen“, meinte Rüschenpöhler. Doch gefühlt entschied Florian Greger auch in der Folgezeit im Zweifelsfall für die Gäste. Nach einer Flanke von Jobstmeier spielte der Abwehrspieler &bdquo;ganz klar“ (Rüskaup) den Ball mit der Hand (53.). Kurz darauf gingen Weber und Rüskaup im Strafraum zu Boden – ebenfalls kein Strafstoß (55.). Die letzte dicke Chance der Postler ließ der eingewechselte Mawouena Ayena liegen (90.+2).

Mit einem Jubelkreis feierten die Gäste den Sprung in die zweite Runde. Sie wussten auch, dass sie ein ganz enges Spiel für sich entschieden hatten. &bdquo;Es ist mehr als unglücklich gelaufen“, fand Rüschenpöhler. Und Obmann Michael Grundmann ergänzte: &bdquo;Unsere Jungs haben eine Topleistung gezeigt, weiter geht’s.“

Rot für Lennard Schröder Nach Spielschluss hat der Schiedsrichter dem Postler Lennard Schröder noch die Rote Karte gezeigt. Er soll dem Unparteiischen vorgeworfen haben, dass Post verpfiffen worden sei. Schröder ist damit auch für die Liga gesperrt und fehlt seinem Team zum Saisonauftakt in Lohe am Sonntag.

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