Kläschen ist für TBV Lemgo Lippe schon wieder Geschichte - und Bobby Schagen ist genervt

Lemgo. Bewährtes pflegen, gehört zu den Kardinalaufgaben von Traditionsvereinen. Während sich der TBV Lemgo Lippe zur internen Weihnachtsfeier – wie stets in den vergangenen Jahren – im Oldtimerpark von Achim Weege versammelte, fühlte sich der Sonntagsgegner Frisch Auf Göppingen im vorgezogenen Württemberg-Derby beim TVB Stuttgart einer negativen Gepflogenheit verpflichtet. Das 26:30 in der Porsche-Arena war das 19. sieglose Auswärtsspiel in Folge.

Darum wird’s schwer für den TBV: Alle seine sechs Punkte hat Frisch Auf in der EWS-Arena errungen. &bdquo;Wir wissen, was auf uns zukommt: Eine sehr schwere Aufgabe mit vielen Emotionen, wobei wir körperlich sehr bekämpft werden“, bezeichnet Trainer Florian Kehrmann die Schwaben zuhause als ganz andere Mannschaft als auswärts. Die Göppinger hätten nach dem krassen Umbruch mit acht neuen Spielern und dem Verlust von Routiniers wie Tim Kneule, Kresimir Kozina, Jacob Bagersted oder Sebastian Heymann noch keine Selbstverständlichkeiten entwickelt. &bdquo;Trotzdem verfügen sie über große individuelle Qualität, verweist der TBV-Coach auf Ludvig Hallbäck, Victor Klöve, David Schmidt, Erik Persson, Marcel Schiller oder Tibor Ivanisevic. In Stuttgart begannen sie stark und gerieten nach 12:11-Führung mit einem 0:9-Lauf aus der Bahn. &bdquo;Auch in Erlangen hatten sie das Spiel eigentlich unter Kontrolle, dann aber viel Pech mit Abprallern und Schiri-Entscheidungen“, so Kehrmann.

Welcher Kader steht dem TBV zur Verfügung? Da das 3.Liga-Spiel gegen Hildesheim am Freitagabend ausfiel, sind erneut Ralfs Geislers und Frederik Puls mit an Bord. Die Erkältungswelle scheint überstanden. Neben Connar Battermann und Lukas Hutecek fällt in Göppingen auch Bobby Schagen aus.

So steht es um den TBV-Rechtsaußen: &bdquo;Ich ärgere mich. Der Dezember ist immer geil. Ein echter Handballmonat mit tollen Spielen. Auch in Göppingen macht es in der vollen Halle immer richtig Spaß“, fühlt sich Bobby Schagen &bdquo;genervt“. Grund sei ein &bdquo;wahrscheinlich älterer Mittelfußbruch, der sich gelöst hat“. Aktuell sei totale Ruhe erforderlich, die durch eine Orthese sichergestellt wird. Dass etwas nicht stimme, habe er erstmals beim Pokalspiel in Coburg gemerkt, als der Fuß schmerzte. Nach dem Eisenach-Spiel sei es nicht besser geworden. &bdquo;Und in Flensburg konnte ich kaum aus dem Bus steigen.“

Ist Schagens WM-Teilnahme in Gefahr? Der Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft ist Realist: &bdquo;Alles hängt vom weiteren Heilungsverlauf ab. Aber ich muss vorsichtig sein.“ Selbst Radfahren ist Schagen aktuell nicht möglich. Nur auf dem Ski-Ergometer kann er sich etwas fit halten. Doch niemand müsse Bedenken haben, dass er Oranje bald bei der Vierschanzentournee vertritt: &bdquo;Ich habe Höhenangst, schon wenn ich auf dem Balkon stehe.“

Das sagt Schagen über seinen jungen Vertreter: Ohne seinen &bdquo;Buddy“ hatte Jarnes Faust gegen Hannover einen schweren Stand. Für Schagen aber kein Problem: &bdquo;Jarnes hat so viel Talent, er wird kommen.“ In der Vorbereitung habe er richtig gute Leistungen abgeliefert. &bdquo;Und wenn ich ihn im Training sehe, wo er tolle Sachen macht und springt, wie – keine Ahnung – was, dann habe ich keine Zweifel“, ist der 34-jährige Schagen von seinem 20-jährigen Kabinennachbarn überzeugt.

Fällt Kläschen für den TBV aus? Direkt im Anschluss an die Weihnachtsfeier nutzten die Bundesligahandballer gleich den Donnerstagabend zu ihrem traditionellen Bummel von der Mittelstraße bis zum Regenstorplatz. &bdquo;Da haben unsere neuen Spieler gesehen, dass auch bei uns in der Stadt ganz schön was los sein kann“, berichtete Florian Kehrmann, der mit seinem Team bereits Samstagmittag nach Göppingen aufbricht.

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