Ganz besondere Spiele: Blomberger Fans auf Europa-Tour

Lubin/Blomberg . &bdquo;Der Europapokal ist weiter die Kür, wir wollen diese Begegnungen einfach genießen." Das hatte Laure Rüffieux, Spielführerin des Handball-Erstligisten HSG Blomberg-Lippe, vor der Partie am vergangenen Samstag in Lubin gesagt. Diesen Ball nahm Axel Brand, Vorsitzender der HSG-Fanbase, nun im Gespräch mit der LZ auf. &bdquo;Die Partien in der European League sind etwas Besonderes, du erlebst sie ja nicht jedes Jahr. Wir sind sehr gerne dabei und unterstützen die Mädels auch bei den Auswärtspartien auf dieser Bühne", sagte der 57-Jährige.

Acht Mitglieder des Fanklubs reisten nach Polen und sahen das 27:29. Für die Blombergerinnen, für die es am Mittwochabend um 19.30 Uhr in der Bundesliga bei Bensheim/Auerbach weitergeht, war es die erste Niederlage in 2025, vorher gelangen insgesamt neun Pflichtspielsiege.

Beginn um 7 Uhr Brand: &bdquo;Wir hätten die Begegnung in Lubin auch gewinnen können. Leider lassen wir im ersten Abschnitt zu viele Möglichkeiten liegen, eine höhere Führung als das 7:3 war möglich. Bitter waren dann die beiden Zeitstrafen innerhalb weniger Sekunden ( gegen Kühne und Hauf, die Red. ), die keiner verstanden hat. Trotzdem kämpften sich die Mädels super zurück. Wären es noch fünf Minuten mehr auf der Uhr gewesen, hätten wir etwas Zählbares mitgenommen. Da bin ich mir ganz sicher."

So bleiben für Brand und die HSG-Anhänger schöne Erinnerungen an eine Europapokal-Tour, die am Samstagvormittag um 7 Uhr begonnen hatte. Mit dem Bulli machte sich die Gruppe auf den rund 650 Kilometer langen Trip gen Osten, um 14 Uhr war sie in Lubin. Nach einer Hotelübernachtung ging es am Sonntag wieder zurück ins Lipperland.

3,75 Euro fürs Ticket Tief in die Tasche mussten die treuen Anhänger für den Trip nicht greifen. Das Hotel, wenige Autominuten von der Stadt gelegen, kostete &bdquo;inklusive gutem Frühstück", so der Vorsitzende der Fanbase, umgerechnet 67 Euro pro Person. In Polen wird ja noch in Slotys bezahlt. Die Ticketpreise betrugen laut Axel Brand rund 3,75 Euro. Das Sportzentrum sei &bdquo;schön und modern" gewesen: &bdquo;Und die Polen zeigten sich sehr gastfreundlich, führten uns zu unserem vorgesehenen Block im Oberrang."

Während die Spielerinnen auf dem Feld alles gaben, legte sich auch die Fanbase während der 60 Minuten voll ins Zeug: &bdquo;Die Mädels haben uns bestätigt, dass sie uns hören konnten." Von der Unterstützung des polnischen Publikums war Brand nach den Erfahrungen im Hinspiel in Lemgo, wo sie mächtig Gas gegeben hatten, etwas enttäuscht: &bdquo;So viel haben sie da nicht aufgefahren, vielleicht bekamen wir es in unserem Block auch nicht so mit. Auf jeden Fall fand ich die offizielle Zuschauerzahl mit knapp 3100 etwas hochgegriffen. Ich habe da einige freie Plätze gesehen. 3700 passen ja insgesamt rein, es waren eher 2500 in der Halle."

Nun nach Dijon Zum Bundesliga-Spiel in Bensheim am Mittwoch fährt die Fanbase ausnahmsweise nicht: &bdquo;Unter der Woche ist das etwas schwierig. Wir müssen ja auch noch arbeiten, und nicht alle können und wollen den Bulli fahren." Aber am Samstag nach Dijon mache sich wieder eine Gruppe auf den Weg: &bdquo;Die Mädels zeigen in der European League, dass sie völlig zu Recht an diesem Wettbewerb teilnehmen. Sie haben es weiter in der eigenen Hand, sich fürs Viertelfinale zu qualifizieren. Bei den ganzen Spielen und dem Rumpfkader ist das eine bemerkenswerte Leistung. Klar: Wir wollen unter die besten Acht und in der Bundesliga mindestens auf Position vier in die Play-Offs einziehen."

Das Spiel in Bensheim Blombergs Trainer Steffen Birkner war mit der Leistung in Lubin – trotz der Niederlage – durchaus einverstanden: &bdquo;Wir haben viele Dinge gut gemacht. Frey, Jacobsen und Hauf sind noch nicht wieder bei 100 Prozent, wir spielten ohne zwei Linkshänderinnen im Rückraum." Am Mittwochabend erwartet er in Bensheim &bdquo;eine hochintensive Begegnung".

Zuvor gab es die nächste Hiobsbotschaft für die HSG Blomberg-Lippe: In Lubin hat sich Amber Verbraeken nach einem Gegenstoß ohne Fremdeinwirkung am Knie verletzt und sich einen Kreuzbandriss zugezogen, teilte die HSG am Dienstagnachmittag mit. Die Rechtsaußen werde für mehrere Monate ausfallen, sich in Kürze einer Operation unterziehen und anschließend die Reha starten. Auch Laetitia Quist (Knieverletzung) wird aller Voraussicht nach im Auswärtsspiel bei Bensheim/Auerbach nicht zur Verfügung stehen. Dafür ist Paulina Horstkötter aus dem Drittligateam für das Bensheim-Spiel sowie für die Europapokal-Partie in Dijon nachnominiert worden.

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