Gänsehaut-Momente in Lemgo: Der TBV geht ab

Lemgo. Erst fand er im Dyn-Interview ganz klare Worte. Dann verabschiedete sich Johannes Golla fair und anerkennend noch per Handschlag von TBV-Trainer Florian Kehrmann und dessen Co Matthias Struck, bevor der Kreisläufer der SG Flensburg-H. das Spielfeld der Phoenix-Contact-Arena verließ. Beim 29:34 (13:20) war das Liga-Schwergewicht, das jetzt wohl keine Chance mehr auf den Titel hat, im Lipperland chancenlos. Die Fünf-Tore-Differenz schmeichelten sogar der SG, die in der Vorwoche gegen den THW Kiel noch mit 36:33 gewonnen hatten.

&bdquo;Oh, wie ist das schön“, sangen die TBV-Fans in der Schlussphase. Auf dem Spielfeld feierte die Mannschaft nach der Schlusssirene den Erfolg ausgelassen. &bdquo;Wenn mir diesen Spielverlauf jemand vor der Begegnung vorausgesagt hätte, hätte ich geantwortet: Das glaubst du doch selber nicht“, sagte TBV-Linksaußen Leve Carstensen, der aus Flensburg stammt, nach dem fünften Lemgoer Sieg in Folge. Davor hatten die Lipper beim 25:25 gegen Berlin einem weiteren Topteam einen Zähler abgeknöpft, in 2025 ging bisher nur der Auftakt gegen Eisenach (31:34) in die Hose. Punktgleich mit den Rhein Neckar-Löwen reist der TBV (beide 27:19 Zähler) nun am Samstag in die SAP-Arena. Anwurf ist um 19 Uhr.

&bdquo;Schande“ Golla sprach von &bdquo;Schande“, die gebotene Leistung sei &bdquo;nicht unser Anspruch. Heute müssen wir mit Ausnahme der ersten fünf Minuten alles kritisieren. Wir kommen super ins Spiel, dann gleitet uns das Match aus den Händen. Alles geht schief, das ist unerklärlich.“ Als fairer Verlierer zeigte sich auch Flensburgs Trainer Ales Pajovic: &bdquo;Lemgo hat ein super Spiel gemacht.“ Den Grund für den schlechten TBV-Start kannte Hendrik Wagner: &bdquo;Wir stehen in der Abwehr zunächst zu flach.“ Dazu kamen viele Fehler in der Offensive.

&bdquo;Die Umstellung auf vier Rückraumspieler nach dem schlechten Start fruchtete direkt“ 1:5 (6.), 2:6 (7.), auch beim 6:9 (14.) waren die Lipper noch klar hinten dran. Es folgte aber ein 18:5-Lauf des TBV, der beim 24:14 die Punkte eigentlich schon im Sack hatte. Spannung kam danach keine mehr auf. &bdquo;Die Umstellung auf vier Rückraumspieler nach dem schlechten Start fruchtete direkt“, freute sich Hendrik Wagner.

Florian Kehrmann analysierte: &bdquo;Die taktischen Varianten mit vier Spielern im Rückraum und das Sieben gegen Sechs half uns.“ Und zur Stimmung meinte der Coach: &bdquo;Nach 20 Minuten fing es an, bis zur Halbzeit ist das Dach der Halle dann fast weggeflogen. Eine tolle Leistung der Mannschaft, ich freue mich über die Punkte, leider gibt es für diesen Sieg auch nur zwei Zähler.“ Hendrik Wagner hatte schon beim Einlaufen &bdquo;eine Gänsehaut“.

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