Mit 15 Jahren: Detmolder Nachwuchsfahrer fährt erste Rallye-Erfolge ein

Detmold. Andere 16-Jährige träumen vielleicht vom ersten eigenen Roller – Aaron Bauerkämper jedoch von einem eigenen Rallye-Auto. Mit Helm, Co-Pilot und Vollgas saß der Schüler aus Detmold im vergangenen Jahr zum ersten Mal in einem 140-PS-starken Rallye-Auto und jagte über abgesperrte Straßen.

Seit seinem siebten Lebensjahr ist der Detmolder im Kartsport auf regionaler Ebene im Slalom sowie auf der Rundstrecke aktiv. Schon nach einem halben Jahr Training nahm er an ersten Wettbewerben teil. &bdquo;Durch die Erfahrung wurde ich immer besser und fuhr auch meine ersten Siege“, erzählt Aaron Bauerkämper.

Erste Erfahrungen im Rallyesport Seine großen Vorbilder fand Aaron aber nicht auf der Rundstrecke, sondern im Rallyesport – etwa in Legenden wie Walter Röhrl oder dem aktuellen Weltklassefahrer Thierry Neuville. Der Wunsch, selbst einmal über Schotter und Asphalt zu jagen, ließ ihn nicht los.

2024 wagte der Detmolder schließlich den Umstieg: Nach einem bestandenen Sichtungslehrgang startete er mit 15 Jahren als jüngster Teilnehmer der Region Nord im &bdquo;ADAC CS Rallye Sprint“ – einer Nachwuchsserie, bei der Jugendliche ab 15 Jahren erste Rennerfahrungen im Rallye-Auto sammeln können.

Co-Pilot lotst bis ins Ziel Gefahren wird in einem Citroën DS3 R1 mit rund 140 PS – gestellt vom Veranstalter, sodass alle Teilnehmer mit identischem Material antreten. Die Teilnehmer fahren zweimal, jeweils in zwei sogenannten Wertungsprüfungen. Diese finden auf abgesperrten Straßenabschnitten statt und werden einzeln auf Bestzeit absolviert. Der Untergrund reicht dabei von festem Asphalt bis zu Schotter- und Feldwegen.

Im Cockpit sitzt Aaron Bauerkämper nicht allein: Rallye wird im Team gefahren. Gemeinsam mit einem Beifahrer oder einer Beifahrerin erstellt er vor dem Rennen einen sogenannten Aufschrieb – das &bdquo;Gebetbuch“. Damit lotst ihn der Co-Pilot während der Prüfung Kurve für Kurve bis ins Ziel. &bdquo;Es war anfangs echt schwierig, auf die Co’s zu hören. Im Kart bin ich es gewohnt, allein zu fahren“, sagt der 16-Jährige.

Training beim Autoslalom und Simulation Da ein 15-Jähriger normalerweise kaum Möglichkeiten hat, legal Auto zu fahren – geschweige denn am Limit auf abgesperrten Straßen zu trainieren – waren die ersten Wertungsprüfungen für Aaron Bauerkämper besonders aufregend. &bdquo;Ich hatte schon Respekt und ein bisschen Angst“, sagt der Schüler. &bdquo;Vor allem, weil man alle Schäden, die man an dem Auto hinterlässt, selbst zahlen muss.“ Das Fahren trainiere er beim Slalom auf abgesperrtem Gelände oder mit einer Computer-Simulation.

Mit jedem Lauf wuchs die Sicherheit. Zwar war in den ersten Rennen noch nicht daran zu denken, vorne mitzufahren, dafür standen Erfahrung sammeln und unversehrtes Ankommen im Vordergrund. Doch war der damals 15-Jährige bei der zweiten Veranstaltung auf losem Geläuf schon mal nicht mehr am Ende des Teilnehmerfeldes zu finden.

Mit Vollgas in die nächste Saison Der Spaß und Erfolg hielten an und er brachte das Auto immer ohne Blessuren ins Ziel. Am Ende der Saison sprang ein respektabler sechster Gesamtrang in der Serie heraus. Nur ein Platz fehlte zur Qualifikation für den Bundesendlauf, bei dem die Besten der drei deutschen Serienregionen Nord, Mitte und Süd aufeinandertreffen.

Für das gerade begonnene Jahr hat sich Aaron Bauerkämper viel vorgenommen: Er will erneut im ADAC Rallye-Sprint Cup Nord starten, vielleicht sogar mit einem Gaststart in der Region Mitte. Dort führt eine der Wertungsprüfungen über ein Teilstück der Nürburgring-Südschleife. &bdquo;Es war anspruchsvoll, aber es lief auf Anhieb richtig gut. Ich möchte auf jeden Fall mit dem Rallyesport weitermachen“, sagt der Nachwuchsfahrer.

Dem Kartsport bleibt er trotzdem treu. Dort feilt er weiter an seiner Reaktionsschnelligkeit und trainiert bei bis zu 150 Kilometern pro Stunde seine Kondition. Und auch abseits der Rennstrecke dreht sich bei ihm vieles ums Auto – in seiner Freizeit schraubt Aaron gern an Fahrzeugen herum.

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