Aushängeschild nimmt Abschied: Ex-Speerwurf-Ass Linda Stahl hört als Vizepräsidentin auf

Detmold. Sie war &bdquo;das Gesicht des lippischen Sports“, wie es der ehemalige KSB-Präsident Wilfried Starke (inzwischen 76 Jahre, von 2013 bis 2020 im Amt) in Worte kleidete. Nun ist Schluss: Die ehemalige Weltklasse-Speerwerferin Linda Stahl (39) hat sich als Vizepräsidentin nach zwölf Jahren in offizieller Funktion vom Sport im Kreisgebiet verabschiedet. &bdquo;Lippe ist meine Heimat, der Breitensport kommt von Herzen. Danke, dass ich dabei sein durfte“, sagte Stahl, die sich zur Delegiertenversammlung des Kreissportbundes zuschalten ließ und in Regensburg lebt.

Starkes Frau ermahnt ihren Mann Die Laudatio auf die Ex-Ausnahmeathletin und heutige Medizinerin hielt Wilfried Starke, der sie 2013 ins KSB-Team geholt hatte. Starke führte lange Jahre auch die LG Lippe-Süd. Hier liegen die Wurzeln der Blombergerin Stahl, die 2003 zu Bayer Leverkusen wechselte und mit dem Europameisterschaftstitel in Barcelona (2010) sowie Bronze bei Olympia in London (2012) ihre größten Erfolge als Speerwerferin feierte. Den EM-Titel sah Starke übrigens in einem Hotelzimmer in Berlin: &bdquo;Ich jubelte so laut, als Linda 66,81 Meter warf und in Führung ging, dass meine Frau mich mit den Worten, es seien hier auch noch andere Gäste, ermahnte.“

Als einzige Frau konnte Starke sie vor zwölf Jahren fürs Präsidium gewinnen: &bdquo;Du hast sofort ,ja’ gesagt. Mit deinem schnellen Auto bist du immer gekommen und hast auch repräsentative Aufgaben übernommen.“ Stahl meinte: &bdquo;Wilfried hat das super vorgetragen, an die meisten Dinge kann ich mich gar nicht erinnern.“ Toll sei der Empfang 2012 in Blomberg auf dem Marktplatz gewesen.

Auf Stahl folgt Johanna Bejer aus Detmold. Sie hatte zuletzt zwei Jahre die KSB-Jugend geführt und ist Mitglied der Indiaca-Abteilung des CVJM Sylbach-Pivitsheide: &bdquo;Ich trete in große Fußstapfen. Die herausragenden Erfolge von Linda hatte ich gar nicht mitbekommen. Ich stamme aus dem Ruhrgebiet.“ Bejer möchte sich &bdquo;für den Sport einsetzen“. Vor allem Schulsport und Gesundheit liegen ihr am Herzen.

Das KSB-Präsidium führt weiter Friedhelm Böger (71). Die Delegierten stimmten einstimmig für ihn als Präsidenten, neben Johanna Bejer fungieren Sandra Simonsmeier (&bdquo;für Sportabzeichen und Schulen“), Fußballer Daniel Hollensteiner (&bdquo;Mann für alle Fälle“) und Isabel Brand (Finanzen) als Vize. Vorher hatte die Versammlung einer Satzungsänderung zugestimmt. Sie sieht vor, dass ab sofort mehr Verantwortung bei den Hauptamtlichen liegt. Dies sei &bdquo;praktikabler für die Arbeit der Geschäftsstelle, zum Beispiel beim Setzen dringender Unterschriften“, lautete die Begründung. Den hauptamtlichen Vorstand bilden nun die Geschäftsführer Max Beuys und Christopher Tegethoff, die im Anschluss an die Versammlung neue Arbeitsverträge erhielten und nun &bdquo;etwas mehr Geld“ (Böger) bekommen.

Die Personalkosten lagen in 2024 bei rund 400.000 Euro, für dieses Jahr sind knapp 440.000 Euro geplant. Über Mitgliedsbeiträge kamen im vergangenen Jahr 55.000 Euro in die Kasse, nach dem Beschluss für eine Erhöhung sind nun 108.000 Euro geplant. Der KSB hat ein Vermögen von 211.000 Euro.

&bdquo;Wir sind gut aufgestellt“, berichtete Friedhelm Böger, der im LZ-Gespräch klar machte: &bdquo;Ich bin für zwei Jahre gewählt, danach ist Schluss.“ Nach mehr als 25 Jahren war Monika Meßmann in den Ruhestand gegangen, neu in der KSB-Geschäftsstelle sind Nancy Oldenburg und Auszubildende Leslie Klecha sowie FSJler Leonard Prante. Zum ersten Mal seit 20 Jahren habe es bei den Vereinen einen Mitgliederzuwachs gegeben. In 396 Vereinen treiben 111.622 Aktive Sport. Böger: &bdquo;Bei den Zwölfjährigen sind es 66 Prozent, bei den 35-Jährigen nur noch 26 Prozent.“ Rund 110 Vereine haben inzwischen ein Schutzkonzept oder sind dabei, eins zu erstellen, berichtete Christin Görtler.

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