Vor der Rückkehr nach Wetzlar: So hat sich Hendrik Wagner beim TBV Lemgo Lippe verbessert

Lemgo . Ein fröhlicher Party-Trip in den sonnigen Süden – wie von den Rhein-Neckar Löwen vorm Saisonendspurt zelebriert – kommt für den TBV Lemgo Lippe nicht in Frage. Die Kehrmann-Combo will ihre restlichen vier Spiele bis zum 8. Juni – darunter gegen die beiden Titelanwärter SC Magdeburg und MT Melsungen – noch auskosten. Schließlich haben sich Suton, Hutecek & Co. in den vergangenen Monaten bundesweit gehörigen Respekt erarbeitet. &bdquo;Lemgo macht keine technischen Fehler und ist dadurch sehr unangenehm“, hat auch Momir Ilic, Trainer der HSG Wetzlar, schon nach kurzer Zeit erkannt.

Der 43-jährige Serbe, der Anfang Mai nach der desaströsen 18:30-Niederlage in Leipzig Frank Carstens ablöste, sagt vor dem Duell mit dem TBV in der bis auf einige Stehplätze ausverkauften Buderus-Arena (Anwurf Mittwoch, 19 Uhr) aber auch: &bdquo;Wir haben uns zuletzt im Training sichtbar gesteigert. Die Jungs ziehen sehr gut mit. Deswegen erwarte ich ein gutes Spiel von uns gegen einen sehr guten Gegner, der unglaublich diszipliniert spielt.“

10 Niederlagen aus 11 Spielen Obwohl die HSG Wetzlar durch zehn Niederlagen aus den jüngsten elf Begegnungen tabellarisch massiv abgesackt ist, erwartet auch Florian Kehrmann eine knackige Auseinandersetzung. Denn nach wochenlangen Vakanzen können die Mittelhessen durch die Rückkehr von Stefan Cavor mittlerweile personell aus dem Vollen schöpfen. Zudem hatte der neue Trainer, der eigentlich erst im Sommer bei der HSG einsteigen wollte, nach der 27:33-Niederlage in Melsungen neun Tage lang Zeit, um sein Team intensiver kennenzulernen und neue Impulse zu setzen.

Kehrmann registrierte bereits in den ersten beiden Partien unter Ilic einen &bdquo;Veszprem-Style“ bei den Wetzlarern. Der gebürtige Serbe mit ungarischem Pass, der 2010 und 2012 zweimal Champions-League-Sieger mit dem THW Kiel wurde, zudem dreimal Deutscher Meister und Pokalsieger, coachte ab 2021 für drei Jahre den ungarischen Champions-League-Teilnehmer KC Veszprém, wo er im vergangenen Sommer von Xavi Pascual abgelöst wurde.

Auch auf 5:1 vorbereitet &bdquo;Momir wird sicherlich nicht alles verändern. Doch er hatte jetzt Zeit, um einige neue Dinge reinzubringen. Da müssen wir taktisch auf einiges vorbereitet sein“, sagt Kehrmann. Bereits in Melsungen verteidigte Wetzlar zeitweise in einer 5:1-Abwehr mit Philipp Ahouansou auf der vorgezogenen Position.

Ahouansou besetzt im Wetzlarer Angriff zusammen mit dem aus Balingen gekommenen Jona Schoch übrigens jene Halblinksposition, auf die zwei Jahre lang Hendrik Wagner scharf war. Doch sowohl unter seinem schon nach kurzer Zeit entlassenen Entdecker Ben Matschke als auch unter Frank Carstens kam der gebürtige Heidelberger vornehmlich in der Abwehr zum Einsatz. Welch ein Glück für den TBV Lemgo Lippe, der Wagner im vergangenen Jahr ein vielseitigeres Betätigungsfeld bieten konnte. Und der 27-jährige Allrounder nutzte seine Chance. Bei allen relevanten Werten weist er nach 29 Einsätzen in Lemgo bereits bessere Werte auf als im Vorjahr in Wetzlar nach 34 Spieltagen.

Seine Standhaftigkeit in der Abwehr macht Wagner für den TBV doppelt wichtig. Bis jetzt prallten 15 Würfe an seinen ausgestreckten Armen ab, womit er die interne Blockwertung beim TBV mit 15 (gegenüber 10 im Vorjahr in Wetzlar) anführt. Auch bei den Torerfolgen (83 gegenüber 77 im Vorjahr) und den Assists (46 Vorlagen beim TBV gegenüber 30 bei der HSG) hat sich Hendrik Wagner in Lemgo auf Anhieb verbessert.

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