Lichterfahrt vorm Weihnachtsspiel: TBV-Spieler bekommen Hausaufgaben fürs Fest

Lemgo. Beim 28:27 in Wuppertal wurde der TBV Lemgo Lippe bereits vier Tage vorm Fest großzügig beschenkt. Unglückliche Abschlüsse und ungeschickte Abwehraktionen des BHC wirkten in der Schlussphase wie ein Geschenk mit riesiger Schleife. Am zweiten Feiertag um 17.30 Uhr wollen die Kehrmann-Schützlinge ihrerseits den heimischen Fans in der ausverkauften Phoenix-Contact-Arena gegen die HSG Wetzlar ein adäquates Weihnachtsgeschenk bereiten.

Was bleibt für die TBV-Spieler von Weihnachten? &bdquo;Wir müssen frisch werden und die letzten Kräfte mobilisieren“, sprach TBV-Trainer Florian Kehrmann beim Montagtraining in der kleinen Halle der Arena. Während sich Hutecek, Willecke, Suton und Möstl auf dem Ergometer abstrampelten, stellten die &bdquo;Nicht-Radler“ ihre Treffsicherheit beim Basketball unter Beweis. Ein paar Wurfsalven noch, dann verabschiedeten sich die meisten Spieler direkt nach der regenerativen Einheit zu ihren Familien. Erst am Abend des ersten Feiertages trifft man sich in der Sporthalle zum Abschlusstraining wieder. &bdquo;Aber die Jungs bekommen Hausaufgaben mit und müssen das Videostudium selbst übernehmen. Sie erhalten Zusammenschnitte vom Verhalten der gegnerischen Abwehr. Die Vorbereitung ist diesmal etwas komprimierter, weil uns nur ein Tag zur Verfügung steht“, sagt Kehrmann.

So ist die Lage bei der HSG Wetzlar: Nachdem Trainer Momir Ilic – entnervt von elf Niederlagen – freiwillig seinen Rücktritt eingereicht hat, gelang seinem Nachfolger Runar Sigtryggsson (vormals SC DHfK Leipzig) auf Anhieb der Befreiungsschlag. Beim 33:27 (12:15) über den ThSV Eisenach überragte mit 13/3 Toren Spielmacher Dominik Mappes, der zusammen mit Philipp Ahouansou (9) ein kongeniales Duo im Rückraum bildete. Ähnlich wie der TBV in Wuppertal zogen die Mittelhessen die Partie nach dem 24:24 (50.) erst in der Schlussphase auf ihre Seite.

Das erwartet TBV-Trainer Florian Kehrmann vom Weihnachtsspiel: Nicht selten kommen in dieser speziellen Saisonphase komische Ergebnisse zustande. Damit Lemgos historischer Heimnimbus gegen Wetzlar weiter Bestand hat, setzt der TBV-Coach auf eine stabile Abwehr und auf konsequente Abschlüsse im Angriff. Nach dem Wechsel von Ilic auf Sigryggsson hat er &bdquo;klarere Auftakthandlungen“ bei der HSG registriert. Auch den Mittelblock hat der 53-jährige Isländer mit Josip Simic und Georg Löwen neu justiert. &bdquo;Mappes hat das Steuer in der Hand. Über eine kompakte, harte Abwehr versuchen sie vorne Ahouansou ins 1:1 zu bekommen und Cavor Würfe zu geben“, warnt Kehrmann auch vor einem schnelleren Umschaltspiel als zuvor. Beim BHC habe der TBV &bdquo;hinten raus etwas Glück“ gehabt. Zufrieden war der TBV-Trainer, dass sich seine Jungs nicht aus der Ruhe bringen ließen: &bdquo;Obwohl zwei Dinge nicht richtig funktionierten, haben wir trotzdem Lösungen gefunden. Schön, wenn dabei jeder mal in die Bresche springt.“

So feiert Niels Versteijnen Weihnachten: Der Niederländer erzielte in Wuppertal in der zweiten Hälfte 11/3 Tore , davon neun der letzten zehn TBV-Treffer. Zusammen mit fünf Assists ergab das den optimalen HPI-Wert von 100. &bdquo;Die zweite Halbzeit war schon krass. Ich hatte viel Platz, weil sich der BHC auf den Innenblock fokussierte“, sagt Versteijnen. Doch inzwischen sehnt er sich nach einem Päuschen. &bdquo;Der Dezember ist wirklich sehr hart. Einmal gehts noch. Doch bin ich froh, jetzt erstmal zwei Tage frei zu haben.“ Heiligabend und den ersten Feiertag verbringt er in Flensburg bei der Familie seiner Freundin. Die Weihnachtsfeier bei seinen Großeltern in der niederländischen Heimat findet ohne Niels Versteijnen statt. Dafür hat der 25-jährige Linkshänder wunderbare Erinnerungen von der Rückfahrt aus Wuppertal mitgenommen. Nachdem auf den Rückreisen von Berlin, Göppingen oder Dresden im TBV-Express Partylieder angestimmt wurden, steuerte Busfahrer Rüdiger Felski nun eine Lichterfahrt. Auch daran hatte Versteijnen seine helle Freude, denn Nicolai Theilinger und Lukas Hutecek hatten sich einiges einfallen lassen. Nach kleinen Ratespielen wurde gewichtelt. Wobei Niels Versteijnen auch hier richtig absahnte. &bdquo;In meiner Mystery-Box war ein Fußball-Trikot aus Belgien. Toll. Das hätte ich auch sonst gewählt.“

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