So will die HSG die knifflige Europapokal-Aufgabe lösen

Blomberg . Die Nacht war kurz für den Frauenhandball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe. Die Rückfahrt am Mittwoch in der Nacht vom Auswärtsspiel in Neckarsulm zog sich über mehr als 300 Kilometer hin. HSG-Coach Steffen Birkner nutzte die lange Busreise, um sich nicht nur mit dem 35:35 bei der Sportunion zu beschäftigen, sondern auch den Blick zu werfen auf die European League, in der die Lipperinnen heute, Samstag, um 19.30 Uhr im deutschdeutschen Duell bei der TuS Metzingen auflaufen (Rückspiel Samstag, 23. Oktober, 18 Uhr, Phoenix-Contact-Arena).

Erste Halbzeit &bdquo;Das Hinspiel ist so zu sagen die erste Halbzeit, in der wir versuchen müssen, ein gutes Ergebnis zu erzielen, um im zweiten Vergleich unsere Chance zu nutzen", so Birkner. Doch um überhaupt eine Chance zu haben, bedarf es einer großen Steigerung in Bezug auf das individuelle Abwehrverhalten. Tugenden wie Aggressivität, Bereitschaft oder aktives Zupacken ließen die Blombergerinnen in der Ballei zu oft vermissen, so dass die allgemein gute Angriffsleistung beinahe nicht zu einem Punktgewinn gereicht hätte. &bdquo;Wenn hinter einer nicht gut funktionierenden Abwehr unsere Torhüterin Melanie Veith noch 17 Bälle halten muss, immerhin eine Quote von rund 33 Prozent, dann sieht man, wo der Schuh drückt", so Birkner.

Schnellfüßige Petersen Sollte sich nicht eine Verbesserung in der Defensive einstellen, dann bereitet der Gedanke an die schnellfüßige ehemalige Blombergerin in Metzinger Diensten, Silje Br ø ns Petersen, Kopfschmerzen. Die 26-jährige Dänin widersteht eigentlich nie der Versuchung, sich die Schwachstellen in der gegnerischen Abwehr herauszupicken und sich genau da im Einsgegeneins erfolgreich in Szene zu setzen.

Kompakt stehen &bdquo;Stimmt. Silje ist eine klasse Spielerin – und clever", räumt Melanie Veith ein, die noch &bdquo;sporadisch" Kontakt zu Petersen hat und sich parallel zu ihrem Job als Torfrau derzeit auf ihre Master-Arbeit (einfach beschrieben: &bdquo;Teigeigenschaften messbar machen.") in Lebensmitteltechnologie an der FH Lemgo eingroovt. Veith: &bdquo;Wir müssen uns gegenseitig helfen, kompakt und stabiler stehen. Neckarsulm ist ja manchmal ohne Anstrengung zu Toren gekommen, die sind einfach durchgelaufen. Das darf sich so nicht wiederholen. Das war einfach schade, denn der Rest hat ja gepasst." In der &bdquo;Öschhölle" erwarte die HSG-Mannschaft ein pfeifendes, brüllendes Publikum: &bdquo;Daran, das haben wir auch in Neckarsulm in der Ballei-Sporthalle gespürt, muss man sich nach den langen Corona-Zeiten ohne Fans erst wieder gewöhnen."

Gute Basis schaffen Doch groß beeindrucken will sich die 28-jährige Veith von der Kulisse nicht: &bdquo;Sicher, es wird ein schwieriges Spiel. Aber wir fahren in den Süden, um einen Sieg mitzubringen. Dann haben wir eine gute Basis für das Rückspiel und das Weiterkommen."

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