34:20-Kantersieg: Bei der HSG Blomberg-Lippe funktioniert fast alles

Blomberg . Nach dem Abpfiff zieht Torwarttrainer Ronny Krüger blitzschnell eine Werbebande aufs Feld, auf der eine jubelnde Nele Franz zu sehen ist. Bei der Siegerrunde der HSG Blomberg-Lippe ist die am Freitag operierte Spielmacherin also mittendrin. Die Gastgeberinnen hatten allen Grund zum Feiern, denn im Heimspiel der Handball-Bundesliga gelang ihnen ein souveräner 34:20( 16:9 )-Sieg über die Sport-Union Neckarsulm.

&bdquo;Es gibt nicht viel zu meckern", meinte denn auch ein sichtlich zufriedener Trainer Steffen Birkner. Seine Truppe warf alles in die Waagschale, ließ hinten kam etwas zu und zeigte vorne viel Spielfreude: Bei der HSG funktionierte fast alles. &bdquo;Vieles", entgegnete Birkner sofort und wollte den Kantersieg nicht ganz so hoch hängen. Dennoch überzeugten seine Spielerinnen mit reihenweise überragenden Dingen.

Ziercke "abgezockt" Beispiel Siebenmeter: Youngster Mia Ziercke (18) übernahm diesen Job von der verletzten Nele Franz und löste ihre fünf Aufgaben mit Bravour. Frech war vor allem der Wurf zum 28:16 (52.) an der verdutzten Torhüterin Sarah Wachter vorbei. &bdquo;Das war abgezockt, sie hatte immer wieder eine andere Wurfvariante", lobte ihr Coach.

Beispiel Torwart-Anspiele: Unzählige Male schickte Melanie Veith im HSG-Kasten ihre Teamkameradinnen auf die Reise, die die sehenswerten Pässe in schöner Regelmäßigkeit verwandelten. &bdquo;Ja, die Pässe haben ganz gut gepasst. Aber die Außenspielerinnen holen sie sich auch immer", meinte eine eher zurückhaltende Melanie Veith. Ihre Kollegin Zoe Ludwig stand ihr in nichts nach. So passte sie auf Lisa Rajes, die dann zum 33:20 traf.

Überragende Teamgeist Beispiel Mentalität: Die HSG setzte immer wieder nach. So Rechtsaußen Lisa Rajes, als sie im Nachwurf zum 24:14 (45.) traf. Und Ann Kynast ließ nicht locker, als sie im dritten Versuch einen direkten Freiwurf bei Zeitspiel im Tor unterbrachte (25:16, 49.). Oder auch die wiedergenesene Rückraumspielerin Marie Michalczik, die blitzschnell bei einem Neckarsulmer Pass reagierte, gar nicht lange wartete und sofort erfolgreich das gegnerische Tor anvisierte (26:16, 50.).

Beispiel Spielfreude: Pass Leni Ruwe, Tor Alexia Hauf. Pass Nieke Kühne, Tor Mia Ziercke. Einige sehenswerte Treffer hatte die HSG auf Lager. &bdquo;Wir haben immer Lösungen gefunden und von allen Positionen Gefahr ausgeübt", strahlte Trainer Steffen Birkner.

Schwache Sport-Union Er stellte außerdem die glänzende Defensivarbeit seines Teams heraus, die zu einem unerwartet hohen Heimsieg führte. &bdquo;Alles, was wir uns vorgenommen hatten, haben wir überragend umgesetzt. Ich bin glücklich über diese geschlossene Mannschaftsleistung", ergänzte er. Allerdings gegen einen Gegner, der bei nunmehr 2:8 Punkten vieles hatte vermissen lassen. Das blieb auch Steffen Birkner nicht verborgen, der &bdquo;mit einer anderen Aggressivität und einem anderen Spirit gerechnet hatte".

So machte es die Sport-Union der von der ersten Minute an fokussierten HSG in einigen Situationen sehr einfach. &bdquo;Blomberg ist so stark und eingespielt. Mit so einer Leistung im Angriff kannst du kein Spiel gewinnen. Wir waren zu hektisch, und jeder Fehler wurde bestraft", stellte eine enttäuschte Gästetrainerin Tanja Logvin fest.

Früh stand fest, dass Blomberg die Punkte neun und zehn einfahren würde. Bereits neun Minuten vor dem Ende wedelte Torwarttrainer Ronny Krüger mit dem Fanschal und animierte die 679 Zuschauer dazu mitzumachen. Die hielten sich zunächst noch zurück, doch drei Minuten vor Schluss spendeten sie bereits stehend Applaus.

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