Traumpass, Traumtor, Ende: So kam es zum Punktgewinn für die HSG

Blomberg . Zum Schluss hat es für die Spielerinnen des Handball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe kein Halten mehr gegeben. Alle versuchten irgendwie, ihre Teamkameradin Emelyn van Wingerden in die Arme zu nehmen und zu beglückwünschen. Die Rechtsaußen hatte fünf Sekunden vor der Schlusssirene zum 21:21 ( 11:11 ) gegen den Buxtehuder SV getroffen und damit den Punktgewinn perfekt gemacht.

Aber was war das für ein Treffer! Der Gast hatte noch rund 40 Sekunden Zeit, die Führung über die Bühne zu bringen. Doch als Blombergs Torhüterin Melanie Veith den Wurf von Liv Charlotte Süchting fing, machte die 30-Jährige das, was sie eigentlich immer macht.

"Bitte nicht verwerfen" Sie bediente mit einem Traumpass blitzschnell die nach vorne eilende Emelyn van Wingerden, diese nahm den Ball exakt im richtigen Moment auf und verwandelte eiskalt. Ein Traumtor. &bdquo;Ich habe nur noch gedacht: Jetzt bitte nicht verwerfen. Es ist alle gut gegangen", strahlte die 21-Jährige. Und sie konnte sich gleich mal bei ihrer Torhüterin bedanken. Denn wieder einmal ging Melanie Veith volles Risiko und bewies ein gutes Auge. &bdquo;Ohne nachzudenken, und wahrscheinlich war auch ein bisschen Glück dabei. Die Zeit hatte ich nicht im Blick. Ich wusste nur, dass es eng war", meinte eine überglückliche Melanie Veith.

Und so stand am Ende eines spannenden, aber mit vielen Fehlern behafteten Topspiels ein gerechtes Ergebnis. &bdquo;Wenn man so nah dran ist, ist man immer enttäuscht. Beide Mannschaften haben nicht in ihren Spielfluss gefunden. Die erste Halbzeit ärgert mich", sagte Buxtehudes Coach Dirk Leun. Er sprach damit die Phase an, als sein Team zunächst mit drei Treffern davongezogen war (9:6, 19.) und der HSG dann beim eigenen 10:8 (23.) drei Treffer in Folge gestattete.

Starke Marie Andresen Mit der Ergebnis-Achterbahnfahrt ging es auch in Halbzeit zwei weiter. Blombergs Mia Ziercke scheiterte mit zwei Siebenmetern, und dann war da auch noch BSV-Torhüterin Marie Andresen. Die ehemalige Blombergerin zeigte eine starke Partie. &bdquo;Marie hatte hier in Blomberg zu wenig Chancen, ihr Können zu zeigen. Sie hat sich als absolute Verstärkung entpuppt, auch menschlich. Sie war sofort im Mannschaftsrat", lobte Dirk Leun.

Aber auch Marie Andresen konnte nicht verhindern, dass die Gastgeberinnen zehn Minuten vor Schluss das Momentum eigentlich auf ihrer Seite hatten. Der BSV hatte zwei Siebenmeter (einmal übergetreten, einmal Pfosten) ungenutzt gelassen, und die HSG lag vor 774 Zuschauern mit 19:17 in Führung. Doch das sollte nicht die nötige Sicherheit geben.

"Gewonnener Punkt" &bdquo;Wir entlasten uns selber nicht, sind nicht zielstrebig genug. Und uns unterlaufen haarsträubende Fehler in Phasen, in denen wir eigentlich stabil sind", kritisierte HSG-Trainer Steffen Birkner, der von einem gewonnen Punkt sprach. So kam Buxtehude nicht nur zurück, sondern hatte bis Sekunden vor dem Ende alle Trümpfe in der Hand, ehe Emelyn van Wingerden den &bdquo;typischen Veith-Pass" (Birkner) aufnahm – und traf.

Das freute auch die etatmäßige Rechtsaußen Lisa Rajes, die nach einem Daumenbruch einige Zeit ausfällt und auf der Tribüne mitfieberte. Und gab es von der erfahrenen Spielerin einen Tipp? Emelyn van Wingerden lächelt bei der Antwort: &bdquo;Sie gibt mir immer Tipps. Auf Lisa ist Verlass, ein echter Engel."

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