Zehnder gegen Zehnder und Zittern um Zerbe - TBV Lemgo Lippe erwartet Eisenach

Lemgo. Wenn der ThSV Eisenach am Donnerstag um 19 Uhr erstmals nach acht Jahren wieder in der Phoenix-Contact-Arena aufkreuzt, ist jede Menge Denksport beim TBV Lemgo Lippe angesagt. Taktisch sei der kecke Aufsteiger &bdquo;kaum auszurechnen“, weiß Trainer Florian Kehrmann, der seine Schützlinge in den vergangenen Tagen zudem auf &bdquo;eine große Körperlichkeit“ des Gegners eingestellt hat.

Die Thüringer, die mit Siegen gegen den BHC, Göppingen und die Rhein-Neckar-Löwen einen forschen Start hinlegten, sind zwar seit sechs Spielen ohne Sieg, glauben aber fest daran, noch vor Weihnachten die Abstiegsränge wieder verlassen zu können. Die jüngste 24:27-Niederlage gegen die MT Melsungen fußte auf einem 1:7-Fehlstart – ansonsten blieb man bis zum Schluss auf Tuchfühlung.

Theilinger zurück im Kader &bdquo;Eisenach spielt ein anderes Konzept, als man es von den meisten Bundesligaklubs kennt. Vor allem auf ihre Abwehr kann man sich schlecht vorbereiten. Damit können sie jeden Gegner ärgern“, bekräftigt Samuel Zehnder die Analysen seines Trainers, der einen sehr flexiblen Gegner erwartet. &bdquo;Ob 6:0, 5:1 oder ein 3:3, das sie bis zur Mittellinie verteidigen – wir müssen uns auf viele Sachen vorbereiten. Auch das Angriffsspiel ist etwas anders. Sie gehen ebenfalls häufig ins Sieben-gegen-Sechs und versuchen viele 1:1-Situationen zu stellen“, freut sich Kehrmann auf den Taktik-Wettstreit. Dabei kann er auf Nicolai Theilinger zurückgreifen, der wegen einer Erkrankung das 32:34 in Hannover verpasste. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz des in der ZAG-Arena umgeknickten Lukas Zerbe.

Unterschiedliche Stammbäume Eine besondere Note bekommt die heutige Partie durch das Aufeinandertreffen zweier Namensvetter. Lemgos Samuel Zehnder ist mit Eisenachs Manuel Zehnder allerdings nicht verwandt. &bdquo;Wir haben zwei völlig unterschiedliche Stammbäume und kommen auch aus ganz anderen Orten“, berichtet der TBV-Linksaußen. Bereits beim ersten Kennenlernen in der Jugend-Nationalmannschaft habe man das nach dem Essen schnell abgeglichen. Mit 107/35 Treffern ist der vom HC Erlangen ausgeliehene ThSV-Spielmacher Manuel Zehnder aktuell die Nummer eins der HBL-Torschützenliste. Samuel Zehnder, der mit 69/45 Treffern auf Rang 16 liegt, ahnt, weshalb sein Namensvetter unter der Wartburg derart durchstartet. &bdquo;Er bekleidet eine ganz andere Rolle als in Erlangen und bekommt nun von seinem alten Trainer auch viel Vertrauen und Spielzeit, die er auch nutzt.“

So dürfte am Donnerstag auch das ein oder andere Wort in Schwyzerdütsch ausgetauscht werden. Neben Manuel Zehnder, der dank seiner Mutter auch über einen deutschen Pass verfügt, steht mit Linksaußen Timothy Reichmuth noch ein weiterer Eidgenosse im ThSV-Team. &bdquo;Ich habe ihm seinerzeit zum Aufstieg gratuliert. Wir kennen uns aus der Jugend-Nationalmannschaft“, sagt &bdquo;Sämy“.

Und auch der Eisenacher Coach ist ein Schweizer. Misha Kaufmann, der 2021 von HSC Suhr Aarau zum ThSV wechselte, gehört zu den wenigen Trainern, mit denen Florian Kehrmann in seiner langen Handballkarriere bislang kaum Berührungspunkte hatte. Etwas besser kennt Samuel Zehnder den 39-Jährigen aus seiner Zeit bei den Kadetten Schaffhausen. &bdquo;Als wir mit der U17 gegen Suhr gespielt haben, war er ihr Trainer. Auch damals hat er oft 3:3 decken lassen.“ Ist also auf dem Spielfeld eine wilde &bdquo;Hasenjagd“ zu erwarten? Der TBV-Linksaußen schüttelt den Kopf: &bdquo;Je nachdem. Wir wollen ja auch die Breite des Feldes nutzen. In jedem Fall muss es gut überlegt sein, wenn man läuft. Da müssen wir wirklich mitdenken.“

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