Nach dem „Mega-Schock“: Diese Überschrift würde Nele Franz gerne lesen

Blomberg . Im September 2021 zieht sich Nele Franz, Rückraumspielerin des Handball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe, einen Kreuzbandriss zu. Im Dezember 2022 erfolgt ein kleiner Eingriff am Meniskus und im Sommer 2023 wird bei einem Kontrolltermin der zweite Kreuzbandriss im rechten Knie festgestellt. Die 24-Jährige stand kaum noch auf dem Feld. Wie blickt sie zurück auf das vergangene Jahr, was erwartet sie vom neuen? Die LZ fragte vor dem Heimspiel der HSG am Mittwochabend gegen den Thüringer HC (19 Uhr, Ulmenallee) bei Nele Franz nach.

Wenn Sie über Ihr persönliches Jahr 2023 eine Überschrift setzen sollten, wie würde diese lauten?

Nele Franz: Das ist super schwierig, das ist gar nicht so einfach zu beschreiben. Das Jahr verlief nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, dabei wollte ich doch wieder angreifen.

Wenn ich in die Suchmaschine Ihren Namen eingebe, werden mir Schlagwörter wie &bdquo;Saisonaus", &bdquo;Wahnsinns-Pech" oder &bdquo;Schock" angezeigt, die LZ titelte &bdquo;Mega-Schock: erneute Knie-Op bei Franz"...

Nele Franz: Ja, &bdquo;Mega-Schock" ist schon ein guter Begriff. Ich war in einem Schockzustand nach der erneuten Diagnose. Beim ersten Mal hatte ich es irgendwie geahnt, dass da was sein könnte. Doch jetzt, beim zweiten Mal: Ich habe mit allem gerechnet, nur nicht damit.

In einem LZ-Interview vor rund einem Jahr haben Sie gesagt, endlich wieder ein Jahr verletzungsfrei spielen zu wollen. Hat diese Aussage noch Bestand?

Nele Franz: Auf jeden Fall, und zwar nicht nur ein Jahr lang. Ich will endlich wieder in Tritt kommen. Die vergangenen Jahre habe ich mehr Zeit in der Reha verbracht als auf dem Feld.

Wie beschreiben Sie die Situation, vor allem aus mentaler Sicht?

Nele Franz: Es ist schon so, dass es mental anders ist als beim ersten Mal. Du denkst jetzt schon darüber nach, ob du überhaupt noch spielen kannst. Du weißt, was du noch alles schaffen musst. Die schlimmste Phase war nicht nur die nach der Operation. Auch jetzt ist gerade eine Zeit, in der du gefühlt jeden Tag das Gleiche machst.

Was haben Sie in diesen schwierigen Phasen auch gelernt?

Nele Franz: Dass Handball nicht alles ist. Du richtest den Fokus auch auf andere Sachen. Und: Welche Menschen stehen hinter einem, welche unterstützen dich.

Wie war es in der langen Reha-Zeit?

Nele Franz: Ich war im Oktober für vier Wochen in Regensburg, das war cool. Ich konnte mich mit anderen Sportlern, mit anderen Leuten austauschen, ich hatte einen individuellen Plan. Das hat mir enorm geholfen. Ich bin so froh, dass ich da war. Auch dem Kopf tat es gut, Abstand zu gewinnen.

Nun mussten Sie unter anderem auf der Tribüne mitverfolgen, wie die HSG vor 1248 Zuschauern die TuS Metzingen besiegte – ein komisches Gefühl?

Nele Franz: Auf jeden Fall. Das sind ja die Momente, auf die du als Sportlerin hintrainierst. Es kribbelt wieder in den Fingern.

Wie fällt denn Ihre Zwischenbilanz für den ersten Saisonteil aus?

Nele Franz: Ich denke, wir können schon zufrieden sein, wir sind durch den Sieg in Leverkusen im Soll. Allerdings warten jetzt weitere harte Wochen.

Unter anderem mit dem Heimspiel am Mittwoch gegen den Thüringer HC, was erwarten Sie?

Nele Franz: Das waren immer spannende Spiele gegen den THC. Er hat einen richtig guten Rückraum, und der Trainer ist ein Fuchs. Aber auch der THC ist schlagbar. Er ist der Favorit und muss mit dem Druck in einer vollen Halle umgehen können.

Ihr Vertrag läuft aus, wie ist der Stand der Dinge?

Nele Franz: Da ist noch alles offen. Ich konzentriere mich darauf, wieder fit zu werden.

Welche Überschrift würden Sie denn für Ihr persönliches Jahr 2024 wählen?

Eine, die gerne gelesen wird?

Ja.

Nele Franz: &bdquo;Franz feiert Comeback."

Nach dem „Mega-Schock“: Diese Überschrift würde Nele Franz gerne lesen

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