Zehn Millionen Euro – diese Summe ist 2024 für Wälder in NRW an Fördermitteln eingeplant worden. Im Vergleich wirkt sie verschwindend gering. Für Straßen gibt die Landesregierung in diesem Jahr beispielsweise eine Rekordsumme von 220 Millionen Euro aus.
Keine Frage, dass in beiden Bereichen dringend Geld gebraucht wird. Jedoch macht der Wald mit 950.000 Hektar ein Viertel der Landesfläche aus. 16 Prozent davon sind beschädigt. Und mindestens noch einmal so viel Flächen könnten in den nächsten Jahren durch extreme Wetterbedingungen hinzukommen. Bis zu 200.000 Hektar, schätzt die Geschäftsführerin der Waldbauern NRW, Heidrun Buß-Schöne.
Generös hatte der ehemalige Ministerpräsident Armin Laschet 2019 angekündigt, dass deshalb die Fördermittel für Wälder verdoppelt werden. Von circa vier auf etwa zehn Millionen Euro jährlich. Das ist auch geschehen. Als Dürren und Borkenkäfer gesunde Waldbestände in den darauffolgenden Jahren immer weiter dezimiert haben, blieb die Summe aber gleich.
Auch auf steigende Kosten – Anträge in Höhe von 17 Millionen Euro sind bekannt – wurde nicht reagiert. Und eine vollständige Übersicht hat die Landesregierung offensichtlich nicht. Jetzt, nachdem sie den Waldbauern noch kürzlich Gelder versprochen hat, muss sie einen Kassensturz und Förderstopp ankündigen. Das ist peinlich für die Landesregierung, ärgerlich für die Waldbauern.
Im Hinblick auf den Klimawandel sind mehr Investitionen nötig. Die zehn Millionen Euro an Fördermitteln, die aktuell jährlich ausgegeben werden, haben einen Anteil von 0,0001 Prozent an den Gesamtausgaben des Landes. Schon weitere 0,0001 Prozent könnten viel verändern.