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Streiks im Einzelhandel - diese OWL-Städte sind betroffen

In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des NRW-Einzel-, Groß- und Außenhandels gibt es weiterhin keine Einigung. Die Gewerkschaft Verdi ruft deshalb zu neuen Warnstreiks auf.

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Immer wieder hatten die Beschäftigten des NRW-Einzel-, Groß- und Außenhandels in den vergangenen Wochen die Arbeit niedergelegt. - © picture alliance/dpa
Immer wieder hatten die Beschäftigten des NRW-Einzel-, Groß- und Außenhandels in den vergangenen Wochen die Arbeit niedergelegt. (© picture alliance/dpa)

Bielefeld (mak). Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigten im Einzelhandel am Montag und Dienstag erneut zu Streiks aufgerufen. Auch die 6. Verhandlungsrunde blieb ohne Abschluss, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im NRW-Einzel-, Groß- und Außenhandel der Gewerkschaft zufolge ihre Blockadehaltung beibehalten. Laut Verdi-Gewerkschaftssekretärin Nina Begemann habe die Arbeitgeberseite ihr Angebot, dass nach Gewerkschaftsangaben mit Reallohnverlusten für die Beschäftigten einher gehe, nicht verbessert.

Bestreikt werden am 25. und 26. September die H&m-Filialen in Bielefeld, Gütersloh, Detmold, Bad Oeynhausen und Minden, wobei der Streik in der Filiale in Minden nur für den Montag angesetzt ist. An diesen Tagen finde laut Begemann die alljährliche Inventur in den Geschäften statt. "Vielleicht merken die Arbeitgber nun, welchen wichtigen Wert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, wenn kaum einer vor Ort ist, um ihre Ware zu zählen", so die Gewerkschaftssekretärin. Sollte es von Arbeitgeberseite kein neues Angebot geben, ziehe die Gewerkschaft weitere Streiks zu verschiedenen Aktionstagen in Betracht.

„Die Beschäftigten werden bereits seit dem 1. Mai hingehalten“, erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Anstatt am Verhandlungstisch zu einem Ergebnis zu kommen, versuchen die Arbeitgeber die Beschäftigten mit freiwilligen Vorweganhebungen abzuspeisen."

Die Forderungen

Für die Beschäftigten im NRW-Einzelhandel fordert Verdi 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Außerdem fordert die Gewerkschaft ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde. 13 Prozent mehr Gehalt fordert Verdi im Groß- und Außenhandel NRW, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll ebenfalls 12 Monate betragen.

Bisher bieten die Arbeitgeber im Einzelhandel und im Groß- und Außenhandel für das Jahr 2023 zwischen 5,1 und 5,3 Prozent mehr Gehalt. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien von jeweils 700 Euro pro Jahr im Groß- und Außenhandel und 450 Euro im Einzelhandel. Bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien wollen die Arbeitgeber auf dieses Angebot anrechnen können. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 und 3,1 Prozent. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.

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