Augustdorfer Einsatzkräfte brauchen im Gerätehaus mehr Platz

Augustdorf . Das Domizil der Feuerwehr an der Haustenbecker Straße ist ein funktionaler Bau. Hinter der Fassade gibt es aber eine ganze Reihe von Mängeln und Herausforderungen, die die Feuerwehr mit Fantasie und einer gewissen Portion Fatalismus zu bewältigen versucht. Das Hauptproblem ist Platzmangel – eine Gebäudeerweiterung wäre aus Sicht der Wehr dringend erforderlich.

&bdquo;Die Fahrzeughalle ist zu klein für Fahrzeuge und Ausrüstung", erklärte Feuerwehr-Chef Jörg Diekmann den Mitgliedern des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen bei einer Besichtigung. &bdquo;Es müsste angebaut werden, um Platz für Ausrüstung, Betriebsstoffe und ein Büro zu schaffen." Denn im Moment wird die Ausrüstung zum großen Teil in Regalen an der Rückwand der Fahrzeughalle gelagert. Die Fahrzeuge stehen aber so nah davor, dass wenig Raum bleibt, um sie zu bestücken. Um die Ausrüstung vom Regal zum Fahrzeug zu transportieren, brauchen die Feuerwehrleute Transportkarren – auch davon gibt es zu wenig.

Platzmangel herrscht auch im Umkleideraum: Mehr als 50 schmale Spinde – oder besser gesagt: Regale – drängen sich hier auf engstem Raum an der Wand, die Holzbänke in der Mitte reichen bei weitem nicht aus. &bdquo;Wir haben hier keinen Platz für Zivilkleidung oder die gebrauchte Einsatzmontur", erläuterte Diekmann. Man könne sich unschwer vorstellen, wie chaotisch es hier bei einer Alarmierung zugehe.

Eine Zumutung stellt der Umkleidebereich der Feuerwehrfrauen dar, bestehend aus einem durch eine Spindreihe abgetrennten Verschlag, der für eine Person schon kaum Platz bietet, um sich umzuziehen.

Auch bei der technischen Ausstattung sind viele Wünsche offen. Ein Einsatzfahrzeug ist 24 Jahre alt und hat laut Diekmann bald seine Einsatzgrenze erreicht, ein zweites hat 20 Jahre auf dem Buckel. Zwar sehen die Fahrzeuge gepflegt aus, aber: &bdquo;Die Technik ist veraltet, und die Wartung der Fahrzeuge wird immer kostspieliger", so Diekmann. &bdquo;Wenn man sparen will, muss man investieren, damit man weniger für die Wartung bezahlt", assistierte ihm ein Kamerad. Freilich kann man Einsatzfahrzeuge nicht mal eben so kaufen – die Beschaffungsdauer liegt laut Diekmann bei drei bis vier Jahren, weil jedes Fahrzeug individuell konfiguriert wird. Der Gemeinderat müsste daher frühzeitig eine Neuanschaffung beschließen.

Ein weiteres Problem sind die Rolltore – viele sind noch mechanisch von Hand per Kettenzug zu öffnen, statt elektrisch. Die Kette springe gerne mal aus der Führung, was im Ernstfall wertvolle Sekunden kostet. Froh ist die Feuerwehr über ihren Förderverein, der schon manches Beschaffungsproblem bei der Ausrüstung lösen konnte. Dadurch konnte zum Beispiel eine spezielle Schlauchausrüstung für Brände im Wald und in der Senne beschafft werden. Ein neues Logistikfahrzeug soll im November kommen. Auf dem Wunschzettel stehen rund 15 Melder für die Alarmierung, helle Feuerschutzkleidung, drei neue Atemschutzausrüstungen (müssen regelmäßig getauscht werden) und neben Rollwagen und Stromaggregat eine sogenannte Rettungsplattform etwa für Einsätze mit Lkw.

Personell erscheint die Situation weniger prekär: Der Feuerwehr-Nachwuchs besteht aus 18 Jungs und zwei Mädchen, zwei Jungfeuerwehrleute haben gerade ihre Grundausbildung bestanden und können in der regulären Wehr mitmachen. Auch die Tagesverfügbarkeit der aktiven Wehrleute hat sich laut Diekmann etwas verbessert. Bedarf an weiteren Feuerwehrleuten sei aber nach wir vor da. Versuche, über Gespräche mit den Glaubensgemeinschaften in der Gemeinde Augustdorf neue Mitglieder zu requirieren, hätten bislang leider nichts gebracht.

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