Augustdorf. Die Gemeinde Augustdorf hat einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse eingerichtet. Täglich gebe es Besprechungen zwischen den Fachbereichsleitern und dem Betriebsleiter der Gemeindewerke zur Umsetzung der Allgemeinverfügung – natürlich mit dem notwendigen Sicherheitsabstand, so Bürgermeister Dr. Andreas Wulf.
Jeder Mitarbeiter habe Desinfektionsmittel für sich und für die Arbeitsmittel bekommen. Überall stünden zusätzliche Spender im Rathaus. Dieses ist mittlerweile für den Publikumsverkehr geschlossen. In dringenden Fällen können aber Termine vereinbart werden.
Wände aus Plexiglas aufgestellt
Für diese Treffen hat sich die Verwaltung etwas besonderes einfallen lassen: Sie hat sich Holz und Plexiglas im Baumarkt besorgt und Ständer daraus gebaut, die als eine Art Nies- und Spuckschutz zwischen Bürger und Verwaltungsmitarbeiter aufgestellt werden können. Die Mitarbeiter sitzen zudem nur noch alleine im Büro – zu den normalen Öffnungszeiten. Absprachen laufen über Telefon oder Mail, so Wulf.
„Wir wollen außerdem die Arbeitszeit flexibilisieren und eine Art Schichtbetrieb einführen, wie es auf der Kläranlage schon praktiziert wird", sagt der Bürgermeister. Es könnten auch Überstunden abgebaut werden, allerdings gebe es eher Arbeitsrückstände durch die angespannte Personalsituation der vergangenen Jahre. Mitarbeiter, die nun weniger zu tun hätten, könnten daher in anderen Bereichen eingesetzt werden.
Jeder Mitarbeiter soll Online-Zugang bekommen
Die Gemeinde Augustdorf hat eine Dienstvereinbarung für Home-Office. Die Fachbereichsleiter hätten dazu alle einen Laptop, allerdings müssten Akten im Rathaus bleiben. Außerdem sei es noch nicht bei jedem technisch möglich, von zu Hause zu arbeiten. „Wir wollen das aber erweitern und den Mitarbeitern einen Online-Zugang gewähren."
Bei der Kommunikation setzt die Gemeinde auf ihre Homepage. Dort gebe es alle aktuellen Informationen, ein gesonderter Corona-Bereich wurde ins Menü integriert. Auch auf der offiziellen Facebook-Seite des Bürgermeisters und der Gemeinde gibt es dieses Infos. Auf letzterer verzeichnet Wulf seit den Einschränkungen durch den Virus deutlich mehr Zugriffe.
Wulf denkt über Videobotschaft nach
Und was ist mit den Bürgern ohne Internet-Affinität? „Ich gehe davon aus, dass viele ältere Menschen die Zeitung lesen." Augustdorf hat aber auch viele Bürger mit Migrationshintergrund, die Informationen in ihrer Muttersprache bekommen haben. „Hier haben wir den Kreis um Unterstützung bei der Übersetzung gebeten", sagt Wulf.
In den Flüchtlingsunterkünften gebe es auch Aushänge in verschiedenen Sprachen. „Ich spüre aber den Erwartungsdruck der Bürger, die eine persönliche Äußerung von mir wollen", meint Wulff. Über eine Videobotschaft - auch auf Social-Media-Kanälen - könne man daher nachdenken. Bislang habe er dazu aber noch keine Zeit gehabt.