Wie die Gemeinde Randalierer von der Realschule Augustdorf fernhalten will

Augustdorf. Ordnungsdienst und Sozialarbeiter gegen Randalierer: Der Gemeinderat hat sich in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause dazu entschlossen, den Ordnungsdienst personell aufzustocken. Mit Hilfe von Teilzeitkräften soll der Ordnungsdienst vor allem den Schulhof der Realschule besser im Blick behalten. Außerdem sollen bauliche Maßnahmen ergriffen werden, um ungebetene Gäste fernzuhalten

Jugendliche, die Müll liegen lassen und Lärm machen, bereiten den Anwohnern schon seit Jahren schlaflose Nächte. Im vergangenen Sommer hatte die Gemeinde den Schulhof während der Ferien mit Bauzäunen abriegeln lassen – das hatte Wirkung gezeigt. Gleichzeitig hatten die Anwohner einen Rechtsanwalt eingeschaltet, der in ihrem Namen forderte, den Schulhof und die angrenzenden Parkflächen nach Unterrichtsschluss komplett zu sperren. Es folgten Ortstermine mit den Anwohnern und der Schulleitung sowie Fachausschusssitzungen, in denen über mögliche Lösungen diskutiert wurde.

Der Rat beschloss nun in seiner Sitzung vor der Sommerpause, dass die Fläche westlich der Realschule mit einer Hecke umfasst werden soll, zum Beispiel immergrüner Feuerdorn, und einen Wildschutzzaun erhält. An den Zuwegungen zum Grundstück und der Zufahrt zum Parkplatz sollen 1,50 Meter hohe Tore errichtet werden, alternativ Drehkreuze. Der Fahrradschuppen wird abschließbar gemacht. Der Schließdienst der Schule kümmert sich darum, dass alles nach Unterrichtsschluss verschlossen wird. Insgesamt stehen im Haushalt 20.000 Euro dafür zur Verfügung.

Teilzeitkräfte für den Ordnungsdienst Ob auch eine Lärmschutzwand errichtet wird, die sich die Anwohner in mindestens zwei Metern Höhe wünschen, ist noch nicht sicher. Zunächst müssen noch die Kosten und baurechtliche Voraussetzungen ermittelt werden. Die Verwaltung hält eine solche Konstruktion aber für wenig wirksam.

Über die baulichen Maßnahmen hinaus haben sich sowohl der Bauausschuss als auch der Rat dafür ausgesprochen, den Ordnungsdienst durch Teilzeitkräfte zu verstärken und an der Realschule patrouillieren zu lassen. Mit drei Teams à zwei Personen soll dieser insbesondere in den Sommermonaten konsequent gegen Randalierer vorgehen. Das Heidehaus soll im Rahmen der Straßensozialarbeit vermehrt in Absprache mit dem Ordnungsdienst den Bereich der Realschule aufsuchen. Auch die Polizei soll hier verstärkt Kontrolle fahren.

Das wird allerdings erst im kommenden Jahr greifen, da für die Zusatzausgaben kein Geld im Haushalt bereit steht. Dafür soll in den Haushaltsberatungen gesorgt werden, und man will vorab auch die Meinung des Ordnungsdienstes dazu hören.

Grundsätzlich sei dieser Entschluss zu begrüßen, sagt eine Anwohnerin, die sich nach eigener Aussage schon häufiger bei der Verwaltung und Bürgermeister Dr. Andreas Wulf über die Zustände beschwerte. Gleichzeitig vermutet die Frau, die ihren Namen nicht nennen will, dass sich durch die neuen Maßnahmen nichts ändern werde: &bdquo;Die Gemeinde sanktioniert die Randalierer zu wenig. Selbst die Polizei legt sich nicht mit denen an. Wenn überhaupt, dann gibt es von den Beamten nur eine gut gemeinte Ermahnung." Jetzt, wo das Freibad geschlossen sei, hätten die Jugendlichen, ihrer Meinung nach, keinen geeigneten Treffpunkt mehr. Daher sei es kein Wunder, dass sich Gruppen von neun Leuten oder mehr zum abendlichen Gelage auf dem Schulhof treffen. &bdquo;Die Gemeinde tut zu wenig für die Jugendlichen im Ort", meint die Anwohnerin.

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