Augustdorfer Parteien haben Bedenken gegen Skulptur

Augustdorf . Der kleine Ameisenlöwe lebt in Gebieten mit sandigem Boden, wie es ihn in Augustdorf gibt. Daher soll eine Skulptur von der Insektenlarve im Rahmen des Projekts &bdquo;Senne für alle Sinne“ der Biologischen Station Kreis Paderborn-Senne an der Aussichtsplattform Stapel errichtet werden ( die LZ berichtete ). Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses sollten in der vergangenen Sitzung unter anderem über die Übernahme der Verkehrssicherungs- und Unterhaltungspflicht der Gemeinde Augustdorf abstimmen und äußerten große Bedenken. Bis zur Ratssitzung am Donnerstag, 3. September, sollen diese nun ausgeräumt werden.

Gemeinde muss Vandalismusschäden beseitigen Das Augustdorfer Dünenfeld habe sich durch die Maßnahmen des Naturschutzprojekts Senne und durch Fördergelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für den Dünenpfad zu einem Besuchermagneten entwickelt, der viele Menschen aus der Region und darüber hinaus anziehe, schreibt die Verwaltung. Mit der Ameisenlöwen-Skulptur soll der Erlebnis- und Erholungswert weiter gesteigert werden. Das diene als &bdquo;Basis für einen wirtschaftlich relevanten Tourismus“, der schon bald von mehr Augustdorfern zur Erwirtschaftung des Einkommens genutzt werden soll. Doch die Skulptur kann auch Kosten verursachen, denn die Gemeinde soll die Verkehrs- und Unterhaltungspflicht während der Zweckbindungsfrist in den ersten fünf Jahre übernehmen. Das bedeutet, dass die Gemeinde Schäden, zum Beispiel durch Vandalismus, unverzüglich beseitigen muss und für Schäden haften muss, die Personen dadurch erleiden, dass Sicherungsmaßnahmen nicht durchgeführt wurden. Die Biologische Station geht aber davon aus, dass die 15.000 Euro teure Skulptur &bdquo;relativ unempfindlich gegen Zerstörungen“ ist. Nach den fünf Jahren gehe der Ameisenlöwe dann ins Eigentum der Gemeinde über.

Uwe Rieks von den Christdemokraten sagte im Ausschuss: &bdquo;Die CDU steht hinter dem Projekt und begrüßt die Skulptur, aber wir werden dem Vertrag noch nicht zustimmen können.“ Die Unterhaltungspflicht sei ein Kostenrisiko über das noch einmal mit der Biologischen Station verhandelt werden sollte, denn die Augustdorfer Haushaltslage sehe &bdquo;nicht rosig aus“. Größere Bedenken äußerte die CDU jedoch zur Verkehrssicherungspflicht, denn der Ameisenlöwe sei vier Meter hoch und lege recht abgelegen. &bdquo;Die Frage ist doch, was passiert, wenn jemand darauf klettert und stürzt oder sich verletzt?“, veranschaulichte Rieks. Er schlug vor, sich bezüglich der Übernahme der Verkehrs- und Unterhaltungspflichten vom Kreis Lippe beraten zu lassen, &bdquo;um rechtssicher entscheiden zu können“. Dem pflichteten Harald Schultze (FDP) und Heinrich Georg Schneider (SPD) bei.

Baumaterial als Gefahr für den Boden? Auch Manfred Oehlenberg von der Freien Wählergemeinschaft konnte es nicht verstehen, dass die Gemeinde sich diese Pflichten aufbürden lassen wolle: &bdquo;Wir wissen doch überhaupt nicht, welche Summen da auf uns zukommen können.“ Lutz Müller, Fraktionsvorsitzender der CDU, fragte auch, ob von dem Baumaterial Corten-Stahl eine Gefahr für den Boden ausgehe. Da die Untere Naturschutzbehörde des Kreises dem Bau der Skulptur zugestimmt habe, gehe er nicht davon aus, sagte Bürgermeister Dr. Andreas Wulf. Er werde aber noch einmal nachfragen. Außerdem wies er darauf hin, dass die anderen am Projekt beteiligten Kommunen seines Wissens nach die Pflichten für ihre Projekte übernommen hätten. Die Biologische Station könne das nicht leisten. Gleichzeitig bestehe ein gewisser zeitlicher Druck, da die Skulptur bis Ende des Jahres stehen müsse. Dann endet der Durchführungszeitraum für das Projekt.

Wolfgang Huppke (CDU) bekräftigte: &bdquo;Ich will mich hier keinem Druck beugen und wissen, wofür ich meinen Finger hebe. Ich erinnere nur mal an den Torunfall, da ging es auch um die Verkehrssicherungspflicht.“ Somit beschloss der Ausschuss einstimmig, das Thema auf die nächste Ratssitzung zu vertagen.

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