Realschule Augustdorf bereitet sich auf 30 ukrainische Kinder vor

Augustdorf. Sie schleppen Stühle und Tische, bereiten Unterrichtsmaterial vor und malen ein Willkommensbild an die Tafel: Die Lehrerinnen Isabell Blömeke und Edith Kemeny von der Realschule Augustdorf sind derzeit dabei, einen Unterrichtsraum für 30 ukrainische Flüchtlingskinder zu gestalten, die nach den Ferien hier drei Stunden am Tag beschult werden sollen. Anders als in vielen Kommunen hat sich die Schule dazu entschlossen, die Kinder nicht auf verschiedene Klassen zu verteilen, sondern ihnen eine eigene zu geben.

Das hat vor allem mit der relativ hohen Anzahl zu tun, erklärt Blömeke, die die ukrainische Klasse betreuen wird: &bdquo;Die Kinder sollen wohnortnah beschult werden und wir sind die einzige weiterführende Schule in Augustdorf.“ Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) koordiniert die Verteilung.Vom KI habe das Kollegium vor zweieinhalb Wochen die Info über die Zuweisung erhalten. Dann galt es schnell zu handeln.

Deutsch wird als erstes gelernt

Eine freiwillige Arbeitsgruppe bestehend aus Blömeke, Kemeny und Lehrerin Elke Hense entstand. Letztere hatte auch die Idee, eine Spendenaktion zu starten. Mit Einladung zum Elternsprechtag, der am Donnerstag stattfand, bekamen die Eltern eine Mitteilung über Schulmaterial, welches die ukrainischen Kinder für den Einstand brauchen. Wer wollte, konnte freiwillig etwas geben. Und es kam so einiges zusammen, dass nun im neuen Klassenraum auf die Kinder wartet, darunter Stifte, Radiergummis, Mappen, Hefte und vieles mehr. Im Kollegium sei zusätzlich Geld gesammelt worden. &bdquo;Mit diesem wollen wir noch etwas für die Einrichtung kaufen, zum Beispiel Pflanzen und Sitzgelegenheiten und den Raum dann gemeinsam mit den Kindern gestalten“, sagt Kemeny. Viel wissen die Lehrerinnen noch nicht über die Neuankömmlinge.

18 der 30 Kinder hätten sich bislang offiziell angemeldet. Sie sollen zwischen elf und 16 Jahre alt sein und eine Leistungsschwimmerin soll unter ihnen sein, die durch ihre internationale Ausbildung sehr gut Englisch spreche. Sie könnte bei der Übersetzung helfen, so wie auch die Mutter zweier Schüler aus der Ukraine, die bereits seit einem Jahr an der Schule sind. Zudem haben sich freiwillig Schülerpaten gemeldet, weil sie Ukrainisch oder Russisch sprechen. Jedes ukrainische Kind kann so einen ungefähr gleichaltrigen Paten zugeteilt bekommen. Zunächst gibt es für die Neuankömmlinge vor allem Deutsch. Dafür liegen bereits Mappen mit Arbeitsblättern bereit. &bdquo;Wir wollen aber auch Heimatkunde machen. Dazu könnten wir zusammen mit den Paten einen Ausflug unternehmen und so Augustdorf kennenlernen“, schwebt Blömeke vor.

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