Gemeinde dreht die Heizungen runter

Augustdorf. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Energieversorgung gehen auch an der Sennegemeinde nicht spurlos vorbei. Im Winter soll Energie gespart werden für den Fall eines möglichen Gasmangels. In den Gebäuden der Gemeinde wird weniger geheizt, und die Straßenlaternen sollen nachts länger aus bleiben - allerdings auf Wunsch der Politik nicht so lange wir von der Verwaltung vorgeschlagen.

Im Wesentlichen betreffen die gewünschten Einsparungen Strom und Gas. Bürger, Unternehmen und Kommunen sind gefordert zu sparen - nach dem Notfallplan Gas der Europäischen Union soll im Schnitt 15 Prozent weniger verbraucht werden als sonst im Winter. Dazu hat die Verwaltung dem Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt jetzt ein entsprechendes Maßnahmenpaket vorgelegt.

Mehr Videokonferenzen Kuschelig warm wird es in den Schulen, Sporthallen und dem Rathaus im Winter jedenfalls nicht mehr werden. In den Klassenräumen der Schulen, in den Büros im Rathaus und im Jugendtreff Alte Schule soll nur noch auf 19 bis 20 Grad geheizt werden. Nebenräume und andere weniger genutzte Räume in den Schulen, Sporthallen sowie Besprechungsräume im Rathaus sollen auf 15 bis 16 Grad gehalten werden. Die Verwaltung will Besprechungen wieder verstärkt in Form von Videokonferenzen abhalten.

Die Heizzeiten sollen verkürzt werden, indem die Nachtabsenkung früher in Kraft tritt. Zur Überwachung der Raumtemperatur und Luftqualität und zur Steuerung der Lüftung sollen alle Klassenräume mit Thermometern und CO2-Ampeln ausgestattet werden. Der beleuchtete Regengang der Realschule soll eher abgeschaltet werden.

Diese Maßnahmen seien mit den Schulleitungen und Nutzern abgestimmt, schreibt die Verwaltung in der Vorlage für den Ausschuss. "Seit dem 1. September ist eine neue Verordnung zum Energieeinsparen in Kraft, die Teile dieser Vorschläge bereits vorweg nimmt", erklärte Fachbereichsleiter Manuel Bröker im Ausschuss.

Straßenbeleuchtung: Politik korrigiert Ausschaltzeiten Waren die Sparmaßnahmen beim Heizen unstrittig, hatten die Politiker bei den vorgeschlagenen Abschaltungen der Straßenbeleuchtung allerdings Änderungswünsche. In den Wohngebieten sollen die Laternen nach Vorschlag der Verwaltung im Winter morgens erst um 6 statt um 5 Uhr eingeschaltet werden. Die abendliche Abschaltung soll sonntags bis donnerstags schon um 22 statt um 1 Uhr erfolgen, freitags und samstags um 23 statt 3 Uhr.

Sarah Ritter (FDP) fand die frühe Abschaltung am Wochenende nicht gut. Die sollten aus Sicherheitsgründen länger an bleiben. Daniel Klöpper (SPD) fand ebenfalls, dass die Laternen bis 1 Uhr leuchten sollten. Stefan Koop will die Laternen werktags bis 23 Uhr eingeschaltet wissen: "Um 22 Uhr haben viele Arbeitnehmer Schichtende - ich möchte, dass die im Hellen nach Hause kommen."

Warmwasserbereitung bleibt unangetastet Diese Änderungen sollen so umgesetzt werden. Die tägliche Einschaltung der Laternen im Industriegebiet um 5.30 statt 4.30 Uhr und die abendliche Abschaltung jeweils um 22 statt 1 Uhr stieß nicht auf Kritik.

Keine Diskussionen gab es um die Warmwasserbereitung. Die Verwaltung hatte Rücksprache mit dem Kreisgesundheitsamt gehalten und die Empfehlung bekommen, an der Warmwasserbereitung nichts zu ändern. Ein entsprechendes Sachverständigengutachten hatte darauf hingewiesen, dass eine Absenkung der Warmwassertemperatur oder auch das völlige Abschalten der Erwärmung das Bakterien- und Legionellenwachstum fördere. Der Gesundheitsschutz habe hier Vorrang vor Sparmaßnahmen.

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